Zur Ermordung der deutsch-afghanischen Politikerin Sitara Achaksai durch die Taliban in Kandahar erklärt Winfried Nachtwei, sicherheitspolitischer Sprecher:
An diesem Wochenende wurde die deutsch-afghanische Provinzrätin Sitara Achaksai am helllichten Tag in Kandahar vor ihrem Haus von vier Männern auf zwei Motorrädern erschossen. Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Wir verurteilen diesen Mord an einer mutigen und unbewaffneten Frau auf das Schärfste.
Der jüngste Mordanschlag der Taliban in Kandahar hat nichts mit Widerstand zu tun. Er richtet sich gegen alle, die in Afghanistan nach Jahrzehnten von Krieg und Terror für Frieden, Aufbau, Menschen- und Frauenrechte arbeiten. Der Mord richtet sich gegen das afghanische Volk und seine Zukunft. Die Frauen und Männer der afghanischen Zivilbevölkerung brauchen mehr denn je auch internationale Solidarität, insbesondere aus Deutschland, nicht zuletzt aus den Reihen der Friedensbewegung.
Sitara Achaksai war 2004 aus ihrem Exil in Deutschland zusammen mit ihrem Mann nach Kandahar in Südafghanistan zurückgekehrt, war Mitglied des Provinzrates und der Frauenvereinigung von Kandahar. Sie besaß die afghanische und deutsche Staatsbürgerschaft. Bei einem Angriff von fünf Selbstmordattentätern auf den Provinzrat von Kandahar am 1. April war sie durch Splitter im Gesicht verletzt worden. 13 Personen wurden damals getötet, darunter der Leiter der Gesundheitsverwaltung der Provinz. Sitara Achaksai gehörte zu den Organisatorinnen eines landesweiten Sit-In, mit denen mehr als 11.000 Frauen in sieben Provinzen anlässlich des Weltfrauentages für den Frieden beteten.
Der Mord an Frau Achaksai steht in einer Kette von Mordanschlägen in Kandahar gegen Menschen, die sich für eine friedlichere Zukunft ihres Landes einsetzen: Vor dem kürzlichen Anschlag auf den Provinzrat hatte im letzten November ein Selbstmordattentäter einen Tanklastzug in der Nähe eines Treffens des Provinzrates gesprengt und dabei sechs Menschen getötet und 42 verletzt. Im September wurde Captain Malalai Kakar, der höchste weibliche Polizeioffizier von Kandahar, von Attentätern auf Motorrädern erschossen. Es wird berichtet, die Taliban hätten 200.000 pakistanische Rupien (etwa 2500 US-Dollar) für die Ermordung eines Ratsmitglieds ausgesetzt.
Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.
1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.
Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)
Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.
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