Hier zum Vorbericht und zum 45-minütigen Video der ARD-Sendung und zum Podcast des Gesprächs im Deutschlandfunk - beides mit meiner Beteiligung.
Montag, 2. August 2021, 23.20 Uhr
Die Story im Ersten:
DER ABZUG – Die Afghanistan-Mission und was davon übrigbleibt“
von Sibylle Licht und Markus Spieker, 45 Minuten,
Mit
Joschka Fischer, ehemaliger deutscher Außenminister
Franz-Josef Jung, ehemaliger deutscher Verteidigungsminister
General Jörg Vollmer, ehemaliger Regionalkommandeur ISAF-Nord
Prof. Dr. Sönke Neitzel, Militärhistoriker
Winfried Nachtwei, ehemaliger Bundestagabgeordneter
Simin Shams, Gründerin der ersten von einer Frau geleiteten Privatuni in Afghanistan
Stefan Recker, langjähriger Leiter des Büros von Caritas International in Afghanistan
Thoma Ruttig., stellv. Direktor des Afghanistan Analysts Network, Kabul
Dunja Neukam, Ex-Soldatin, Bund Deutscher Einsatzveteranen
Oberstabsfeldwebel Michael Eichstaedt
Doris & Sven Hornig, verwundeter Soldat
Ahmad Jawid Sultani du andere ehemalige Ortskräfte der undeswehr
Fotos auf www.facebook.com/winfried.nachtwei
https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/der-abzug-100.html
Nach fast 20 Jahren endet der Einsatz in Afghanistan. Der Krieg, der offiziell keiner war, dauerte länger und war verlustreicher als jede andere Bundeswehr-Mission. 59 Soldaten verloren ihr Leben, die Kosten werden auf über 20 Milliarden Euro geschätzt. Die Bilanz fällt zwiespältig aus. Zwar ist das ursprüngliche Ziel erreicht und die Terrorgruppe Al-Qaida in Afghanistan ausgeschaltet. Frauen können an vielen Orten studieren und sogar mitregieren. Die Infrastruktur wurde ausgebaut. Aber ein Großteil der Hilfsgelder ist in den Händen korrupter Politiker gelandet, und wurde statt in Schulen etwa in Dubai-Luxusvillen investiert. Die Taliban rücken scheinbar unaufhaltsam vor. Droht dem Land das gleiche Schicksal wie vor 40 Jahren nach dem Abzug der Russen, als wenige Jahre später eine finstere Religionsdiktatur errichtet wurde?
Soldaten und Soldatinnen erzählen von ihren Erfahrungen
Sibylle Licht und Markus Spieker, die als Südasien-Korrespondenten seit 2015 über Afghanistan berichtet haben, begleiten den Abzug der Bundeswehr, die Räumung des Lagers in Mazar-e Sharif und die Ankunft der letzten Einheiten in der Heimat. Sie blicken aber auch zurück auf die anfänglichen Erfolge bei der Friedenssicherung und dann das blutige Comeback der Taliban und geben ein Resumee der letzten Jahre, in denen sich die Bundeswehr auf Beratung und Ausbildung beschränkte.
Soldaten und Soldatinnen erzählen von ihren Erfahrungen, den Narben und den Lehren. Zu Wort kommen Politiker, die den Einsatz verantwortet und begleitet haben, den Ex-Verteidigungsminister Franz Josef Jung und der Grünen-Verteidigungsexperte Winfried Nachtwei, aber auch Afghanen, die sehr unterschiedliche Erfahrungen mit dem Krieg gemacht haben: Zwei Schwestern, die in der Nähe des Bundeswehr-Camps die einzige frauengeführte Universität des Landes betreiben; Hilfskräfte, die sich vor der Rache der Taliban fürchten und nach Deutschland kommen wollen. Gleichzeitig gibt es Entwicklungshelfer, die ausharren wie Stefan Recker von der Caritas, der in entlegenen Provinzen praktische Unterstützung leistet. Und schließlich ziehen auch Experten ihr Resümee: Thinktank-Betreiber Thomas Ruttig, der schon den Abzug der Russen mitverfolgte, und der Militärhistoriker Sönke Neitzel. Wie haben sich die Bundeswehr, Deutschland insgesamt und Afghanistan durch den Einsatz verändert – das beschreibt die Dokumentation "Der Abzug".
Ein Film von Sibylle Licht und Markus Spieker
Diese Sendung ist nach der Ausstrahlung zwölf Monate lang in der ARD Mediathek verfügbar.
Mittwoch, 4. August 2021
Deutschlandfunk ZUR DISKUSSION
„Afghanistan vor einer ungewissen Zukunft“ mit
Dr. Ellinor Zeino, Direktorin Konrad-Adenauer-Stiftung Kabul
Hans-Peter Bartels, ehem. SPD-Bundestagsabgeordneter und Wehrbeauftragter
Winfried Nachtwei
Moderation Marcus Pindur, sicherheitspolitischer Korrespondent des DF
Podcast https://www.deutschlandfunk.de/zur-diskussion.1756.de.html?drbm:date=2021-08-04
Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.
1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.
Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)
Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.
Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.: