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Genauer Hinsehen: Sicherheitslage Afghanistan (Lageberichte + Einzelmeldungen) bis 2019
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Sicherheitsvorfälle Afghanistan, v.a. Region Nord, April bis Juni 2010 (Teil 1)

Veröffentlicht von: Webmaster am 2. Juli 2010 08:21:40 +02:00 (161543 Aufrufe)

Jüngste Folge der Materialien zur Sicherheitslage Afghanistans, die W. Nachtwei seit Sommer 2007 produziert, eine Sammlung von Bad News - parallel zu den "Better News" (zuletzt Mai 2010)

Sicherheitsvorfälle Afghanistan, v.a. Region Nord bis Juni 2010

zusammengestellt von Winfried Nachtwei, MdB a.D.

(1)     Sicherheitsvorfälle AFG insgesamt Mai/Juni 2010

(2)     Sicherheitsvorfälle nach Provinzen

(3)     Sicherheitsvorfälle AFG-Nord 2010, Schwere Sicherheitsvorfälle beim Bundeswehreinsatz 2002-2009

(4)     AFG-Nord 2006-2009  (http://www.nachtwei.de/index.php/articles/968)

(5)     Die Sicht der Bevölkerung: BMZ-Wirkungsanalyse in Nordost-AFG

(6)     Kommentar zur Entwicklung im Raum Kunduz  (http://www.nachtwei.de/index.php/articles/968)

(7)     Sicherheitsvorfälle nach Kategorien und Regionen/Woche

Vorbemerkungen

Absicht GENAUER HINSEHEN: Diese Materialien sind ein Auszug aus meinen seit August 2007 laufend aktualisierten „Materialien zur aktuellen Sicherheitslage Afghanistans (mit Pakistan)".[1] Diese wurden notwendig, weil die Bundesregierung von sich aus nur bruchstückhaft über die Lageentwicklung im deutschen Hauptverantwortungsbereich berichtete - nur einzelfallbezogen und vor allem bei Betroffenheit eigener Kräfte, ohne Trends, Schwerpunkte, kaum zur Sicherheitslage der Bevölkerung, zum Stand des „sicheren Umfelds" (Auftrag), kaum zur Sicherheitsentwicklung in anderen Landesteilen. Völlig beschwiegen werden Spezialeinsätze, erst recht in Problemfällen (z.B. Imam Shahib März 2009). Erst und nur in Antworten auf Kleine Anfragen im Bundestag lieferte die Bundesregierung in jüngerer Zeit umfassendere Daten zur Sicherheitslage.[2] Folge dieser Halb- und Viertelinformation ist Beschönigung - und damit Realitäts- und Glaubwürdigkeitsverlust. Parallel mangelt es unverständlicherweise an einer zusammenfassenden zivilen und Aufbau-Lage, für die es immer noch einiges an Berichtenswertem gäbe. (Vgl. meine „Better News statt Bad News aus Afghanistan" auf www.nachtwei.de) Seit April 2010 hat das deutsche Verteidigungsministerium seine wöchentlichen, allerdings vertraulichen  „Unterrichtungen des Parlaments" um einen Abschnitt zu Aufbau, Entwicklung, Wirtschaft erweitert.

Dimensionen: Region Nord mit 9 Provinzen: 1.200 x 400 km, schwierige Geographie, sehr spärliche Verkehrsinfrastruktur, 10 Mio. Einwohner; 7.500 ISAF-Soldaten (April 2010, steigend mit der US-Verstärkung im ersten Halbjahr 2010), 209. ANA Korps mit inzwischen zwei Brigaden (3. Brigade zzt. im Aufbau); angeblich 18.000 Polizisten - zum geringen Teil ausgebildet.[3]

Als Sicherheitsvorfälle gelten: Feuerwechsel + Gefechte, Sprengstoffanschläge, indirektes Feuer. Im Folgenden Benennung der Todesopfer, nur punktuell der oft höheren Zahl an Verwundeten; die Zahl der seelisch Verwundeten ist um ein Vielfaches höher, lässt sich aber nur z.T. Einzelereignissen zuordnen. Die Sicherheitsvorfälle sind ein zentraler Indikator, der allein aber noch nicht den Grad des „sicheren Umfelds" erfasst, um das es gemäß VN- und ISAF-Auftrag gehen muss. Hier sind Zahl der Zivilopfer, Entführungen, Zugänglichkeit von Distrikten für Regierungsleute, Hilfsorganisationen ausschlaggebend.

Quellen: ISAF, Agenturmeldungen auf www.longwarjournal.org, www.globalsecurity.org; inzwischen neben der afg. Agentur Pajhwok besonders informativ die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua „Afghanistan Situation" , www.english.news.cn/special/afghanistan; Quartals- und Zweiwochenberichte des Afghanistan NGO Safety Office/ANSO www.afgnso.org.[4] Die Verlässlichkeit einzelner Angaben kann nicht garantiert werden. Deutlich werden aber auf jeden Fall Trends und Schwerpunkte.

WARNUNG: Diese Zusammenstellung ist eine Horrorsammlung von lauter schlimmsten Nachrichten, sie sind der düsterste Teil der afghanischen Wirklichkeit, aber nicht die ganze Wirklichkeit.  Zu ihrer richtigen Einordnung sind notwendig zu beachten (a) die sehr ungleiche regionale Verteilung der Sicherheitsvorfälle - es sind Welten zwischen Sangin in Helmand einerseits und Herat und Mazar andererseits, zwischen den Provinzen Kunduz  und Balkh oder Badakhshan; (b)  die Wahrnehmung der Sicherheitslage durch die Bevölkerung.  (vgl. die alljährlichen landesweiten Umfragen von ABC/ARD und BBC sowie die Studie der FU-Forschergruppe zu Takhar und Kunduz.)

Abkürzungen:

ANA    Afghan  National Army

ABP     Afghan Border Police

ANCOP Afghan National Civil Order Police (Bereitschaftspolizei)

ANP    Afghan National Police

ANSF  Afghan National Security Forces

CAS    Close Air Support (Luftnahunterstützung) durch Show of Force/SOF (Präsenz/Abschreckung) bzw. Waffeneinsatz

IED      Improvised Explosive Device (unkonventionelle Sprengmittel)

LOC     Line of Communication

NDS    National Directorate of Security (Geheimdienst)

OMF    Opposing Militant Forces

OMLT  Operational Mentoring + Liaison Team (Ausbildungs- und Beratungsteams beim Militär)

PRT     Provincial Reconstruction Team, PAT  Provincial Advisory Team (Mini-PRT)

QRF    Quick Reaction Force

RPG    Rocked Propelled Grenade (Art Panzerfaust)

(1)  Sicherheitsvorfälle AFG insgesamt, Mai/Juni  2010

Sicherheitsvorfälle 24. KW ab 14. Juni. (22.): 750 (582), davon Central 1 (2), Nord 11 (16), West 22 (25), Süd 147 (355), Südwest 373 (-), Ost 196 (184); davon 514 (367) Feuerwechsel/Gefechte, 125 (103) Sprengstoffattacken (ein Selbstmordanschlag in Kabul), 104 (97) indirekter Beschuss; 12 (7) ISAF-Soldaten getötet, 101 (92) verwundet. (22. KW 2009: 313, davon 1/17/24/143/128; davon 187/66/53. Ausführlich unter 7)  Der Juni war mit über 100 getöteten ISAF-Soldaten der bisher opferreichste Monat für internationale Truppen. (37 in Juni 2009)

Direkte Angriffe durch regierungsfeindliche Kräfte: 560 in 2006, 3.641 in 2007, 5.346 in 2008, 10.333 in 2009, 2.756 im 1. Quartal 2010.

IED-Anschläge im 1. Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahrszeitraum Zunahme um 94%. Durchschnittlich gibt es drei Selbstmordanschläge/Woche, „komplexe Selbstmordattacken" zwei/Monat gegenüber ein/Monat in 2009. Angriffe auf Staatsbedienstete stiegen um 45% auf sieben/Woche. (Bericht des UN-Generalsekretärs vom 16. Juni 2010)

Im März gab es 987 IED-Zwischenfälle. Davon geschahen 53% (522) in Helmand, 13% (132) in Kandahar, 6% (59) in Khowst, 4% in Uruzgan und Ghazni, 20% (195) in anderen Provinzen.  Von den 161 in 2010 bis 10. Juni gefallenen US-Soldaten wurden 47% durch IED`s getötet. Seit 2008 ist der Anteil der IED`s mit Sprengstoffladungen über 25 lbs dramatisch angewachsen. Lt. Anthony Cordesman (CSIS) wurden die IED`s inzwischen die „Stingers" dieses Afghanistankrieges.

Zivilopfer im Kontext des bewaffneten Konflikts: in 2006 929, davon 25% Rro-Regierungskräften zugeordnet, 75% der bewaffneten Opposition (OMF); 2007 1.523, 41%/46%; 2008 2.118, 39%/55%; 2009 2.259, 24%/69%. (UNAMA)

„Regierungsfeindliche Kräfte": Lt. Bundesregierung dürfte der „aktive Kern bewaffneter Kämpfer" aus 20.000 bis 30.000 Personen bestehen. Der dem militanten Widerstand nahe stehende Personenkreis „umfasst einen signifikanten Anteil der paschtunischen Gesellschaft (wahrscheinlich mehrere 100.000 Personen), sollte aber nicht automatisch mit „regierungsfeindlichen Kräften" gleichgesetzt werden." (Bundestagsdrucksache 17/1729, Fußnote 2)

Einzelne Sicherheitsvorfälle

Am 30.6. in Jalalabad/Nangarhar bei komplexem Angriff auf J.-Airfield 8 Militante getötet; in Qarabagh/Ghazni 7 Militante getötet.

Am 29.6. in Zabul bei Feuergefecht zwischen Militanten und Konvoi privater Sicherheitsfirma 6 Personen getötet. In Kandahar 2 Zivilpersonen durch IED getötet. In Seydabad/Farah zwei Zivilpersonen auf Motorrad durch IED getötet. Bei Beschuss eines UN-Fahrzeugs in Kabul nähe Gesundheitsministerium eine Person verletzt.

Am 28.6. in Kandahar bei nächtlicher Operation 8 Verdächtige getötet. In Ghazni 8 Zivilpersonen in Minibus durch Mine getöötet.

Am 27.6. in Marawara/Kunar bei Operation von 700 eingeflogenen US- und afg. Soldaten mehr als 150 Militante getötet, auch 2 US- und ein ANA-Soldat. In Paktika 15 Taliban und ein Al Qaida Kämpfer durch vorzeitige Explosion getötet. In Diak/Ghazni 8 Militante getötet; in Panjwai/Kandahar 5 Militante durch Luftschlag. In Nahr-e Saraj/Helmand ein britischer Soldat durch IED getötet; in Tarin Kot/Uruzgan eine Zivilperson durch IED.

Am 26.6. im Basar von Tarin Kot/Uruzgan durch Selbstmordattentäter gegen Polizeifahrzeug 3 Kinder getötet, 4 weitere Zivilisten verletzt.

Am 25.6. in Khas Uruzgan/Uruzgan 11 Männer von Taliban unter der Beschuldigung der „Spionage" getötet, 5 von ihnen enthauptet. Nahe Kandahar ein mittlerer Taliban-Kommandeur und andere Militante beim Verlegen von IED getötet. In Qadis/Badghis eine große Zahl von Militanten durch Luftschlag getötet, als ca. 50 eine afg.-internationale Patrouille angriffen. In Zabul 18 Militante einschließlich zweier Gruppenkommandeure bei Vorgehen gegen ein Talibanversteck getötet.

Am 24.6. in Jalai/Kandahar bei Stürmung eines Taliban-Verstecks 15 Militante getötet, 3 gefangen genommen. In Panjway/Kandahar größere IED-Fertigungsstätte durch Luftschlag zerstört. Der Taliban-Kommandeur von Panjwaj, Izzatullah, und einige Militante getötet.

Am 23.6. in Paktia nahe pakistanischer Grenze große Anzahl von Kämpfern des Haqqani Netzwerks durch US- und afg. Kräfte getötet, darunter Araber, Usbeken, Tschetschenen, Turkmenen.

Am 22. in Urgan/Paktika 31 Kämpfer des Haqqani Netzwerks durch Luftangriff getötet.

Am 21.6. bei Hubschrauberabsturz in Shah Wali Kot/Kandahar 3 australische Kommandosoldaten und ein US-Soldat getötet. In Kunar an Polizei Checkpoint 19 Personen durch weiblichen Selbstmordattentäter verwundet.

Am 20.6. In Nangharhar zwei Kinder durch Rakete getötet. In Lashkar Gah/Helmand innerhalb von wenigen Minuten zwei IED`s nahe einer Bank und einer Schule, drei Menschen getötet, darunter ein 12-jähriges Kind. In Nuristan 14 Taliban durch ANSF getötet, 5 gefangen genommen.

Am 19.6. in Nord-Waziristan/Pakistan mindestens 11 Militante durch US-Drohne getötet.

Am 18./19.6. 38 Kämpfer des Haqqani-Netzwerks nahe der pakistanischen Grenze in Musa Khel/Khost durch ANSF und US-Kräfte bei Gefecht mit mehr als 200 Militanten getötet, auch CAS. Im Bazar von Deh Rawud/Uruzgan 2 Polizisten und 3 Zivilpersonen durch IED getötet. Ein französ. Soldat in Tagab/Kapisa erschossen. Zwei US-Soldaten und ein brit. Soldat im Süden getötet. In Garmser/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet. In Zhelay/Kandahar zwei US-Soldaten bei Angriff mit IED und Handwaffen getötet.

Am 16.6. in Suriobi und Komad/Paktika 38 Haqqani Netzwerk-Kämpfer getötet. In Ghazni 3 private Sicherheitsleute durch IED getötet. In Sangin + Musa Qala/Helmand zwei US-Soldaten durch IED bzw. Feuergefecht getötet.

Am 15.6. in Kandahar City der Distriktgouverneur von Arghandab/Kandahar, Haji Abdul Jabbar, sein Sohn und Fahrer durch Bombe getötet. Jabbar galt als wichtiger Verbündeter bei dem Versuch, Arghandab zu einem Modell für Frieden und Stabilität zu machen. Der Anschlag ist der letzte Höhepunkt einer Anschlags- und Einschüchterungskampagne gegen Stammesführer und Politiker, die Regierung und Koalitionskräfte in Kandahar unterstützen. In den letzten Monaten wurden mehr als 20 höhere Offizielle, darunter der stellv. Bürgermeister von Kandahar, durch Taliban-Attentäter getötet. Die USA ihrerseits zielen im Vorfeld der lang erwarteten Großoperation auf die höchsten Taliban-Führer und Unterstützer in Kandahar In den letzten vier Monaten wurden mehr als 70 Taliban-Kommandeure der mittleren Ebene bei einer Serie von Spezialoperationen in und um Kandahar getötet: Am 30.5. Mullah Zergeay, Führer der Taliban in Kandahar City und den Distrikten Zhari und Arghandabad, am 29.5. Haji Amir, der als einer der beiden höchsten Talibanführer der Provinz galt. Von den 13 Distrikten der Provinz sollen lt. District Assessment von ISAF einer - Kandahar-City - als pro Regierung gelten, drei als neutral, 6 als mit den Taliban sympathisierend und einer sie unterstützend. (LWJ 15.6.)  In Nad Ali/Helmand ein brit. Soldat bei Feuergefecht getötet. In Shaygal Wa Shiltan/Kunar ein US-Soldat bei Feuergefecht getötet, in Ghazni ein polnischer soldat getötet.

Am 14.6. in Shamul/Khost Fazil Subhan, führender Kommandeur im Haqqani Netzwerk, und einige Kämpfer getötet.

Aufteilung des ISAF RC South in South West (Lashkar Gah mit Helmand + Nimruz unter US-Generalmajor Mills) und South mit Kandahar etc.

Am 13.6. in Shindand/Herat legen ein Taliban Kommandeur und 30 Kämpfer ihre Waffen nieder und schließen sich dem Friedensprozess der Regierung an.

Am 12.6. in Paktika mehr als 40 Schülerinnen wegen Vergiftungsverdacht ins Krankenhaus. In Waghaz/Ghazni ein poln. Soldat durch IED getötet, 8 verwundet. In Nahri Sarraj/Helmand ein brit. Soldat durch IED getötet, am Folgetag ein dänischer Soldat.

Am 11.6. in Uruzgan 39 Kämpfer durch ANP und ISAF getötet. In Helmand Durchsuchungsaktion gegen mutmaßliche Taliban, afg. Spezialpolizei holt Frauen und Kinder raus, Verdächtige gefangen genommen. „No shot was fired and no civilians harmed during these operations." (ISAF Joined Command Operational Update 13.6.; solche Sätze tauchen seit einigen Monaten des öfteren in OpUpdates auf.)  In Paktika 4 Bauarbeiter durch Militante getötet, in Khariz/Kandahar 3 Polizisten. Auf dem Highway von Kandahar nach Helmand durch IED 9 Zivilpersonen, darunter 4 Frauen und 3 Kinder, in Minibus getötet. Im Bazar von Shajoy/Zabul 3 Zivilpersonen durch Suizidattacke getötet.

In Nord-Waziristan/Pakistan 14 Militante durch US-Drohne getötet.

In der Juni-Ausgabe von Le Monde Diplomatique (taz-Beilage) zweiseitige Reportage von Stephen Grey: „Die Banden von Kandahar": Er schildert ein heilloses und undurchsichtiges Durcheinander von Warlords, obskuren Milizen, Special Forces, Korruption und Willkür! Tiefster Sumpf, dichtester Nebel, permanente Explosionsgefahr! Und das im fünften (!) Jahr mit immer mehr ISAF-Truppe. (www.monde-diplomatique.de/pm/2010/06/11.mondeText1.artikel,a0041.idx,9)  (Vgl. die Reportage „Die Kronprinzen von Kandahar" von Friederike Böge in der FAZ 24.6.2010)

Am 10./11.6. in drei Distrikten von Helmand 4 US-Soldaten durch IED getötet.

Am 10.6. in Nagahan, östlicher Distrikt Arghandab/Kandahar Kfz-gestütztes Selbstmordattentat gegen eine Hochzeitsgesellschaft, 40 Menschen getötet, 74 verwundet (Lt. Distriktgouverneur 84 Tote; der Attentäter sei ein 14-jähriger Junge gewesen. F. Böge in einer Reportage über das überfüllte Mirwais-Krankenhaus in Kandahar, FAZ 17.6.) Der Bräutigam soll wie sein Bruder und einige Gäste Mitglied einer örtlichen Anti-Talibanmiliz bzw. der ANP gewesen sein. Dieser Distriktteil galt als relativ ruhig. In Nord-Waziristan/Pakistan 3 Militante durch Drohne getötet.

130-Seiten Report von Amnesty International zu den Stammesgebieten (FATA) und Nordwest-Pakisten „As If Hell Fell On Me": Ca. 4 Millionen Menschen leiden dort in einer „menschenrechtsfreien Zone" unter der Herrschaft der Taliban. In 2009 wurden in NW-Pakistan im Kontext des Gewaltkonfliktes mehr als 8.500 Menschen getötet, mehr als 1.500 Zivilpersonen allein bei Angriffen von Aufständischen. Der Bericht vermittelt ein detailliertes und krasses Bild von einer Hölle auf Erden. [5]

Am 9.6. US-Hubschrauber bei Unterstützung von brit. Truppen bei Clear-Operation in Sangin/Helmand von Taliban abgeschossen, 4 US-Soldaten getötet. Ein brit. Soldat in Nahr-e Saraj/Helmand durch IED getötet. In Sangin/Helmand ein 7-jähriger Junge wegen „Spionage" von Taliban an Baum aufgehängt. (Xinhua 9.6.) In den Distrikten Omna und Surobi/Pakitka 19 Militante durch afg. und Koalitionskräfte getötet.

Mehr als 30 NATO-Nachschub-Trucks in einem Depot außerhalb der pakist. Hautstadt Islamabad zerstört.

Am 8.6. in Nad Ali/Helmand 2 US-Soldaten bei Durchsuchungsaktion durch IED getötet, ein brit. Soldat in Bad Ali bei Gedfecht getötet. In Balamurghab/Badghis 23 Taliban durch afg. Kommandos getötet und 7 gefangen genommen. In Mianshin/Kandahar 14 Militante getötet.

Rückblende: Vor vier Jahren, im Frühsommer 2006, gerieten kanadische, britische und niederländische Truppen mit der ISAF-Süderweiterung in Kandahar, Uruzgan und Helmand in schwerste Kämpfe. Davon berichtet eindringlich aus eigenem Erleben der damalige Adjutant des Kommandeurs der britischen Truppen in Helmand, Captain Leo Docherty, der das Vorgehen dort als Musterbeispiel bezeichnete, „wie man Aufstandsbekämpfung vermasselt". Er war im Mai 2006 bei den britischen Vorstößen in die „Kleinstädte" Sangin, Nawzad, Musa Qala und Kajaki in Nord-Helmand dabei. Sie waren als low-risk Wiederaufbau-Missionen im Rahmen des Comprehensive Approach gedacht und mündeten in die blutigsten Kämpfe, die britische Truppen seit dem Korea-Krieg mitgemacht hatten. Die Gewalteskalation fielen bis August 2007 in Helmand und Süd-AFG mehr als 6.000 Menschen zum Opfer. (Berichte von Christina Lamb in www.timesonline.co.uk, 10.9.2006; Leo Docherty „Desert of Death -  A Soldier`s Journey from Iraq to Afghanistan", Taschenbuch, London 2007. Schon damals war neben dem Comprehensive Approach die Rede  von der "Tintenfleck-Strategie", von Sicherheit, Entwicklung und Governance als Lines of Operations, von Counterinsurgency (COIN) mit den Phasen shape, clear, hold, build. Fast vier Jahre später begann Mitte Februar 2010 im Raum Marjah/Mardschah in Helmand die bisher größte ISAF-/ANSF-Operation „Muschtarak" mit insgesamt 15.000 Soldaten und Polizisten. Trotz des enormen Kräfteeinsatzes kommt die Operation nur schwer voran mit ihrem strategischen Ziel, das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen und Governance zu fördern. Auch wenn die Vorbereitung auf die Hold- und Build-Phase so sehr wie nie zuvor betont wurde, soll bisher eine Distriktverwaltung kaum präsent sein, scheint der Einfluss der Taliban nicht gebrochen zu sein. ISAF-Kommandeur McChrystal im Mai: Marjah sei ein „blutendes Geschwür".

Am 7.6. in Bar Konar/Kunar 5 US-Soldaten durch IED getötet, in Garmser/Helmand ein US-Soldat bei Feuergefecht getötet. In Adghandab/Kandahar 6 US-Soldaten durch IED verwundet, einer erliegt seinen Verwundungen. In Tayab/Kapisa ein französ. Soldat bei Feuergefecht getötet. In Tarin Kowt/Uruzgan zwei australische Soldaten durch IED getötet. In Kandahar 3 Selbstmordattentäter bei Angriff auf ein Ausbildungszentrum der Polizei von Polizisten getötet. In Helmand 4 private Sicherheitsleute durch IED getötet.

Am 6.6. Rücktritt von Innenminister Mohammed Hanif Atmar und NDS-Chef Amrullah Salah nach der Attacke auf die Peacejirga. In Khogyani/Nangarhar ein US-Soldat bei Feuergefecht getötet. In Panjway/Kandahar ein kanad. Soldat durch IED getötet, ebenfalls ein Polizist und zwei Zivilpersonen. In der Provinz Farah Taliban-Kommandeur und einige seiner Bodyguards getötet.

Am 4.6. in Nahr-e Saraj/Helmand 3 Militante beim Verlegen von IED durch Polizei erschossen. In Zhari/Kandahar der führende Taliban Kommandeur Mullah Zergay und einige Bodyguards durch afg. und Coalition Special Operation Forces getötet. Er soll der Drahtzieher hinter der Anschlagskampagne in Kandahar sein, mit der der Wille zur Zusammenarbeit mit Regierung und Alliierten gebrochen werden soll.  In Logar ein Sub-Kommandeur und ein Kämpfer gefangen genommen.

Am 3.6. in Syedabad/Wardak (40 km westl. Kabul) 5 Militante von ANSF getötet, 9 gefangen genommen. In Zabul 5 Militante getötet. In Marjah/Helmand 4 Zivilpersonen im Kreuzfeuer zwischen Taliban und ANSF getötet, 4 weitere Zivilpersonen durch IED.

Am 2.6. in Kabul vormittags Angriff auf die Beratende Friedensjirga mit Raketen, Selbstmordattentätern und Kämpfern, zwei Militante getötet, einer verhaftet, Teilnehmer der Jirga nicht verletzt.

In Nahri Sarraj/Helmand am 4.6. zwei britische Soldaten bei Feuergefecht getötet und ein US-Soldat durch IED getötet, am 2.6. ein brit. Soldat durch IED, am 1.6. ein dänischer Soldat durch IED getötet.

Am 1. Juni der Distrikt Barg-e Matal/Nuristan von afg. Kommandos zurückerobert. Am 25.5. hatten 300-500 Taliban das Distriktzentrum angegriffen, unterstützt von pakistanischen, tschetschenischen und anderen ausländischen Kämpfern. Der Distrikt ist für Taliban ein wichtiges Transitgebiet nach Pakistan. Im vorigen Jahr hatten die Taliban den Distrikt mehrere Monate unter Kontrolle. Er grenzt an den Distrikt Kamdesh, der seit US-Rückzug im letzten Frühjahr von den Taliban kontrolliert wird. Diese schlachteten die Übernahme der verlassenen US-Basen propagandistisch aus.

Am 30.5. in Helmand zwei ISAF-Soldaten getötet. In Sangin/Helmand ein brit. Soldat durch IED getötet. In Nad Ali/Helmand ein US-Soldat bei Feuergefecht getötet. In Khost 5 Zivilpersonen erschossen. In Ghazni 6 Tanklaster für ISAF zerstört. US geben zu, dass US-Kräfte am 21.5. in Uruzgan irrtümlich mit Luftangriff 23 Afghanen getötet und 12 verletzt haben.

Am 28.5. in Rig Helmand/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 27.5. in Nuristan lt. Grenzpolizei angeblich Mullah Fazlullah, Taliban-Kommandeur des Swat-Distrikts in Pakistan,  mit 6 Kämpfern bei Zusammenstoß getötet, keine Bestätigung.

Am 26.6. in Nahri Saraj und Sangin/Helmand zwei brit. Soldaten durch IED getötet.

Am 24.5. in Nader Shah Kot/Khowst ein US-Soldat bei Feuergefecht getötet. In Panjwayi/Kandahar ein kanad. Soldat durch IED getötet.  In Zormat/Paktia ein höherer Al Qaida-Führer und einige Kämpfer bei Gefecht getötet. In Mugar/Ghazni 7 Taliban von ANSF getötet. In Farah 5 Zivilpersonen in Minibus durch IED getötet.

Am 23.5. in Andar/Ghazni Distriktpolizeichef bei Zusammenstoß getötet, in in Sarkano/Kunar ein Stammesführer in der Moschee erschossen. In Qarabagh/Ghazni Mädchenschule durch Anschlag zerstört. (In letzten fünf Jahren sollen aus Sicherheitsgründen in 13 der 18 Distrikte Mädchenschule geschlossen worden sein.) Taliban bestreiten die Beteiligung an der Tat.

Am 22.5. ab 8.00 Uhr Angriff auf Kandahar Airfield, den größten Stützpunkt im Süden:  erst indirektes Feuer mit Granaten und Raketen, dann Bodenangriff, abgewehrt. Dies ist der 4. Angriff auf eine ISAF-Basis binnen sechs Tagen. In Maywand/Kandahar ein US-Soldat durch IED getötet. In Deh Rawud/Uruzgan ein niederl. und ein franz. Soldat bei Gefecht getötet.

Am 21.5. in Sangin/Helmand ein brit. Soldat durch IED getötet. In Urgun/Paktia bei Angriff auf Polizei-Außenposten 4 Selbstmordattentäter und ein Polizist getötet.

Am 20.5. in Waza Zadran/Paktia 3 Zivilpersonen durch Rakete getötet.

Am 19.5. nachts komplexeer OMF-Angriff auf die US-Basis Bagram/Parvan mit Raketen, Selbstmordattentätern und Handgranaten; eine US-Zivilperson, 4 Selbstmordattentäter und 8 weitere Militante getötet, 9 US-Soldaten verwundet. In Arghandab/Zabul ein US-Soldat beim Entschärfen eines IED getötet.

Am 18.5. 8.00 Uhr in Kabul Kfz-Selbstmordattentäter gegen ISAF-Konvoi auf belebter Straße in Nähe des Parlaments, 6 Soldaten - darunter ein kanad. Oberst - und 12 Zivilpersonen getötet. In Nad Ali/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet. Im selben Distrikt ein US-Soldat bei Gefecht getötet.

Am 17.5. in Kandahar 3 Selbstmordattentäter bei Angriff durch Grenzpolizei getötet. In Balamurghab/Badghis ein US-Soldat durch IED getötet. Im selben Distrikt 2 italien. Soldaten durch IED getötet. In Musa Qala/Helmand ein US-Soldat bei Feuergefecht getötet. In Kunar ein Pro-Regierungs-Geistlicher und zwei Familienangehörige getötet.

(...)

(2)  Sicherheitsvorfälle nach Regionen + Provinzen 2010/2009

(ANSO Quarterly Report March 2010, Dec. 2009)

AOG incidents/attacks 1. Quartal 2010 (Vorjahrszeitraum):

Süden 845 (516), Osten 579 (573), Central 137 (116), Nordost 137 (56), Norden 76 (33), Westen 117 (150)

Kunar (O) 312, Helmand (S) 381, Kandahar (S)  228, Khost 147 (O), Kunduz (NO) 79, Ghazni (O) 71, Badghis (NW) 65, Balkh (N) 14, Badakhshan (NO) 4, Samangan (N) 0.

AOG incidents/attacks in 2009 (Änderung ggb. Vorjahr)

im Süden in Kandahar 970 (+31%), in Helmand 621 (+39%), Uruzgan 196 (+81%); im Osten Kunar (pak. Grenze) 1.318 (+82%), Ghazni 461 (-8%), Paktika 379 (+50%);

im Westen Herat 229 (+101%), Badghis 239 (+203%);

im Norden Kunduz 292 (+134%), Faryab 137 (+145%), Baghlan 100 (+122%), Balkh 87 (+295%), Badakhshan 43  (-4,4%); Kabul 177 (+1,7%). (ANSO Dez. 2009)

In 12 Provinzen gab es in 2009 200 bis 1.200 Attacken, in 10 Provinzen 100 bis 199, in 8 weniger als ein Zwischenfall pro Woche.  Von den 444 Sicherheitsvorfällen in der Woche vom 6.-13. Juli 2009 geschahen 64,4% im Süden, 27,3% im Osten, 4,9% im Westen und 3,4% im Norden.  Lt. ANSO haben sich inzwischen die Relationen der Regionen verschoben: im Westen und Norden, wo über die Jahre zusammen 10% der Sicherheitsvorfälle geschahen, registriert ANSO in 2009 für den Norden 10% und für den Westen 9% der AOG incidents (Süd 38%, Ost 31%, Zentral 12%).

Von den 123 Distrikten der Region Nord gelten acht als hochkritisch/unter Taliban-Kontrolle: fünf in Kunduz, zwei in Baghlan, einer in Balkh.

(3) Sicherheitsvorfälle AFG-Nord in 2010

Am 2.7. in Kunduz frühmorgens Angriff von 6 Militanten auf das Büro der US-Organisation Development Alternatives Inc. (Partner von USAID) in einem fünfstöckigen Gebäude, ein Polizist, zwei Wachmänner (ein Deutscher) und zwei Angreifer getötet, ca. 30 Verletzte.

Am 28.6. im Raum Kunduz CAS mit show of force.

Am 26.6. 8.00 Uhr im Bagh-e Shirkat Gebiet bei Kunduz Stadt 8 Militante mit Komandeur Mullah Usman in Versteck durch Luftschlag getötet.

Am 23.6. in Chahar Darreh/Kunduz 8 Taliban durch ANSF und ISAF getötet.

Am 22.6. in Kunduz Stadt Gesundheitsdirektor der Provinz und Chefarzt des Krankenhauses durch IED in der Privatpraxis getötet.  13 km westlich Kunduz dt. Soldaten durch IED angegriffen, Fuchs beschädigt.

Am 20.6. westlich Kunduz IED-Anschlag gegen Bundeswehrpatrouille, keine Personenschäden. Bei Abschleppversuch zweites IED ausgelöst, zwei (vier) Soldaten leicht verwundet. Kommandowechsel ISAF RC North von Brigadegeneral Framk Leidenberger an Generalmajor Hans-Werner Fritz, bisher Kommandeur Division Spezielle Operationen. Im ISAF-HQ Nord wird eine zivil besetzte Abteilung Stabilisierung aufgebaut.

US planen in Camp Marmal/Mazar den Bau eines Special Operations Headquarter für 100 Mio. $ mit Tactical Operation Center, Ausbildungseinrichtungen, Instandsetzung, Lazarett, Bauzeit ca. ein Jahr.

Am 19.6. 60 km südlich Feyzabad/Badakhshan IED-Attacke auf dt. Patrouille, 3 Soldaten und ein Übersetzer verwundet, Dingo beschädigt.

Am 18.6. im Gortapa-Gebiet/Kunduz ein Dutzend Militante einschließlich des Gruppenkommandeurs Mullah Razaq bei einer Operation von ANSF und ISAF getötet. In Aliabad/Kunduz zwei ANSF-Angehörige bei Überfall auf Kontrollposten getötet.

Am 17.6. im Rahmat Bai Gebiet/Chahar Darreh/Kunduz 5 Mitglieder einer Pro-Regierungsmiliz bei Zusammenstoß mit Militanten getötet.  Auf dem Gefechtsfeld sei der Körper eines tschetschenischen Kämpfers gefunden worden. Laut Gouverneur Omar seien in der Provinz 1.000 Milizionäre angeworben worden. Lt. ANSO Issue 51 (1.-15.6.) Zunahme der Angriffe auf Pro-Regierungsmilizen: insgesamt 3 Kommandeure und 8 weitere Milizionäre in der ersten Junihälfte getötet, (vgl. 6.6.), zwei in Aliabad entführt und erhängt. 8 km südlich PRT Kunduz ein ANA-Soldat durch IED getötet.

Am 16.6. frühmorgens in den Gebieten Gortepa und Padshah Qalandar/Kunduz 8 Militante durch Luftangriff und 4 im Gefecht getötet, darunter Kommandeur Qari Latif. Zwei US-Soldaten durch IED im Raum Kunduz getötet.

Am 14.6. in der Provinz Kunduz unbekannte Zahl von Militanten gefangen genommen.

Am 13.6. in Charah Darreh/Kunduz ca. 10 km westlich des PRT bei IED-Anschlag auf Bundeswehr-Patrouille 2 Soldaten verletzt, einer schwer.

Am 12.6. in Almar/Faryab zwei Taliban Kommandeure bei Angriff auf einen Polizei Checkpoint getötet. Lt. ANSO 51 im an Ghormach/Badghis angrenzenden Distrikt Qaysar deutliche Zunahme von OMF-Zwischenfällen, ebenso im Distrikt Almar und Dawlatabad. 9 km nordwestlich Kunduz 1 US-Soldat durch IED getötet, 3 schwer verwundet.

Am 11.6. in Imam Shahib/Kunduz 128 kg Opium, 2.000 Schuss Munition und mehrere Gewehre und RPG`s beschlagnahmt, an Ort und Stelle vernichtet. Im Raum Kunduz CAS durch show of force.

Am 9./10.6. in Taloqan/Takhar Demonstrationen, nachdem in einer TV-Sendung einer US- und einer norwegischen Organisation (Church World Service, Church Aid) Missionierung vorgeworfen worden war. Am 9.6. friedliche Demo von einigen Hundert Studenten. Am 10.6. Demo von ca. 1.000 Koranschülern und Bürgern, die durch eine Gruppe von extremistischen Mullahs eine Stoßrichtung gegen Ausländer und Regierung bekam. Die Menschenmenge zog zu dem kleinen deutschen ISAF-Stützpunkt (Provincial Advisory Team), Steine wurden geworfen, die afghanischen Wachen gaben Warnschüsse in die Luft ab. 7 Demonstranten wurden verhaftet, 4 verwundet. (ANSO 51) 5.-10.6. Operation von ca. 400 ANSF und 400 ISAF Kräften in den Distrikten Khwaja Bahawuddin, Darqad und Yangi Qala der Provinz Takhar.

Am 10.6. ANA-Soldat auf Heimaturlaub in Baghlan getötet und nachtäglich öffentlich aufgehängt.

Anfang Juni lt. ANSO 51 im Distrikt Dahan-e Ghori/Baghlan sechsstündiges Gefecht nach Überfall auf einen ANP Konvoi, wobei ein Polizist getötet.

Am 9.6. 9 km südwestlich Kunduz 2 IED`s gegen Bundeswehrkonvoi, auch RPG, ein Soldat leicht verwundet. CAS mit show of force im Raum Kunduz, Konvoischutz, Abwurf von Flares im Raum Mazar.

Am 8.6. frühmorgens Beschuss des PRT Kunduz mit Rakete, Einschlag außerhalb, keine Personenschäden. Im Raum Kunduz CAS mit show of force.

Am 7.6. im Raum Faryab CAS mit shoe of force.

Am 6.6. in Khanabad/Kunduz 3 Personen durch IED getötet, darunter eine regierungsnahe Führungsperson. Kurz nach Mitternacht mehrere US-ISAF-Hubschrauber über Archi/Kunduz mit Handwaffen und RPG beschossen, keine Schäden. Im Raum Kunduz CAS mit show of force.   Abends Abschuss einer Rakete auf das Plateau Kunduz, keine Schäden.

Am 31.5. in Baharak/Badakhshan 3 Militante durch Polizei getötet, weitere gefangen genommen. Kurz vor Mitternacht Beschuss des PRT Kunduz mit Rakete, Einschlag 150 m außerhalb des PRT, keine Schäden.

Schatten-Gouverneure der Taliban: Am 31.5. in Baghlan-i Jadid/Baghlan Gefangennahme des gerade eingesetzten Taliban Schatten-Gouverneur von Baghlan durch ANSF und ISAF Kräfte, 5 Militante getötet und 15 gefangen genommen. Der ungenannte Taliban Gouverneur sei nur zwei Tage im Amt gewesen. Sein Vorgänger Mullah Rohullah wurde durch einen Luftangriff am 29. Mai getötet. Er war Anfang Mai ernannt worden. Der Schatten Gouverneur von Samangan wurde am 20. Mai verhaftet, der Schatten Gouverneur von Kunduz sei lt. afg. Offiziellen am 26. April getötet worden sein. Im Februar verhafteten pakistanische Behörden die Schatten Gouverneure von Kunduz und Baghlan. Im September 2009 nahm die Polizei den Schatten Gouverneur von Bamyan gefangen.  (LWJ 2.6.2010)

Am 30.5. in Daraim, Ditrikt Argu//Badakhshan 6 Polizisten durch IED in Fahrzeug getötet, als sie unterwegs waren zu einer Eradication-Operation (Vernichtung von Mohnfeldern). In dieser Größenordnung bisher schwerster Sicherheitsvorfall in Badakhshan.

Am 29.5. in Baghlan-e Jadid/Baghlan Taliban Schattengouverneur Rohullah und 11 Kämpfer in Fahrzeug durch Luftschlag getötet.

Am 28.5. im Raum Kunduz CAS mit Präzisionsmunition.

Am 26.5. im Raum Kunduz CAS mit show of force, Flares

Am 25.5. bei Isa Khel/Chahar Darreh/Kunduz 5 km westlich des PRT Bundeswehrsoldaten über zwei Stunden in Feuergefecht, CAS mit Show of Force und vier GBU-38-Bomben; keine eigenen Personen- und Sachschäden, mehrere Millitante getötet und verwundet.

Am 23.5. in Kunduz/Kunduz IED-Anschlag auf Bundeswehrkräfte, keine Personen- und Sachschäden.

Am 20.5. 14 km nördlich PRT Kunduz dt. Dingo von IED beschädigt, keine Personenschäden. Am Abend 8 km südlich des PRT Feyzabad dt. Patrouille mit RPG und Handwaffen beschossen, Feuerwechsel, keine eigenen Personen- und Sachschäden. In Samangan Verhaftung des Taliban-Schattengouverneur Mulla Gulistan bei Fahrzeugkontrolle, in Baghlan-e Jadid/Baghlan Verhaftung eines Taliban Kommandeur und eines weiteren Militanten.

US-Verstärkung: Erste Aufwuchsphase Mitte Mai abgeschlossen: zzt. ca. 3.600 US-Soldaten in RC North, vor allem Fernmelde, Pioniere, Trainerbrigade. Im Juli zusätzlich Heeresfliegerbrigade.

Dt. Kräfte: zzt. 142 dt. Polizisten im Rahmen des bilateralen German Police Project Teams (GPPT) und 50 bei EUPOL.

Ab Mitte Mai Verlegung von insgesamt 3 Panzerhaubitzen 2000 nach Kunduz.

Am 19.5. in der Provinz Kunduz Beschuss von Bundeswehrkräften mit Handwaffen, keine eigenen Schäden.

Am 18.5. in Chahar Darreh/Kunduz OMF-Angriff mit RPG und Handwaffen auf Bundeswehrkräfte, keine Personen- und sachschäden.

Das „Country Summary" des ANSO REPORT 1-15 May 2010, Issue 49, behandelt vor allem die verschlechterte Sicherheitslage auf den Straßen in den Provinzen Kunduz, Baghlan und Balkh sowie verstärkte OMF-Angriffe auf die Kommunikation von Regierungskräften und ISAF. Nach einer Angriffsserie gegen Mobifunkmasten in den letzten drei Wochen ist das Mobilfunknetz in größten Teilen der Provinz Kunduz zwischen 18.00 Uhr und 5.00 Uhr stillgelegt.  In den letzten Jahren hatte es schon Einschüchterungskamapagnen gegen Betreiberfirmen gegeben, um von diesen illegale „Steuern" zu bekommen. In dieselbe Richtung („counterintelligence") zielte die kürzliche Entführung und Exekution von 5 Zivilpersonen in den Distrikten  Imam Shahib und Kunduz (Provinz Kunduz) „wegen Spionage".

Am 15.5. in Khush Tepa/Jowzjan bei Sprengstoffanschlag ein afg. Polizist getötet.

Am 14.5. in Pul-e Khomri/Baghlan bei Feuergefecht ein afg. Soldat getötet.

Am 12.5. im Dorf Kharid-e Olya/Kunduz mehr als zwei Dutzend Militante durch afghanisch-internationale Sicherheitskräfte getötet. Die Militanten sollen einen größeren Angriff vorbereitet und vorher aus einer Moschee und umgebendem Waldgebiet auf die Sicherheitskräfte gefeuert haben.  In derselben Nacht bei Kämpfen in Gul Bagh/Chahar Darreh/Kunduz mehrere ausländische Kämpfer getötet. Nach afgh. Offiziellen bei beiden Kämpfen insgesamt 41 Militante getötet.

Am 11.5. Raketenangriff (ca. 20 RPG`s!)  auf ein staatliches Gästehaus in Kasham/Badakhshan, ein Polizist verwundet, Gebäude beschädigt.  In Kunduz 30 Schülerinnen in Hospital eingeliefert nach mutmaßlicher Gasattacke. In Kabul 6 Schülerinnen von ähnlichem Vorfall betroffen.

Am 10.5. in Chahar Darreh/Kunduz bei Durchsuchung mehre Taliban-Kämpfer gefangen genommen. Warnung des Gouverneur der Provinz Balkh, Mohammed Atta: Wenn die Aufständischen in Kunduz und Baghlan nicht bekämpft würden, drohe auch eine Destabilisierung der nordwestlichen Nachbarprovinzen.

Am 9.5. Absturz einer ISAF-Drohne.

Am 8.5. in Chahar Darreh/Kunduz 6 Militante durch afgh. und Koalitionstruppen getötet, dabei 6 IED gefunden.

Am 6.5. Befehl der Taliban an Betreibergesellschaften in der Provinz Kunduz, nachts das Mobilnetz abzuschalten.

Bei IED-Anschlag in Ghormach zwei Grenzpolizisten getötet.

Am 4.5. bei Gul Baq in Chahar Darreh/Kunduz dt. Patrouille mit Handwaffen beschossen, keine eigenen Personenschäden. In Archi/Kunduz Hinrichtung eines angeblichen „Spions" durch Taliban.

Am 3.5. westlich Kunduz dt. Kräfte mehrfach mit RPG beschossen; Einsatz Schützenpanzer Marder, Unterstützung durch ANA und US-Kräfte, keine eigenen Schäden. CAS/Show of Force bei Kunduz.

Am 2. Mai in Ghormach/Faryab bei Angriff auf norwegische Patrouille 7 Soldaten verwundet.

Am 29.4. ein Distriktchef der Taliban in Chahar Darreh/Kunduz durch afgh. Kräfte getötet.  CAS/Show of Force im Raum Kunduz.

Am 27.4. in Archi/Kunduz 3 Zivilpersonen durch Raketenangriff getötet.

Am 26.4. in der Provinz Kunduz der Taliban-Schattengouverneur und 2 Gehilfen durch Luftangriff gegen ihr Fahrzeug getötet.

Am 25.4. in Kunduz erkrankten 13 Schülerinnen, am 24.4. 47, am 21.4. 23, nachdem in ihren Klassenräumen ein fremder Geruch bemerkt worden war. Die drei Schulen liegen in einem Umkreis von 3 Kilometern. Untersuchungen laufen, ob es sich um einen Angriff von Militanten gegen Mädchenschulen handelte oder eine Massenhysterie.

Am 24.4. in Imam Shahib/Kunduz nach Taliban-Überfall auf zwei Dörfer 8 Militante getötet. Im Nachbardistrikt Archi/Kunduz 13 Militante durch  Luftangriff getötet. Lt. Provinzgouverneur seien 100 ausländische Kämpfer in die Provinz eingedrungen. Archi

Am 23.4. CAS/Show of Force im Raum Kunduz.

Am 22.4. in Ghormach/Faryab 2 ANP Polizisten durch IED getötet. Im Raum Kunduz CAS durch F-15E, B-1B und F-16C mit Show of Force und Präzisionsmunition.

An der andauernden Operation TAOHID II des 209. ANA Corps in der Provinz Baghlan sind ca. 2.800 Soldaten und Polizisten beteiligt, davon 600 ISAF (mehr als 100 dt.). Ziel: Einnahme von Ortschaften, die von Militanten genutzt werden. Erstmaliger Einsatz von Kampfhubschraubern Mi-35 des ANA Air Corps.

Am 20.4. 30 km westlich von Feyzabad dt. EAGLE IV auf Rückfahrt von TAOHID II in Verkehrsunfall verwickelt, 4 Soldaten verletzt. Im Raum Kunduz CAS/Show of Force.

Am 19.4. 8 afgh. Angestellte einer Baufirma (Straßen + Brücken) in Ali Abad/Kunduz entführt. Im Raum Kunduz CAS mit Show of Force und Präzisionsmunition gegen feindliche MG-Stellung.

Am 18.4. in Baghlan-e Markazi/Baghlan 20 Taliban durch afgh. Und Koalitionskräfte getötet, 112 verwundet.

Am 17.4. in Raum Kunduz CAS mit Show of Force und Präzisionsmunition gegen feindliche Stellung.

Am 15.4. in der Provinz Baghlan  vier Bundeswehrsoldaten getötet: im Rahmen der Operation TAOHID II im Distrikt Baghlan-E Jadid (ca. 100 km südlich Kunduz) gegen 14.30 Ortszeit IED gegen Eagle IV als letztes Fahrzeug einer Marschkolonne, die an der „Dutch Bridge" gehalten hatte; drei deutsche Soldaten (dt. OMLT eines ANA-Bataillons aus Feyzabad) getötet und 5 verwundet (innerhalb und außerhalb es Fahrzeugs). Nachmittags Angriff auf ANP-Hauptquartier des Distrikts Baghlan-E Jadid. Gegen 17.00 Uhr Entführung von 5 afghanischen UNAMA-Arbeitern bei der Kreuzung LOC Pluto und LOC Uranus nördlich Pol-E Khomri. Nach 18.00 Uhr zwei weitere Angriff auf dt. Kräfte (Bergekräfte aus Mazar) 8 km nördlich PRT Pol-E Khomri, ein YAK des beweglichen Arzttrupps getroffen, ein Oberstabsarzt getötet.  Gefechte über 6 Stunden. Der Distrikt ist Hauptrückzugsraum von Aufständischen, bei vorherigen ANSF-/ISAF-Operationen massiv aus vorbereiteten Stellungen und mit IED verteidigt, OMF-Gruppen von bis zu 50 Mann gegen ANSF. Ziel der Operation TAOHID: Kontrolle über wichtige Brückenübergänge zurückgewinnen, eigene Bewegungsfreiheit auf der strategisch zentralen Nord-Süd-Verbindung halten. Erste Phase Rückgewinnung der Dutch Bridge und des Raumes um Kuk Chenar.  TAOHID zzt. Schwerpunktoperation des 209. ANA Korps und des RC North mit 4 Infanteriekandaks (Bataillon)  und 2 Logistikkandaks sowie ANP, dabei die entsprechenden OMLTs, schwedische Task Force, deutsche Soldaten insgesamt über 100.

Zahlreiche US-Kampfflugzeuge in CAS durch Show of Force als Begleitschutz für Patrouillen, medizinische Evakuierung.[6]

Am 13.4. in Ghormach/Faryab Beschuss einer Foward Operating Base mit Raketen; ein Haus außerhalb getroffen, eine Zivilperson getötet.

Im PRT Feyzabad Kommandowechsel von Oberst Martin Lütje an Oberst Fritz Urbach

Am 12.4. in Meymaneh/Faryab 4 ANP Polizisten durch IED getötet. Am 10.4. westlich von Kunduz bei OMF-Angriff auf ANA ein Soldat getötet.  Beschuss des Wagens des Distriktpolizeichefs von Waerduj/Badakhshan, er und sein Stellvertreter schwer verletzt, weitere Person getötet.

Am 11.4. gegen 9.30 Ortszeit von ca. 5 km südlich PRT Kunduz 4 Raketengeschosse  über`s Feldlager,  nördlich eingeschlagen, keine Schäden.

Zzt. über 3.100 zusätzliche US-Soldaten in der Region Nord. US-Trainerbrigade für ANP und US-Pionierbataillon fast vollzählig. Mit der Combat Aviation Brigade werden insgesamt 57 US-Hubschrauber dem RC North unterstellt, davon 18 für mediz. Evakuierung. Weitere 8 unterstehen nationalem US-Kommando.

Am 10.4. CAS/Show of Force im Raum Kunduz.

Am 9.4. 4 km nördlich PRT Kunduz ein  dt. „Wolf" durch IED beschädigt.  Ca. 1 km westlich des PRT Kunduz zwischen 17.00 und 17.30 Uhr 6 Raketen- bzw. Granateneinschläge, keine Schäden. In der Nacht zuvor bei Isa Khel/Chahar Darreh/Kunduz lt. Gouverneur durch US Spezialkräfte 3 Taliban getötet, darunter ein Kommandeur.

Am 6.4. westlich Ludin/Kunduz Stadt bei Durchsuchung eines Compound ein Taliban Facillitator (early warning system) gefangen genommen.

Am 5.4. bei Durchsuchung eines Compound südwestlich Kunduz zwei verdächtige Militante festgenommen. Lt. ISAF Operational Update vom 6.4. keine Schüsse, keine afg Bürger in Mitleidenschaft gezogen; in letzten Monaten seien viele Koalitions-Operationen relativ friedlich verlaufen; der Gebrauch  tödlicher Gewalt sei gemieden worden.  CAS mit show of force im Raum Kunduz.

3.4. in Kunduz höherer Polizeioffizier Abdul Latif auf dem Weg zur Arbeit von unbekannten Bewaffneten erschossen.  Bei Raketenangriff auf das Distrikt-Hauptquartier von Archi/Kunduz ein Kind getötet und zwei Frauen verletzt.

2.4. Schweres Gefecht in Chahar Darreh/Kunduz: 1. Infanteriekompanie des Fallschirmjägerbataillons 373 aus Seedorf/Niedersachsen gerät gegen 13.00 Uhr Ortszeit bei Isa Khel ca. 5 km westlich des PRT Kunduz bei der Aufklärung von Sprengfallen (ISD-sweep) in einen Hinterhalt, Beschuss durch ca. 30-40 Taliban mit Handwaffen und Panzerfäusten, 3 dt. Soldaten verwundet, davon zwei schwer. Beim Ausweichen der 1. Kompanie gerät um 14.50 Uhr ein Dingo auf Sprengfalle, 4 Soldaten verwundet. (Dingo schwer beschädigt, durch eigene Kräfte zerstört.) Gefechte zwischen Taliban und 1. Kompanie bis gegen 17.00 Uhr, 4 weitere Soldaten verwundet. Parallel gegen 15.35 Angriff von weiteren ca. 40 Taliban auf die nördlich liegende Polizeistation Chahar Darreh, Gefahr der Abschneidung der Kompanie vom PRT. Verwundetenevakuierung durch US-Hubschrauber, die beschossen werden. Von den insgesamt 9 verwundeten Bundeswehrsoldaten sterben  drei an ihren Verwundungen. Es sind Hauptgefreiter Martin Augustiniak (28), Hauptfeldwebel Niels Bruhns (35), Stabsgefreiter Robert Hartert (25). Überwachung des Gefechtsgebietes mit Drohnen (KZO und LUNA). CAS mit show of force durch US F-16-C und F-15-E, kein Waffeneinsatz wegen schlechter Witterung (zeitweilig Sandsturm) und mangelhafter Unterscheidbarkeit. Gegen 21.00 Uhr Ablösung  der 1. Kompanie durch 2. Kompanie. Nach 19.40 Uhr Zwischenfall mit zur Ablösung kommenden drei Schützenpanzer Marder: Als zwei Zivilfahrzeuge nicht auf Haltesignale reagieren, eröffnet ein Marder das Feuer. Dabei werden 6 ANA-Soldaten getötet.  Lt. afg Geheimdienst sollen mindestens 5 Taliban getötet worden sein, darunter ein lokaler Kommandeur.  Reuters bringt Fotos, wo Taliban vor einem brennenden dt. Militärfahrzeug am 3.4. in Isa Khel posieren. Im STERN vom 15.4. minutiöse Darstellung des Gefechtsverlaufes durch Christoph Reuter.

Im Internet melden die „Mujahideen Of Islamic Emirate Of Afghanistan" (www.theunjustmedia.com):

„In the Name of Allah, the Most Beneficent, the Most Merciful (...)

15 German Invading Terrorists Killed Or Wounded, 3 Tanks Destroyed in Kunduz  (...) as a result of Mujahiden attack in Char Darha district of Kunduz province (...) two of the German Invaders tanks were hit by rocket-propelled grenades during a face-to-face fighting in Qasab village of Char Darah district (...) two of the Mujahideen sustaines injuries in this 2-hour long fighting. 8:::9 A German military tank was blown up by a roadside bombe placed under a bridge (...) the tank was destroyed in the blast, killing all the German terrorists." Diese Berichte sind  für ihre durchweg überzogenen Zahlenangaben bekannt.

Ein japanischer Journalist im Raum Kunduz entführt.

Am 1. April Beendigung der Operation TAOHID (seit 27.3.) in der Provinz Baghlan.

Am 31.3. im Raum Kunduz CAS mit show of force für verbündete Bodentruppen, die unter Beschuss.

(Vgl. ANSO REPORT 16.-31.3. Northern Region S. 4-8, www.afgnso.org)

Am 30.3. im Raum Kunduz CAS mit show of force für verbündete Bodentruppen.

Am 29.3. im Raum Kunduz CAS mit show of force für verbündete Bodentruppen. Beim PRT Kunduz Kommandowechsel von Oberst Kai Rohrschneider an Oberst Reinhardt Zudrop.

Am 24.3. ziviler, für US-Streitkräfte fliegender Mi-8-Hubschrauber  mit 13 Personen nach Beschuss mit Handwaffen 35 km nordöstlich Kunduz notgelandet; am Boden von Militanten mit Handwaffen beschossen; keine Personenschäden.

(Weil in Deutschland kaum wahrgenommen: Am 26.3. im Südosten in Khowst/Khowst der dt. Leiter der GTZ-Außenstelle Khowst und afg Zivilperson am frühen Nachmittag angeschossen; bei der Verfolgung des Angreifers 4 Polizisten, 1 Soldat, 4 3 Zivilpersonen verletzt, eine Zivilperson getötet.

Am 20.3. mittags  dt. Soldaten bei Rahmat Bay mit Handwaffen und Panzerfäusten beschossen, keine Personen- und Sachschäden.

Am 17.3. 10 km südwestlich Kunduz (Rahmat Bay) dt. Soldaten der QRF und Schutzkompanie mit Handwaffen und Panzerfäusten beschossen, Feuer erwidert, CAS mit show  of force, keine eigenen Schäden.

Am 16.3. CAS mit show of force.

Am 15./16.3. andauernde Gefechte 5-10 km westlich und südwestlich PRT Kunduz: Bei Isa Khel Beschuss mit Handwaffen und Panzerfäusten, drei Füchse getroffen, Mörserunterstützung durch ANA, Beschuss des Polizeihauptquartiers von Chahar Darreh; insgesamt 4 (!) dt. Kompanien involviert, keine eigenen Verwundeten.

Am 15.3. in Daulatabad/Balkh ein Taliban Kommandeur und 4 Mitkämpfer verhaftet, umfangreiche Waffenfunde. CAS mit show of force.

Am 13.3. in Pashtunkot/Faryab bei Feuergefecht mit Sicherheitskräften 4 Militante getötet. US-Hubschrauber  UH-60 in Nähe des Flugfeldes Kunduz mit Handwaffen beschossen und zweimal getroffen, keine Personenschäden.

Am 12.3. bei Kunduz CAS mit show of force.  Nähe Flugfeld Kunduz dt. Transall mit Handwaffen beschossen, keine Schäden. Abends Beschuss des Plateaus Kunduz mit 3 Raketen, keine Schäden.

Am 11.3. dt. CH-53 ca. auf Flug von Mazar nach Meymaneh 20 km westlich von Sar-e Pol mit Handwaffen beschossen, leichte Treffer, Flug fortgesetzt.

Am 10.3.  im Taloka Gebiet/Kunduz bei Überfall auf ANP-Außenposten ein Polizist getötet, einer verwundet.  CAS mit show  of force im Raum Kunduz.  Dt. CH-53-Hubschrauber im Flug von Pol-e Khomri nach Mazar bei Baghlan mit Handwaffen beschossen, leichte Treffer, Flug fortgesetzt. Hiermit beginnt erstmalig eine Serie von Attacken auf Hubschrauber, die bisher alle glimpflich verlaufen.

Am 9.3. 5 km nördlich Baghlan Teile der dt. QRF mit Handwaffen beschossen, keine Schäden. In der Provinz Kunduz CAS mit Präzisionsmunition.

Am 8.3. 50 km  südwestlich Kunduz dt. Soldaten mit Handwaffen beschossen, keine Personenschäden. 3 km westlich Taloqan afg Zivilperson durch Bundeswehr-Fuchs erfasst, Opfer stirbt am Unfallort.

Am 6./7.3. in Baghlan-e Markazi/Baghlan Kämpfe zwischen Taliban und Hezb-i-Islam Gulbuddin (HIG) Kämpfern (je um 100), um 50 Tote.  Dies sollen die ersten Kämpfe zwischen den sonst verbündeten Gruppen sein. Hintergrund soll die Rivalität um die Kontrolle über einige Dörfer und die damit verbundenen „Steuereinnahmen" sein. Bis zum 8.3. ergeben sich in Baghlan mehr als 120 HIG Kämpfer den Autoritäten. Seit dem Wochenende kamen in Kämpfen zwischen Taliban und HIG insgesamt 60 Militante und 20 Zivilpersonen um`s Leben.

US-Trainerbrigade für Police Mentoring Teams verlegt in März/April in den Norden. Hierfür inzwischen mehrere US-MEDEVAC-Hubschrauber in Kunduz.

Am 6.3. Aufnahme der Polizeibasisausbildung (8 Wochen, 100 Teilnehmer) im Police Training Center Kunduz durch deutsche Polizisten. Im Laufe des Jahres Aufwuchs auf 200 Teilnehmer.

Am 5.3. südwestlich Kunduz Beschuss von Teilen der QRF bei Gesprächsaufklärung mit Handwaffen und Panzerfäusten, ein Soldat leicht verwundet. CAS und Mörser zur show of force, mehrere Gegner getötet.

Am 3. März Entführung eines Milizenführers und 3 Milizionäre in Qala-i Zal/Kunduz.

Am 25.2. in Chahar Darreh/Kunduz 2 ANA Soldaten durch IED getötet; 5 Soldaten der US Special Forces in derselben Gegend durch Explosion verwundet. Dt. Kräfte zur Unterstützung und medizinischen Evakuierung mit Handwaffen und RPG beschossen, Feuerkampf. (3 Medienvertreter dabei) Bei der Operation im Gebiet von Nahr Sofi in Chahar Darreh/Kunduz seien laut Distriktchef  rund 20 Militante getötet worden sein.

Am 23.2. nachmittags Polizeihauptquartier in Chahar Darreh/Kunduz mit RPG beschossen, dortige eigenen Kräfte ohne Schäden. Show of force  gegen Stellungen westlich. Abends Nähe Mischa-Meier-Brücke westlich PRT Kunduz dt. Soldaten, die ANA unterstützen sollen,  mit Handwaffen und RPG beschossen, sof.

Am 22.2. legen lt. Xinhua in Chahar Darreh/Kunduz 25 Taliban Kämpfer unter dem Kommando von Sayes Noork ihre Waffen nieder.

Am 19.2. bei Attacke auf das Haus des Distriktchefs von Archi/Kunduz ein Militanter getötet.

Am 18.2. US-Kräfte und ANP bei Patrouille in Imam Shahib/Kunduz mit Handwaffen und RPG beschossen, Luftnahunterstützung mit einer Bombe, dadurch 7 Polizisten getötet.  In Chahar Darreh Taliban Komandeur Mulla Zabihullah getötet, 3 Militante gefangen genommen.

Abends Beschuss des Plateau Kunduz aus Chahar Darreh mit Rakete, die Nähe Flugplatz detoniert.

Am 17.2. mittags 50 km nördl. des PRT Kunduz dt. Kräfte mit Handwaffen beschossen, Feuer erwidert, vermutlich mehrere Gegner getötet, keine eigenen Personenschäden. Andere dt. Sicherungskräfte auch mittags im Raum Isa Khel 5 km westlich vom PRT Kunduz mit Handwaffen und Panzerfäuste beschossen, Feuer erwidert, 3 dt. Soldaten leicht verwundet.  Vor einigen Tagen Verhaftung der Taliban-Schatten-Gouverneure von Baghlan und Kunduz, Mullah Mir Mohammed und Mullah Abdul Salam, durch pakistanischen Geheimdienst.   Lt. Gouverneur Mohamed Omar in der Provinz Kunduz in Jahr 2009 280  regierungsfeindliche Militante getötet, 180 verwundet, 20 verhaftet. Im selben Jahr wurden in Kunduz 33

 

Zu Teil 2.

Hin weis: 

Bericht als PDF-Datei.


Publikationsliste
Vortragsangebot zu Riga-Deportationen, Ghetto Riga + Dt. Riga-Komitee

Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.

1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.

Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)

Vorstellung der "Toolbox Krisenmanagement"

Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de

zif
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.

Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.:

Tagebuch