An die
Münstersche Zeitung
Verlag Lensing-Wolff GmbH
Westenhellweg 86-88
44137 Dortmund
per Fax 0231/9059-8707
nachrichtlich:
Stadtredaktion Münster
per Fax 0251/592-8457
Betr.: Abo Münstersche Zeitung
02. Februar 2007
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren
seit den 80er Jahren bin ich interessierter wie treuer Leser der MZ. An meinen „Münster-Tagen" ist die MZ die erste der insgesamt sieben Zeitungen, die ich jeden Morgen lese.
Umso mehr bedauere ich, mein Abonnement zum nächstmöglichen Termin (nächstes Quartal) kündigen zu müssen.
Ich sehe mich zu diesem Schritt genötigt angesichts der handstreichartigen „Freistellung" der Lokal- und Sportredaktion in Münster.
Ein Reformbedarf der MZ war für mich seit einiger Zeit deutlich erkennbar. Die Art und Weise des Umgangs mit der Redaktion ist für mich allerdings in keiner Weise zu rechtfertigen und lässt jeden Anstand vermissen Eine solche Vorgehensweise gegenüber zum Teil langjährigen und in Münster verankerten Redakteuren signalisiert eine kalte Wegwerfhaltung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihren bisherigen Leistungen. Dass dies einhergeht mit der Beförderung des bisherigen Chefredakteurs C.-J. Spitzer zum Mitherausgeber, ist überaus befremdlich.
Mit einer solchen Aktion beschädigt der Verlag zugleich das Mindestmaß an Glaubwürdigkeit, das gerade eine Lokalzeitung braucht, die dichter an den Menschen dran ist. Wenn so bei Ihnen mit Mitarbeitern umgesprungen wird, wie kann man dann noch die notwendige innere Unabhängigkeit bei der Nachfolgeredaktion voraussetzen?
Ihre Operation „Freistellung" hat Bedeutung über den Einzelfall hinaus und könnte ein äußerst bedenklicher Präzendenzfall für die Medienlandschaft bundesweit sein.
Insofern werde ich meine Abo-Kündigung im Rahmen meiner Möglichkeiten öffentlich machen.
Zugleich ist es mir ein Anliegen, dass die MZ nicht vom Markt verschwindet. Wir brauchen in Münster weiterhin zwei Zeitungen! Ich werde in den nächsten Wochen sorgfältig beobachten, wie der Verlag mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der bisherigen Lokal- und Sportredaktion umgeht oder ob er die Operation „Freistellung" weiter so durchzieht. Hiervon mache ich abhängig, ob ich meine Abo-Kündigung rückgängig mache. Mir liegt sehr daran, dies tun zu können.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Winfried Nachtwei
Hin weis:
Mehr Informationen dazu gibt es hier:
Anzeige in der "taz" mit den ersten 70 MZ-Abokündigungen: "Mit uns nicht, Herr Lensing-Wolff!"
Informationen zu den Vorgängen bei der Münsterschen Zeitung: http://www.presseverein-muenster-muensterland.de/
Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.
1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.
Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)
Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.
Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.: