Der Militäreinsatz in Afghanistan ist gescheitert, meint Monika Knoche von der Linksfraktion. Der Grüne Winfried Nachtwei ist hingegen noch immer überzeugt, dass die Fortschritte den Einsatz rechtfertigen.
"Für die deutschen Soldaten in diesem Distrikt Chahar Dara ist es eine Kriegssituation. Daran kann man gar nicht zweifeln. Der Einsatz insgesamt ist aber ausdrücklich kein Kriegseinsatz. Es ist Stabilisierungsunterstützung."
Die Sicherheitslage im Einsatzgebiet der deutschen ISAF-Schutztruppe in Afghanistan hat sich nach Berichten von Bundeswehr-Offizieren deutlich verschlechtert. Das habe zur Folge, dass die Truppe ihrem eigentlichen Auftrag, der Sicherung des Wiederaufbaus, nicht mehr nachkomme.
Die größte Offensive der Bundeswehr in Afghanistan läuft. Der Verteidigungsexperte der Grünen, Winfried Nachtwei, hat in der Rot-Grünen-Koalition vor ein paar Jahren den Einsatz mitbeschlossen. Mit ihm führte Claus Kleber im ZDF heute journal folgendes Interview:
Nach dem Tod dreier Bundeswehrsoldaten bei Kundus ist die Debatte wieder aufgeflammt, ob sich die deutschen Soldaten in Afghanistan im „Krieg“ befinden. Verteidigungsminister Jung vermeidet ein solche Formulierung; sein Vorgänger, SPD-Fraktionschef Struck, hat dagegen keine Scheu.
Schock in Afghanistan: Bei einem Gefecht in Kundus, wo die Bundeswehr stationiert ist, sind drei deutsche Soldaten umgekommen. Der grüne Sicherheitsexperte Winfried Nachtwei fordert in einem Interview mit den NN einen Kurswechsel beim Afghanistan-Einsatz.
Am Tag nach der Ãœbergabe des PRT Kunduz an die afghanische Polizei und Armee Interview von Uwe Schulz mit W. Nachtwei um 8.10 Uhr.
Auf Einladung der Katholischen Friedensstiftung diskutierten Prof. H.-G- Justenhoven und W. Nachtwei in Hamburg über friedensethische Aspekte des künftigen internationalen Afghanistan-Engagements. Der von Justenhoven und E. Afsah herausgegebene Nomos-Band "Das internationale Engagement in Afghanistan in der Sackgasse?" ist in der wachsenden Zahl von AFG-Büchern das einzige, das sich dem Thema unter friedensethischem Blickwinkel nähert und dabei nicht beim Streit um die Legitimität der Intervention stehen bleibt. Hier der Bericht über die Veranstaltung, auf der Nachtwei wohl die Risiken des Kampftruppen-Abzugs 2014 benannte, das Datum aber keineswegs infrage stellen wollte.
Im Vorfeld des NATO-Gipfels in Chicago besuchte der afghanische Präsident Karzai am 16. Mai Berlin. Zusammen mit Bundeskanzlerin Merkel unterzeichnete er das Partnerschaftsabkommen zwischen Deutschland und Afghanistan über Zusammenarbeit nach dem Abzug der Kampftruppen in 2014. Aus diesem Anlass sprach Nana Brink mit mir in Deutschlandradio Kultur über den Präsidenten, die Rolle Deutschlands in Afghanistan, die Übergabeplanung, die Gespräche mit den Taliban und Aufbaufortschritte. Hier das Interview
Der langjährige Afghanistankenner Thomas Ruttig, Gründer und Ko-Direktor des Afghanistan Analysts Network, trifft in seinem taz-Kommentar sehr genau und klar den Nagel auf den schlimmen Kopf: Mit seiner Kritik an der notorischen Nabelschau in Politik und Medien gegenüber Afghanistan, wo fast nur der eigene Zuständigkeitsbereich, die eigene Betroffenheit interessiert - und kaum die eigene Wirkung im Land, das ganze Land, vor allem die Sicht der Afghanen. Mit seinem Drängen, aus Nichtregierungskreisen Druck aufzubauen für wirklich partnerschaftliche Aufbauunterstützung zugunsten breiterer Bevölkerungskreise. Ein Potenziel dafür gibt es unter Menschen mit afghanischer Herkunft wie unter den vielen Tausenden, die in den letzten Jahren etwas von Afghanistan und seinen Menschen kennengelernt haben, die es nicht mehr loslässt und die sich mit einem "nach uns die Sintflut" nicht abfinden wollen.
Zum Abschluss der Wintervortragsreihe des Kommandos Operative Führung Luftstreitkräfte in Kalkar/Uedem und der Deutsch-Atlantischen Gesellschaft referierte ich über Bilanz und Perspektiven des Afghanistabneinsatzes. Hier Artikel und Fotos von www.kle-point.de
Vor dem Hintergrund meiner jüngsten Afghanistanreise kommentiere ich im Online-Debattenmagazin THEEUROPEAN den anlaufenden militärischen Rückzug, beispielhafte Aufbauprojekte und die besondere Verantwortung Deutschlands über 2014 hinaus. Es ist mein 3. Kommentar auf THEEUROPEAN.
Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.
1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.
Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)
Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.
Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.: