Der Afghanistan-Großeinsatz geht zu Ende. Die Debatte um mehr deutsche Verantwortung in der Welt schlägt Wellen. Überfällig ist da, sich genauer die Erfahrungen mit mehr als 20 Jahren Interventionen anzusehen, die humanitär und mit Friedenssicherung gerechtfertigt wurden. Aus Erfahrungen selbstkritisch lernen: Das führt die Neuerscheinung "Verantwortung zum Schutz" vor, hg. von Thomas Hoppe und vorgelegt von der AG "Gerechter Friede" von "Justitia et Pax".
Verantwortung zu schützen:
Interventionspolitik seit 1990 – eine friedensethische Bilanz
Analysen und Empfehlungen, hg. von Thomas Hoppe, vorgelegt von der Arbeitsgruppe Gerechter Friede der Deutschen Kommission Justitia et Pax,
Deutschland sollte mehr internationale Verantwortung übernehmen, sich mehr an der Lösung von Konflikten weltweit beteiligen.
Was von Bundespräsident Gauck, Außenminister Steinmeier und Verteidigungsministerin von der Leyen wiederholt gefordert wurde, worauf viele internationale Stimmen drängen, wird in Teilen der deutschen Öffentlichkeit vielfach als Votum für mehr Militäreinsätze verstanden und eher abgelehnt. Abgesehen davon, dass hierbei die Intentionen von Bundespräsident und Ministern militärlastig verkürzt, z.T. verdreht werden – überfällig und hilfreich wäre es, die Erfahrungen mit mehr als 20 Jahren humanitär und friedenspolitisch begründeter Interventionen genauer zu analysieren, nicht bei Pauschalwahrnehmungen und „Ferndiagnosen“stehenzubleiben.
Dies tat von 2009-2013 die von Prof. Dr. Thomas Hoppe geleitete Arbeitsgruppe „Gerechter Friede“ der Deutschen Kommission Justitia et Pax, zu deren 13 Mitgliedern zu gehören ich die Freude hatte.
Hier das Verzeichnis der Beiträge, die eine große Hilfe sind, die Debatte um internationale und Schutzverantwortung, Friedenssicherung und das „äußerste Mittel“ näher am Boden der verzwickten Tatsachen zu führen. (www.verlag-koester.de )
In meinem Beitrag schildere ich die Erfahrungen mit der Bilanzierung deutscher Kriseneinsätze, die nicht nur methodisch schwierig ist, sondern auch politisch lange gemieden wurden.
Inhalt
Zur Einführung
Zur Legitimitätsfrage von Interventionen in der Perspektive des Gerechten Friedens
Theorie und Praxis internationaler Friedenseinsätze
Erfahrungen nichtmilitärischer Akteure in internationalen Friedenseinsätzen
Regionalspezifische Expertisen
Zur Auswertung von Interventionserfahrungen
Dokumentation
Verlag Dr. Köster, Berlin Juni 2014
Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.
1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.
Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)
Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.
Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.: