Konferenz der Holocaust-Leugner in Teheran - vor 65 Jahren begann die Ermordung der deutschen Juden

Von: Webmaster amMi, 13 Dezember 2006 15:49:04 +02:00
Anlässlich der unsäglichen Konferenz der Holocaust-Leugner in Teheran möchte ich auf den historischen Kontext dieser Wochen hinweisen und Euch ein Angebot machen.
Exakt in diesen Wochen jähren sich die Deportationen von deutschen, österreicherischen und tschechischen Juden nach Riga zum 65. Mal.

Züge mit jeweils ca. 1.000 Menschen verließen am

27.11.1941 Berlin, 29.11. Nürnberg,

1.12. Stuttgart, 3.12. Wien, 6.12. Hamburg, 7.12. Köln, 9.12. Kassel, 11.12. Düsseldorf, 13.12. Münster/Osnabrück/Bielefeld, 15.12. Hannover,

9./15.1.1942 Theresienstadt, 11./26.1. und 6.2. Wien, 13./19./25.1. Berlin, 21.1. Leipzig/Dresden, 27.1. Dortmund,

ab15.8./5.9./19./26.10. Berlin,

20.8. Theresienstadt.

In den Deportationszügen waren auch viele Menschen aus der Umgebung der Abfahrtsorte. Die Insassen des ersten Berliner Zuges wurden am 30. November 1941 im Wäldchen von Rumbula am Rigaer Stadtrand erschossen, bevor hier an zwei Tagen ca. 28.000 Gefangene des lettisch-jüdischen Ghettos ermordet wurden.

Mit den Deportationen nach Riga - und zeitgleich nach Minsk - nahm die systematische Ermordung der mitteleuropäischen Juden ihren Anfang.

Im Jahr 1989 noch zur sowjetischen Zeit stieß ich bei einem Besuch der lettischen Hauptstadt Riga auf die Spuren des Ghettos, von Lagern und Erschießungsstätten - und das allgemeine Vergessen und Verdrängen um diesen Teil der Geschichte in Ost wie in West. Aus vielen weiteren Besuchen in Lettland, Litauen und Polen und immer mehr Kontakten zu Überlebenden des Ghettos in Lettland, in Deutschland und den USA sowie zu anderen Zeitzeugen entwickelte ich den Dia-Vortrag

„Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga".

Den Vortrag hielt ich bisher 95-mal, davon in 33 Herkunftsorten der Deportationen. Er ging einher mit dem Engagement für würdige Gedenkstätten in Riga und eine Entschädigung für Holocaust-Überlebende im Baltikum, die endlich im Jahr 1998 zustande kam.

Gerne stehe ich mit diesem Vortag für Erinnerungsveranstaltungen zur Verfügung..

Der Vortrag ist auch in besonderer Weise für Schulen geeignet. Da ich Mitglied des Vereins „Gegen Vergessen - Für Demokratie" und der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit" bin, wären Kooperationen mit diesen Organisationen denkbar.

Anfragen bitte über meine Büros in Münster (winfried.nachtwei@wk.bundestag.de) oder Berlin (winfried.nachtwei@bundestag.de).Unter http://www.nachtwei.de/ und http://www.rumbula.or/g könnt Ihr Genaueres zum Thema erfahren.

Herzliche Grüße
Winni Nachtwei