Lkw-Bombe in Kabul tötet am 7. August 15 und verletzt über 400 Menschen - alles Zivilisten. Zwei Tage vorher erscheint der neue UNAMA-Halbjahresbericht zu Zivilopfern. Hier die Zusammenfassung, Kommentar und mein Interview in DeutschlandRadio Kultur.
Erstes Halbjahr nach ISAF-Abzug aus Afghanistan
Höchststand an Zivilopfern, v.a. unter Frauen und Kindern; Anstieg komplexer und Suizid-Attacken um 78%!
(UNAMA-Bericht 1. Halbjahr 2015)
Winfried Nachtwei (7. August 2015)
7. August 2015, kurz nach 1.00 Uhr Ortszeit explodierte im südöstlichen Stadtteil Shah Shaheed in Kabul City ein mit Sprengstoff beladener Lkw. 15 Menschen wurden getötet, über 400 verletzt, alles Zivilpersonen. Umfassende Zerstörungen in der Umgebung, etliche Gebäude stürzten ein. Bisher bekannte sich keine Gruppe zu der Tat. Der TOLOnews-Film dazu https://www.youtube.com/watch?t=1234&v=OFIexy6OjP8 .
Am Abend sprengte sich am Haupteingang der Polizeiakademie in Kabul ein Selbstmordattentäter in Polizeiuniform inmitten einer Gruppe aus dem freien Freitag zurückkehrender Polizisten. Er ermordete 26 Polizeischüler und verwundete 27. Um 22.15 Uhr griffen nördlich des Kabul International Airport zwei Bewaffnete Camp Integrity der NATO-Operation Resolute Support an. Ein RSM-Soldat, acht Wachmänner und die Angreifer starben. Zu diesen beiden Angriffen bekannten sich inzwischen die Taliban.
Zum schwarzen Freitag von Kabul ganz aktuell „Thomas Ruttig in Krieg“ unter https://thruttig.wordpress.com/2015/08/07/anschlage-in-kabul-summieren-sich-zur-serie-fortsetzung-von-heute-vormittag/
(Nachtrag: Am Samstagnachmittag sprengte sich im Distrikt Chanabad der Provinz Kunduz ein Selbstmordattentäter mit Kfz vor einem Treffen örtlicher Milizen. Lt. TAZ starben 22 Menschen (lt. ZEIT-Online 29), unter ihnen der Milizenkommandeur Abdul Kadirund fünf Subkommandanten. (TAZ 10.8.2015mit Kommentar, http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-08/kunduz-afghanistan-anschlag-tote )
Zwei Tage zuvor, am 5. August, veröffentlichte UNAMA ihren Halbjahresbericht „Schutz von Zivilpersonen im bewaffneten Konflikt“. Seit 2009 dokumentiert UNAMA systematisch die Zivilopfer im bewaffneten Konflikt in Afghanistan. Der Halbjahresbericht unterhttp://unama.unmissions.org/Portals/UNAMA/human%20rights/2015/PoC%20Report%202015/UNAMA%20Protection%20of%20Civilians%20in%20Armed%20Conflict%20Midyear%20Report%202015_FINAL_%205%20August-new.pdf[1]
Da ISAF und die US-Administration in 2013 ihre laufende, detaillierte Berichterstattung zur Sicherheitslage einstellten und die regelmäßigen Berichte des Afghanistan NGO Safety Office (ANSO, jetzt unter INSO) nicht mehr zugänglich sind, ist der UNAMA-Bericht die einzige öffentlich zugängliche, langjährige Quelle zur Sicherheitsentwicklung in Afghanistan.
Seit Ende 2014 veröffentlicht die afghanische Nachrichtenagentur TOLOnews monatlich einen Security Report. (http://www.tolonews.com/en/afghanistan/18170-nearly-700-attacks-occurred-in-january-tolonews-security-report )
(1) Zusammenfassung
Das Titelfoto des UNAMA-Reports zeigt einen bärtigen Mann, der ein verletztes Kind fortführt, dahinter Verwundete, Tote, Gliedmaßen, Schlachtfeld eines Selbstmordattentäters, der am 18. April die Kundenschlange vor der New Kabul Bank in Jalalabad/Nangarhar angriff und 32 Tote und 126 Verletzte hinterließ.
Im ersten Halbjahr 2015 erreichte die Gesamtzahl der Zivilopfer im Kontext des bewaffneten Konflikts mit 4.921, davon 1.592 Toten und 3.329 Verletzten, ein neuer Höchstwert – ggb. dem 1. Halbjahr 2014 eine Zunahme um 1%.
Besonders nahm die Zahl der Opfer unter Frauen (+23%) und Kindern (+13%) zu.
Verantwortliche: 70% der Zivilopfer gehen auf das Konto der Aufständischen (-3%), 15% auf das der Afghanischen Sicherheitskräfte/ANSF (+60%!), 1% auf das internationaler Streitkräfte. Der enorme Anstieg der Zivilopfer durch ANSF lag primär am vermehrten Einsatz von Mörsern, Raketen und Granaten bei Gefechten.
2% der Zivilopfer werden Pro-Regierungs-Milizen (insbesondere im Nordosten) zugeschrieben. Sie nahmen um 118% auf 87, davon 31 Tote, zu.
Kontexte und Taktiken: 32% der Zivilopfer (379 Tote, 1.198 Verletzte) entstanden bei Bodenkämpfen, 22% (385/723) durch IED`s, 21% (183/839) durch komplexe und Suizid-Attacken (+78%!), 14% (440/259) durch Targeted Killings (+57%), die opferreichste Taktik.
Entführungen nahmen um 37% auf 196 zu, mit 62 Todesopfern und 14 Verletzten. (Höchste Zahl an Entführungen und Entführungsopfern seit Beginn der UNAMA-Zählung)
Zivilopfer durch Luftoperationen nahmen um 88% auf 77 zu, davon 32 Tote. Damit verkehrte sich der Trend abnehmender Opferzahlen der letzten Jahre. Der Großteil der Opfer wurde durch Drohnen verursacht.
Binnenflüchtlinge: Ihre Zahl wuchs im 1. Hj. 2015 um 103.000 (+44%) auf insgesamt 945.600.
Regionen:
- Nordosten (früher besonderer deutscher Verantwortungsbereich) von 35 Zivilopfern 1. Hj. 2009 über 311 1. Hj. 2014 auf 545 1. Hj. 2015.
- Norden: 61, 563, 368;
- Osten: 329, 856, 951;
- Central: 314, 697, 684;
- Zentrales Hochland: 17, 38, 42;
- Südosten: 445, 615, 763;
- Süden: 1.122, 1.392, 1.272;
- Westen: 158, 422, 296.
(2) Weitere Angaben zur Sicherheitsentwicklung
Ca. 16.000 ausländische Soldaten (davon 9.000 aus den USA) stehen im Rahmen von RSM und der US-Operation Freedom`s Sentinel noch in Afghanistan.
(Gliederung der Coalition Combat & Advisory Forces in Afghanistan unter http://understandingwar.org/sites/default/files/AfghanistanOrbat_July2015.pdf )
Lt. TOLOnews Security Report sei im Juli 2015 die Zahl der Zivilopfer um 26% gegenüber dem Vormonat angestiegen, seien die Counterinsurgeny-Operationen der ANSF um 13% zurückgegangen.. (http://www.tolonews.com/en/afghanistan/20743-civilian-casualties-up-as-security-operations-drop-report )
Landesweit habe es im Juli 961 Sicherheitsvorfälle gegeben, ein Rückgang um 10% ggb. Juni. Der Fokus der Aufständischen richte sich auf den Norden. Spitzenreiter sei die Nordwest-Provinz Faryab mit 91 Vorfällen, gefolgt von Uruzgan, Nangarhar, Herat, Helmand, Kandahar.
Ziviltote gab es 201 im Juli, Zivilverletzte 322.
Unter afghanischen Soldaten gab es 307 Gefallene. (Aus gut unterrichteter Quelle erfahre ich die Größenordnung von ca. 100 Gefallenen der ANSF pro Monat!)
Von den Aufständischen sollen im Monat Juli 2.924 (darunter angeblich 204 „Daesh members“) gefallen und 1.472 verletzt worden sein. (Anm.: Diese Verlustzahlen gebe ich wieder, bezweifle aber ausdrücklich ihre Glaubwürdigkeit.)
Attrition Rate der ANSF: Am 5. August kritisierte US-General John Campbell, RSM-Kommandeur, jeden Monat würden 4.000 ANSF-Mitglieder von ihren Posten desertieren. Dem widersprachen afghanischer Verteidigungs- und Innenminister vehement. (Tatsächlich beinhaltet die „Schwund-Rate“ auch eine Entfernung von der Truppe, wenn es keinen Urlaub gibt, sowie normale Fluktuation nach Zeitverträgen.)
Daesh (IS): Inzwischen soll es im Osten und Süden Elemente von Daesh geben. Am 16. Juni veröffentlichte die Taliban auf ihrer Website einen Brief an den „Kalifen“ des IS mit der Warnung: „Es gibt keinen Platz für eine weitere islamische Armee in Afghanistan.“ Abtrünnige Taliban-Kommandeure sollen sich zum IS bekannt haben. Inzwischen wurden ausmehreren Provinzen Zusammenstöße zwischen Taliban und IS-Anhängern gemeldet.[2]
Bewegungsfreiheit von zivilen Helfern: Eine wichtige, meist nicht beachtete Dimension von Sicherheit sind Bewegungsfreiheit und Arbeitsmöglichkeiten von internationalen Helfern, z.B. von MitarbeiterInnen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
Anfang August 2015 arbeiten in Afghanistan über 2.000 Frauen und Männer im Auftrag der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, 230 deutsche + internationale Entsandte, über 1.800 Ortskräfte. Sie arbeiten vor allem in Kabul und in fünf Provinzen im Norden und Nordosten.
Das Risk Management Office der GIZ hat sich bisher ausgesprochen bewährt!
(3) Kommentar
Mein Interview am 7. August auf Deutschlandradio Kultur , Studio 9: „Sicherheitslage in Afghanistan immer prekärer“ mit Nicole Dittmer + Christian Rabhansl http://srv.deutschlandradio.de/themes/dradio/script/aod/index.html?audioMode=2&audioID=3&state=
Auch wenn die Informationen über die reale Lage in Afghanistan immer spärlicher werden und das Land zunehmend im Aufmerksamkeits- und Interessenschatten der anderen, näheren Krisen + Kriege verschwindet – sieben Monate nach Ende des ISAF-Großeinsatzes und Abzug der internationalen Kampftruppen ist ein Abflauen der Kämpfe nicht in Sicht, im Gegenteil.
Weitere Beiträge zur Sicherheitslage Afghanistan seit 2005(meist unter www.nachtwei.de ):
- Kunduz – eine Woche im April: Taliban-Offensive dort, Einsatzbilanzierungen, vor allem Verdrängung hierzulande, 3.5.2015 (www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1353
- „Ihr habt die Uhr …“ - erster Afghanistanbesuch nach ISAF-Ende – die Aufbauhilfe geht weiter, Reisebericht 8.3.2015
- UNAMA-Jahresbericht „Zivilopfer“ 2014: Im ISAF-Abzugsjahr 2014 Intensivierung des Krieges: Zunahme der Zivilopfer um 22% auf 10.548 Tote und Verletzte, durch Bodenkämpfe um 54%! 27.2.2015, http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1343
2014
- Bundestag zu Afghanistanbilanz und Beratungsmission „Resolute Support“ – meine „Persönliche Erklärung zur Abstimmung“, www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1333
- „Wir bleiben dran und da!“ Deutsch-afghanische Freundschaft mit langem Atem: 28. Afghanistan-Tagung in Villigst – ein Leuchtturm! 16.12.2014, www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1331
- Nach ISAF WIE WEITER – Stellungnahme zur Zukunft des dt. AFG-Engagements (nicht nur zu Resolute Support) beim Grünen Fachgespräch im Bundestag, 6,12.2014
- Die Politik und Afghanistan: Persönliche Bilanz und Ausblick eines parlamentarischen Mitauftraggebers, September 2014 (erscheint im Frühjahr 2015 in einem Sammelband bei der Bundeszentrale für politische Bildung, hrg. von Rainer Glatz und Rolf Tophoven)
- Wen interessiert noch Afghanistan? Vortragsreihe zum Ende des ISAF-Großeinsatzes und den neuen, nahen Kriegen und Krisen (Zweibrücken, Ramstein, Kaiserslautern), Bericht Oktober 2014
- Wer weiß schon, dass in Afghanistan 2000 Frauen und Männer im Auftrag der deutschen Entwicklungszusammenarbeit arbeiten? Unbekannte Better News aus Loccum zu Aufbauhilfe und Evaluierung, 5. Oktober 2014 (Fotos auf Facebook) (www.nachtwei.de/index.php?articles&func=display&aid=1317
- Umzingelung von Kunduz: Warum die Taliban wieder so erfolgreich sind. Neueste AAN-Studie zu Distrikten, 2.9.2014
- Alarmierende Nachricht jetzt auch aus Kunduz: Belagerung durch mehr als 2000 Aufständische, 28.8.2014
- Truppen ziehen ab, der Krieg brennt weiter in Afghanistan: Zunahme der Zivilopfer um 24% auf 4.853 Tote und Verletzte, durch Bodenkämpfe um 89%! (UNAMA-Bericht I/2014), 14. Juli 2014 (www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=detail%aid=1300 )
- Hunderte durch Schlammlawine begraben – Dringender Hilfsaufruf für die Überlebenden in Badakhsahn in Nordost-Afghanistan von Winfried Nachtwei und Rainer L. Glatz, Generalleutnant a.D., 7. Mai 2014
- ISAF zieht ab, Entwicklungszusammenarbeit bleibt! Neue deutsche EZ-Strategie zu AFG „Verlässliche Partnerschaft“, 31.3.2014
- “Enough with the Killing of Civilians!“ Der Serena-Angriff in Kabul und die Antwort der Zivilgesellschaft, Kommentar 1.4.2014
- Sicheres Umfeld? Mehr Frieden durch Abzug? Der Anstieg der Zivilopfer in Afghanistan um 14% auf 8.615 Tote und Verletzte spricht dagegen (UNAMA-Jahresbericht 2013 über Zivilopfer), 16.2.2014
- Eher Anstöße als Orientierung – Anmerkungen zur Afghanistan-Stellungnahme der EKD vom Januar 2014, 2.2.2014
- Selbstmordangriff auf internationale Aufbauhelfer in Kabul – Entsetzen, Mitgefühl, Solidarität! („Taverna du Liban“) Mit Beileids- und Unterstützungsschreiben an die Frauen und Männer von EUPOL, 19. Januar 2014
- „Bloß nicht weg aus Afghanistan? Bloß nicht! Nur wie?“, Vortrag bei der XXVII. Afghanistan-Tagung der Evang. Akademie Villigst „Der Frieden ist der Ernstfall – Afghanistan nach 2014“ am 15. Dezember 2013, 30.12.2013
2013
- Unglaublich, aber wahr: Massenfreudenfeste in Kabul und landesweit – Afghanistan erstmals südasiatischer Fußballmeister, 8.10.2013
- Alarmierende US-Studie von A. Cordesman (CSIS) zu Afghanistan: „Failing Transition“ – das Führungsversagen von US-Regierung und Kongress und der neue Pentagon-Report, 15. August 2013
- Alle meine Kunduz-Berichte 2004 bis 2013 anlässlich der Übergabe des PRT Kunduz an die afghanische Seite am 6. Oktober 2013
- Dokudrama über den Luftschlag von Kunduz vor 4 Jahren – Hintergründe und politische Verantwortlichkeiten: notwendige Ergänzungen, 3.9.2013
- Bloß weg? Bloß nicht! Was zu tun ist in Afghanistan, taz 25. Mai 2013
- Düsterer 1. Quartalsbericht 2013 des Afghanistan NGO Security Office/ANSO: Stark zunehmende Aufständischen-Attacken, zu 83% auf afghanische Kräfte, wachsende Sicherheitslücken! 5. Mai 2013
- Kommentar zum UNAMA-Jahresbericht 2012 zu Zivilopfern in Afghanistan, 26. Februar 2013
- Kommentar zur ISAF-Debatte im Bundestag: Wie es wirklich um Afghanistan steht, interessiert immer weniger! 16. Februar 2013
- Afghanistan: Sicherheitsentwicklung 2012, ANSO-Jahresbericht, 4. Quartal, 17.2.2012)
2012
- Reisebericht „17. Afghanistanreise - Rückzug aus der Verantwortung?“ Dezember 2012, 14 S., 20.12.2012
- Afghanistan: Sicherheitsentwicklung 3. Quartal 2012 – Deutlicher Rückgang an Operationen – kein Grund zur Beruhigung, 7.11.2012
- Afghanistan: Rückgang der Sicherheitsvorfälle und Angriffe im 1. Halbjahr um 32%, der Zivilopfer um 15% - Grund zu „vorsichtigem Optimismus“?
- Sicherheitsvorfälle AFG-Nord und landesweit, Mai 2012
- Alles gut gelaufen, kein Anschlag – keine Nachricht?! Balkh-Krankenhaus feierlich eröffnet, 11.5.2012
2011
- Zehn Jahre Afghanistaneinsatz: Nach den Aufbau-Illusionen nun die Abzugs-Illusionen? In: Die Bundeswehr, Mitgliedermagazin des Dt. Bundeswehrverbandes, November 2011
- Erste, aber flackernde Lichtblicke seit Jahren – Bericht von einem Kurzbesuch in Mazar und Kunduz im April, Juli 2011
- 11. September bis 22. Dezember 2001 – Von New York nach Afghanistan aus Berliner Sicht“, Zusammenstellung aus persönlichen Aufzeichnungen, August 2011, 30 S.
- Kommentar: Übergabe in Verantwortung? Was kommt nach ISAF? in: KOMPASS, Zeitschrift der Katholischen Militärseelsorge 7-8-2011
- Stellungnahme zum Sachverständigengespräch des Innenausschusses des Landtages NRW „Abzug deutscher (NRW-)Polizisten aus Afghanistan“ (Antrag der Fraktion DIE LINKE) am 9. Juni 2011 in Düsseldorf
- GENAUER HINSEHEN: (1) Sicherheitsvorfälle AFG-Nord Aug. 2010 – Anfang Mai 2011; (2) Sicherheitsvorfälle AFG landesweit (ohne RC North) bis Anfang Mai 2011; (3) Sicherheitsvorfälle nach Wochen/Regionen + Kategorien bis April 2011
- Wer bleibt am Ende in Afghanistan? Ein Dialog zwischen W. Nachtwei und Netzwerkmitgliedern, in: ad hoc international „Afghanistan – Persönlich – Positiv – Kritisch“, Heft 8, Januar 2011 (Zeitschrift des Netzwerks für Internationale Aufgaben – Stiftungskolleg und Mercator Kolleg Alumni (NefiA) und des CSP-Netzwerks)
- Das unehrliche Mandat, auf: The European, 27.1.2011, www.theeuropean.de
- Aufbau im Schatten von Guerillakrieg und Aufstandsbekämpfung – Deutsches Afghanistan-Engagement vor dem zehnten Einsatzjahr, Reisebericht von der 15. AFG-Reise nach Kabul, Mazar-e Sharif und Kunduz (Ende August), 41 S., Januar 2011
- Chronologie die Bundeswehreinsatzes in AFG und Chronologie AFG (seit 19. Jhdt.), Januar 2011
2010
- Ehrlichkeit mit blinden Flecken – Kurzkommentar zum „Fortschrittsbericht Afghanistan“ der Bundesregierung, 14.12.2010
- Buchbeitrag: Der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr – Von der Stabilisierung zur Aufstands-bekämpfung, in: Jahrbuch 2009 des Zentrums für Niederlande-Studien Münster, Dezember 2010 (Aktualisierung des Beitrags im Friedensgutachten)
- Stellungnahmein der Öffentlichen Anhörung des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages über „Kriterien zur Bewertung des Afghanistan-Einsatzes“ am 23.11.2010 in Berlin (veröffentlicht auch auf www.geopowers.com)
- Buchbeitrag: Der ISAF-Einsatz der Bundeswehr - Anmerkungen zu einer überfälligen Bilanzierung, in: Friedensgutachten 2010 der fünf deutschen Friedensforschungsinstitute, Berlin Mai
- Better News statt Bad News aus AFG, Folge VII, 12 S., Mai 2010
- Artikel „Warum ausgerechnet Afghanistan?“ in: zur.sache.bw, Themenheft „Weder Krieg noch Frieden“, Evangelische Kommentare zu Fragen der Zeit, April 2010
- Brief an Bischöfin Margot Käßmann: AFG – zwischen Erschrecken und Ermutigung, 7.1.2010; vollständig veröffentlicht unter „Danke, dass Sie Anstoß erregt haben“ in der taz, 13.1.2010, 11.1.2010)
- Materialien zur aktuellen Sicherheitslage Afghanistans (mit Pakistan) in verschiedenen Varianten: Zusammenfassung (7 S.), Kurzfassung (20 S.), Sicherheitsvorfälle in der Region Nord Ende 2006 bis August 2010 (20 S.); Vollfassung (80 S.) – laufend aktualisiert seit Sommer 2007
2009
- Materialien: „Better News statt Bad News aus Afghanistan“, VI/Dezember 2009, V/Juni, IV/März 2009, III/November, II/September 2008, I/August 2007
- Reisebericht: Jenseits der Wagenburgen – Endlich voll die Chancen nutzen! Bericht von der Reise nach Kabul, Mazar und Feyzabad Mitte September 2009
- Stellungnahme: Zum ISAF-Luftangriff am 4. September 2009 bei Kunduz, Informationen und Stellungnahme 9.9.2009
- Stellungnahme: Vor den Wahlen in Afghanistan und Deutschland: Die deutsche Afghanistanpolitik braucht Ehrlichkeit und Konsequenz statt Beschönigung und Halbherzigkeit, Diskussionsbeitrag August 2009
- Stellungnahme: Krieg in Afghanistan – Bundeswehr im Krieg: Führt die Bundeswehr Krieg? August 2009, aktualisiert November 2009
- Reisebericht: (Klein-)Krieg bei Kunduz – Weizenrekordernte nebenan, Bericht von einer Reise nach Kabul + Kunduz Juni 2009
2008
- Reisebericht: Vor der ISAF-Mandatsentscheidung: Jüngste Eindrücke aus Kabul, Mazar-e Sharif und Kunduz, Bericht von der Obleutereise Ende September/Anfang Oktober 2008
- Stellungnahme: Krieg in Afghanistan – „Bundeswehr im Krieg“!? Oktober 2008
- Reisebericht: Viele Lichtblicke bei immer mehr Düsternis – Besuch in West-, Süd-, Zentral-, Nord-Afghanistan, September 2008
- Stellungnahme: Anmerkungen zu Schnelle Eingreiftruppe in den Süden? Mandatserweiterung? Immer mehr vom falschen Alten? Wo bleibt die Aufbauoffensive? 11.2.2008
- Stellungnahme: „Neue Qualität des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan? Zur Möglichkeit einer Übernahme der Quick Reaction Force durch die Bundeswehr, von W.N. und Alex Bonde, 11.1.2008
2007
- Artikel: Afghanistan auf der Kippe – Geduld allein reicht nicht! Internationales Magazin für Sicherheit (IMS) Nov/Dez 2007
- Zwischenberichte zum prekären Stand der EU-Polizeimission in Afghanistan und zur Ausbildung für polizeiliche Auslandseinsätze beim Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei NRW in Brühl, November 2007
- Stellungnahme: Enduring Freedom nach sechs Jahren: Selbstverteidigung ohne Grenzen – mehr Begleitschäden als Nutzen, 14.11.2007
- Stellungnahme zum „AFG-Konzept“ der Bundesregierung: Geduld allein reicht nicht! 14.11.2007
- Persönliche Erklärung zur Abstimmung zur ISAF-Mandatsverlängerung, mit J. Trittin, B. Höhn, Katrin Göring-Eckard, Wolfgang Wieland u.a., 12.10.2007
- Dokumentation „Polizeiaufbau in Afghanistan 2002-2007“, eigene Berichte und Initiativen
- Materialien zur Afghanistan-Debatte (incl. Chronologie zur Geschichte Afghanistans seit dem 19. Jahrhundert)
- Stellungnahme: Tornado-Einsatz in Afghanistan - Zwischenergebnisse, September 2007
- „Brandbrief“ zur EU-Polizeimission in Afghanistan an die Minister Steinmeier und Schäuble, Juli 2007 (und Antwort vom 14. August)
- Kurzbericht der Afghanistan-Reise von Renate Künast, Jürgen Trittin und W.N. 1.-5.Mai 2007
- Übersicht: Die lange Kontroverse um den TORNADO-Einsatz und das viel längere Drängen auf die Korrektur der AFG-Strategie, Juni 2006-April 2007
- Jüngste Informationen und Einschätzungen zum Tornado-Streits, 13.3.2007
- Stellungnahme: Dual Use Tornados nach Afghanistan – Wo bleibt die zivile Frühjahrsoffensive? 27.2.2007
- Artikel: Auslandseinsätze in der politischen Krise. Beitrag für „InfoDienst Heer“ Januar 2007
- Beratungspapier „Tornados nach Afghanistan?“, 23.1.2007 und Zusammenfassung der über zwanzig Antworten von Afghanistan-KennerInnen
2006
- Reisebericht: Afghanistan-Besuch im Oktober 2006: Zwischen Anschlagsgefahren und Aufbaufortschritten (mit Exkurs zum Streit über den ISAF-Einsatz in Süd-AFG), 24.11.2006
- Stellungnahme: Nach fünf Jahren Beteiligung an Enduring Freedom: Nicht mehr dringlich und nicht mehr verantwortbar, 7.11.2006
- Brief an die Minister Steinmeier, Jung, Wieczorek-Zeul und Schäuble zur akuten Situation in Afghanistan gemeinsam mit Jürgen Trittin, 5.9.2006
- Reisebericht: Besuch in Nord-Afghanistan: Hoch kritische Monate, 24. Juli 2006
- Stellungnahme: Dringende Fragen: Afghanistan auf der Kippe? Juli 2006
2005
- Stellungnahme: Zur Mandatsverlängerung der deutschen Beteiligung an Operation Enduring Freedom: Umfassende Terrorismusbekämpfung statt „Krieg gegen den Terror? 6.11.2005
- Stellungnahme: Information zur 4. ISAF-Verlängerung: Friede in Sicht? Oder immer mehr Soldaten in ein Fass ohne Boden? 26.9.2004
- Brief an die Minister Fischer, Struck, Wieczoreck-Zeul, Schily, Künast: Drogenbekämpfung in Afghanistan, 29.7.2005
- Brief an Verteidigungsminister Peter Struck: Dringende Fragen zum OEF-Spezialeinsatz (KSK) in Afghanistan, (intern) 18.7.2005
[1] vgl. Kate Clark (AAN), Highest Civilian Casualty Figures Ever: UNAMA details deaths by mortar, IED, suicide attack and targeted killing. 5.August 2015, https://www.afghanistan-analysts.org/highest-civilian-casualty-figures-ever-unama-details-deaths-by-mortar-ied-suicide-attack-and-targeted-killing/ ; Winfried Nachtwei, Zusammenfassung und Kommentar UNAMA-Jahresbericht 2014: http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1343
Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.
1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.
Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)
Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.
Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.: