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Genauer Hinsehen: Sicherheitslage Afghanistan (Lageberichte + Einzelmeldungen) bis 2019
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UNAMA-Jahresbericht 2016 Zivilopfer Afghanistan: Im Norden Zunahme um 58%, bei Kindern um 24%, Zivilopfer durch Daesh/IS fast verzehnfacht - neuer Höchststand insgesamt!

Veröffentlicht von: Nachtwei am 7. Februar 2017 21:27:50 +01:00 (74950 Aufrufe)

Der UNAMA-Report Zivilopfer ist der Indikator für die Sicherheit der Menschen in Afghanistan und gibt Aufschluss, wie es um angeblich "sichere Regionen" dort im Hinblick auf erzwungene Abschiebungen steht. Vorsicht vor erneuter Realitätsverleugnung! Hier meine detaillierte Zusammenfassung und Kommentierung.

UNAMA-Jahresbericht 2016 Zivilopfer Afghanistan:

Im Norden Zunahme um 58%,

923 getötete + 2.589 verletzte Kinder, Zunahme um 24%,

Zivilopfer durch Daesh/IS fast verzehnfacht,

bei Angriffen auf Moscheen versechsfacht!

Winfried Nachtwei, MdB a.D. (7.2.2017)

Am 6. Februar 2017 veröffentlichte UNAMA ihren Jahresbericht 2016 „Schutz von Zivilpersonen im bewaffneten Konflikthttps://unama.unmissions.org/protection-of-civilians-reports , Zusammenfassung https://unama.unmissions.org/un-calls-parties-take-urgent-measures-halt-civilian-casualties-numbers-2016-reach-record-high  

(Am 7. Februar tötete ein Selbstmordattentäter am Tor des Obersten Gerichtshofes in Kabul 21 Zivilpersonen und verletzte 41, als Angestellte kurz vor 16.00 Uhr das Gebäude verließen. Daesh/IS bekannte sich zu dem Anschlag. Am 8. Februar wurden in der Nordprovinz Dschuzdschan/Jawzjan sechs einheimische Rotkreuz-Mitarbeiter erschossen, als sie Viehfutter bei Bauern verteilen wollten. Zwei weitere sind nicht auffindbar. Der Polizeichef der Provinz vermutet Daesh-Kämpfer hinter der Tat. Die Taliban distanzierten sich von der Tat.)

Vgl. Thomas Ruttig „UN-Bilanz: Krieg in Afghanistan wurde 2016 schlimmer“ taz 7.2.2017,

https://thruttig.wordpress.com/2017/02/07/un-bilanz-krieg-in-afghanistan-wurde-2016-schlimmer-taz-7-2-17 /

AAN-Analyse von Kate Clark, https://www.afghanistan-analysts.org/more-horrific-records-set-unama-documents-another-peak-year-of-civilian-casualties/

FAZ: Reinhard Bingener, Friederike Böge, Timo Frasch, Eckart Lohse „Sicherheit ist ein dehnbarer Begriff“, 7.2.2017

Zu den bisherigen UNAMA-Berichten seit 2013 und meinen Beiträgen zur Sicherheitslage Afghanistans seit August 2007 auf  http://nachtwei.de (linke Spalte).

Gesamtbild: Da die Massierung an schlechten Nachrichten zur Sicherheitslage AFG nicht die ganze Wahrheit des Landes erfasst und ein „ich kann`s nicht mehr hören“ nahelegt, bin ich auch im Fall AFG unverdrossen auf der Suche nach Hoffnungsfunken und Chancen. Die gibt´s nämlich auch. Afghanistan ist weiterhin und mit bewundernswerten Anstrengungen und Entsandten  d a s  Schwerpunktland deutscher Aufbauhilfe und Entwicklungszusammenarbeit (vgl. Bericht von meinem letztem AFG-Besuch im November http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1441 )

UNAMA-Report 2016 - Zusammenfassung

2013, 2014, 2015, 2016 – jedes Jahr ein neuer Höchststand an Zivilopfern: jetzt 11.408, davon 3.498 tote (-2%), 7.920 (+6%) verletzte Zivilpersonen - zerfetzt, verbrannt, verstümmelt. Eine Zunahme insgesamt um 3%. Da nicht aus jeder Gegend mit jeweils drei Quellen berichtet werden kann, liegen die realen Zahlen wahrscheinlich noch höher.

Seit Beginn der systematischen UNAMA-Zählung 2009 forderte der bewaffnete Konflikt in Afghanistan 24.841 zivile Todesopfer und 45.347 zivile Verletzte.

Regionen: In fünf der acht Regionen stieg die Zahl der Zivilopfer (Schaubild S. 21):

- im Süden (Helmand, Kandahar, Nimruz, Uruzgan, Zabul) + 17% auf 1.056 Tote und 1.933 Verletzte,

- Central (Kabul und fünf umliegende Provinzen) +34% auf 534/1.814,

- Norden (Balkh mit Mazar-e Sharif, Faryab, Jawzjan, Samangan, Sari Pul) +58% auf  384/978,

- Westen (Herat, Badghis, Farah, Ghor) +19% auf 344/492,

 Central Highland (Bamyan, Daikundi) +98% auf 25/90.

Rückgang der Zivilopfer, wenn auch auf hohem Niveau, gab es im

- Nordosten (Badakhshan, Baghlan, Takhar, Kunduz (bis 2014 Kern des deutschen Verantwortungsbereichs) um -36% auf 382/888 (in 2015 die zeitweilige Taliban-Eroberung von Kunduz),

- Osten (Kunar, Laghman, Nangarhar, Nuristan mit Daesh-Operatinsgebieten) um  3% auf 433/1.162,

Südost (Ghazni, Khost, Paktye, Paktika) um -39% auf 344/492.

Opfergruppen: Die Opferzahlen stiegen am stärksten bei Kindern um 24% auf 923 getötete und 2.589 verletzte Kinder, vor allem durch explosive Kampfmittelrückstände (ERW). 31% aller Zivilopfer sind Kinder.

Im Kontext des bewaffneten Konflikts wurden 341 Frauen getötet und 877 verletzt, ggb. dem Vorjahr ein leichter Rückgang um 2%. Hauptursachen waren Bodenkämpfe, IED`s und gezielte/willkürliche Tötungen. Letztere richteten sich vor allem gegen weibliche Menschenrechtsverteidigern, gegen in der Öffentlichkeit und im Sicherheitsbereich aktive Frauen. Diese nahmen um 25% zu.

Aus Gebieten unter Aufständischen-Kontrolle wurde berichtet, dass Frauen der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen eingeschränkt wurde.

Sicherheitsvorfälle zu Bildungseinrichtungen bzw. ihrem Personal gab es 94 (-20% ggb. 2015), davon 13 Fälle von gezielten Tötungen.

Sicherheitsvorfälle zu Gesundheitseinrichtungen bzw. ihrem Personal gab es 119.

Freie Medien: In 2016 veröffentlichten die Taliban elf Statements mit Drohungen gegen große Medien mit Vorwürfen wie „Feindpropaganda“, „Spionage“, „Diffamierung der Mujahedin“ – entsprechend der Linie nach der Besetzung von Kunduz im Oktober 2015, als sie TOLO TV zum „militärischen Ziel erklärt hatten. Am 20. Januar 2016 waren dann bei einem Suizidangriff auf einen Shuttlebus von TOLO acht MitarbeiterInnen getötet und 30 verletzt worden.

Kontexte: Die meisten Zivilopfer gab es bei Bodenkämpfen (38%), gefolgt von IED`s (19%), Suizid- und komplexen Attacken /17%), gezielten und willkürlichen Tötungen (11%), ERW (6%), Luftoperationen (5%).

Die Zivilopfer bei Bodenkämpfen haben sich 2016 ggb. 2010/11 mehr als verdoppelt. Zivilopfer infolge von Bodenkämpfen nahmen in 20 der 34 Provinzen zu – in fast allen Provinzen des Südens (in Helmand, wo die Taliban die Provinzhauptstadt Lashkar Gah zu erobern suchten, um 40%) und allen fünf Provinzen des Nordens.

Die Zivilopfer durch Suizid- und komplexe Angriffe waren mit 398 Getöteten und 1.565 Verletzten (+7%) so hoch wie nie seit 2009. 77% dieser Opfer waren allein Kabul zu beklagen mit 308 Getöteten und 1.206 Verletzten (ggb. 2015 +75%!).

Zivilopfer durch parallele Justizstrukturen: 41 Fälle mit 38 Getöteten und 12 Verletzten. (Hier ist von einer höheren Dunkelziffer auszugehen.) Für Straftaten und „moralische Verbrechen“ gab es in AGE-kontrollierten Gebieten Bestrafungen durch summarische Exekutionen (Köpfen, Erschießen, Erhängen), Schläge, Peitschenhiebe, Amputationen, Demütigungen.

Verantwortlichkeiten: Zugeschrieben werden die Zivilopfer zu 61% den regierungs-feindlichen Kräften (AGE, in 2015 62%), 24% (17%) den Pro-Regierungskräften (PGF), davon 20% ANDSF, 2% internationale Streitkräfte.

Trends bei regierungsfeindlichen Kräften: Die Zivilopfer durch AGE stiegen um 2% auf 2.131 Tote, und 4.863 Verletzte, verursacht vor allem durch zunehmende Opferzahlen von Suizid- und komplexen Angriffen (+7%). Auf das Konto der Taliban gehen lt. UNAMA 4.953 Zivilopfer (1.618/3.335), von Daesh/Islamic State Khorasan Province 1.099 (286/813). Die Zahl der Daesh-Opfer verzehnfachte sich damit fast ggb. 2015. Deren bevorzugte Taktiken waren Suizidangriffe und und targeted killings, insbesondere ggb. Angehörigen der schiitischen Minderheit (Hazara). Der Suizid-Angriff gegen die friedliche Großdemonstration vom 23. Juli (85 Tote, 413 Verletzte) und die Angriffe auf vier schiitische Moscheen im Umfeld des Ashura-Festes (am 11.10. in Kabul mit 19 Toten und 60 Verletzten, am 12.10. in Balkh mit 18 Toten und 67 Verletzten sowie am 21.11. in Kabul mit 40 Toten und 74 Verletzten) offenbaren überdeutlich die Absicht, den Konflikt durch  Konfessionalisierung zu radikalisieren.

UNAMA ist „extrem beunruhigt“ über die Expansion von Daesh/ISKP in Afghanistan in 2016 und seine Fähigkeit zu großen, tödlichen Attacken auf zivile Ziele in Kabul City. Vor Juli 2016 hatte Daesh „nur“ in Nangarhar, Kunar und Nuristan operiert. Dort greift Daesh häufig Zivilisten und zivile Ziele an, darunter Stammesälteste, religiöse, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen.

Die Mehrzahl der AGE-Opfer geschah durch den unterschiedslosen und illegalen Einsatz von IED. Durch sie starben seit Januar 2009 6.861 Zivilpersonen, 13.132 wurden durch sie verletzt. Zivilopfer durch wie Antipersonenminen wirkende Druckplatten-IED´s, verlegt in Straßen, in und an Verwaltungsgebäuden, Bazaren, in der Nähe von Schulen und Busstationen nahmen um 4% zu.

Bei Angriffe auf religiöse Stätten versechsfachte sich die Opferzahl auf 87 Tote und 291 Verletzte. AGE begehen damit Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Trends bei Pro-Regierungskräften: Die Zivilopfer durch PGF stiegen um 46% auf 903 Tote und 1.825 Verletzte, verursacht vor allem durch vermehrte Bodenoperationen in Reaktion auf den Anstieg von AGE-Angriffen. 83% der PGF-Zivilopfer dabei und 53% der PGF-Zivilopfer insgesamt geschahen durch indirektes Feuer und Explosivmunition, v.a. in besiedelten Gebieten.

Die zweitmeisten Zivilopfer durch PGF gab es bei Luftoperationen, mit 250 Toten und 340 Verletzten, ein Anstieg um 99% ggb. dem Vorjahr (allein bei der jungen Afghan Air Force +111%.) 52% der Zivilopfer dabei waren Frauen und Kinder. Die meisten Opfer durch Luftoperationen gab es in Nangarhar, Kunduz und Helmand.

Die Zahl der Zivilopfer durch internationale Luftstreitkräfte stieg um 44% auf 127 Tote und 108 Verletzte, allein in Nangarhar um 396% auf 37/52. Die meisten anderen Zivilopfer durch alliierte Luftoperationen geschahen in Kunduz bei einem Luftwaffeneinsatz in der Nacht vom 3. auf den 4.11.2016 im Dorf Boz-e-Qandahar in der Provinz Kunduz, wobei 32 Zivil-personen getötet und 37 verletzt wurden. (UNAMA zitiert und kommentiert auch die Stellungnahme der NATO-Mission Resolute Support, die den Vorfall erheblich anders darstellt. S.92-96)

Bei fünf gepartnerten Search-Operationen kam es zu fünf getöteten und zwei verletzten Zivilpersonen.

Außerhalb von Bodenoperationen wurden von afghanischen Sicherheitskräften bei insgesamt 37 Zwischenfällen 35 Zivilpersonen getötet und acht verletzt. In den meisten Fällen waren diese für AGE gehalten worden. Bei sieben Fällen kam es zu extralegalen Tötungen, generell als Vergeltung für vorherige Angriffe.

Bewaffnete Pro-Regierungsgruppen waren verantwortlich für 52 getötete und 133 verletzte Zivilpersonen, ein Anstieg ggb. dem Vorjahr um 42%. Zu 73% der Opfer kam es in der Nordregion, allein zu 55% in Faryab. Die meisten Zivilopfer gab bei Bodenkämpfen zwischen bewaffneten Pro-Regierungsgruppen oder zwischen ihnen und AGE.

Afghan Local Police war verantwortlich für 25 getötete und 40 verletzte Zivilpersonen, ein Rückgang um 52%.

Interne Vertreibungen: Die Zahl der intern Vertriebenen (IDP) stieg in 2016 um 66% auf 635.000, davon 56% Kinder. Aus 31 der 34 Provinzen (213 von 399 Distrikten) wurde irgendeine Form der Vertreibung gemeldet. Die meisten IDP gab es im Nordosten mit 203.320, dann im Süden mit 178.000. Die Hauptursache waren Bodenkämpfe. (Im Vorjahr

Gab es einen Anstieg der Binnenflüchtlinge um 335.000 (+78%) auf knapp 1,2 Mio.)

Indirekte Wirkungen: Afghanistan gehört zu den drei Ländern der Welt, wo Polio endemisch ist. In 2016 wurden 13 neue Poliofälle gemeldet, alle aus von AGE kontrollierten Gebieten. Wegen der unsicheren Lage konnten im November mehr als 250.000 Kinder nicht geimpft werden, davon im Nordosten allein 105.000.

Ergänzungen zur Sicherheitslage

Jüngster SIGAR-Quartalsbericht (Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction) to the US-Congress, 30.1 2017 (https://www.sigar.mil/pdf/quarterlyreports/2017-01-30qr.pdf ):

 Anstieg der Sicherheitsvorfälle zwischen 16.8. und 17.11.2016 um 9% auf 6.261; seit etlichen Monaten landesweit pro Tag über 65 Sicherheitsvorfälle (Sprengstoffanschläge, indirektes Feuer, Feuerwechsel/Gefechte).

 Bei den afghanischen Sicherheitskräften zwischen 1.1. und 12.11.2016 6.785 Gefallene (+35% ggb. dem Vorjahrszeitraum) und 11.777 Verwundete.

(Vgl. auch „The situation in Afghanistan and ist implication for international peace and security, Report oft he Secretary General to GA/SC, 13.12.2016,

https://unama.unmissions.org/sites/default/files/sg_report_to_sc_on_afghanistan_13dec2016.pdf )

- Die „Abnutzungsquote“ der ANA liegt nach verlässlichen Quellen bei 30% im Jahr: 10-15% Gefallene und Verwundete, 70% Entfernung von den Streitkräften, 10% reguläres Ausscheiden.

Kommentar

(1) Sicherheitslage insgesamt: Die Entwicklung der Zivilopfer im Kontext des bewaffneten Konflikts ist zzt. der zentrale Indikator für den Stand der physischen Sicherheit der Menschen in Afghanistan.

2014, im Jahr des ISAF-Abzuges, machte die Zahl der Zivilopfer einen Sprung von 8.638 (2013) auf 10.535. Bis 2016 wuchs ihre Zahl auf 11.418.

Die Verlustraten der afghanischen Sicherheitskräfte sind meines Wissens so hoch wie nie zuvor.

Besonders beunruhigend ist die Stoßrichtung der Aufständischen:

- die wiederholten Offensiven zur Einnahme von Provinzstädten wie Lashkar Gah/Helmand, Tarin Kot/Uruzgan, Maimana/Faryab, Kunduz,

- die Verschlechterung in der Nordregion,

- der Anstieg komplexer Großangriffe mit hoher psychologischer Wirkung in Kabul (+75%)

- die Konfessionalisierungsstrategie von Daesh mit Angriffsfähigkeit auch in Kabul.

Hinzu kommt

- die schrumpfende Durchhaltefähigkeit der ANDSF,

- die Blockade in der Regierung.

Das alles sind massive Warnhinweise, dass die bisherige blutige „Pattsituation“ kippen und die zu Recht inzwischen beschworene strategische Geduld den Boden unter den Füßen verlieren könnte. Bei den Bundestagsdebatten zur Resolute-Support-Verlängerung im Dezember 2015 sprach einzig Omid Nouripour die wachsende Gefahr des Wegkippens an.

(2) Sicheres Umfeld? Über die Jahre waren die Unterschiede der Sicherheitsniveaus zwischen den Regionen, Provinzen und Distrikten erheblich. Welten lagen z.B. zwischen Kunar oder Helmand einerseits und Balkh oder Herat andererseits. In der ersten Hälfte 2009 konzentrierte sich 90% der Sicherheitsvorfälle im Süden und Osten. Auf den ganzen Norden entfielen 3,5%. Zeitweilig konnte ISAF ein relativ sicheres Umfeld befördern, z.B. die Niederländer in Uruzgan bis 2010 oder die Bundeswehr im Raum Kunduz bis 2007, nach Rückschlägen erneut ab 2012.

Seit dem Abzug der ISAF-Kampftruppen 2014 breiteten sich die kriegerischen Auseinander-setzungen wieder in der Fläche aus, wurden bisher relativ sichere Provinzen und Distrikte immer unsicherer. Krass sind die regelrechten Abstürze von Kunduz und Uruzgan. Die Sicherheitslage ist ständig „in Bewegung“. Seriös nicht absehbar ist, wie es in Monaten, in ein, zwei Jahren um solche Provinzen und Distrikte steht, die jetzt noch relativ ruhiger erscheinen.

Über die besonders geschützten „Sicherheitsinseln“ hinaus ist ein verlässlich sicheres Umfeld für die Bevölkerung, geschweige die Regierungsbediensteten und internationale Helfer immer weniger zu erkennen. (Ausgeklammert ist hier mangels Daten die enorme Alltagskriminalität, von Entführungen etc.)

(3) Dritte Stufe der Realitätsverleugnung: Die Behauptung von „innerstaatlichen Fluchtalternativen“ und „sicheren Regionen“ ignoriert die Realitäten vor Ort, die konkreten, volatilen Sicherheitslagen sowie die durch Binnenvertriebene, wirtschaftliche Perspektivlosigkeit und schwache Infrastruktur extrem belasteten Aufnahmefähigkeiten.

Deutsche (und internationale) Afghanistanpolitik wurde – bei allen Leistungen vor Ort - jahrelang von politischer Schönrednerei und Realitätsverleugnung überschattet und beeinträchtigt:

- erst gegenüber der enormen Herausforderungen der Aufbauunterstützung und dem Erstarken der Aufstandsbewegung;

- dann bei der innenpolitisch motivierten, terminfixierten und nicht lageorientierten Übergabe der Sicherheitsverantwortung Ende 2014, wo die absehbare Überforderung der jungen afghanischen Sicherheitskräfte Abertausende Opfer unter Armee, Polizei und Bevölkerung forderte. (Das waren indirekte Begleitschäden des ISAF-Abzuges.)

Jetzt konstatiere ich in dem Konstrukt „sicherer afghanischer Regionen“ eine dritte Stufe der Schönrednerei und Realitätsverleugnung. (vgl. der Beitrag von Patricia Gossman, HRW AFG, unten) Am 10.2. meldete die Süddeutsche Zeitung, dass beim Anschlag auf den Obersten Gerichtshof in Kabul am 7.2. ein am 23.1. aus Deutschland abgeschobener afghanischer Flüchtling verletzt worden sei.

(4) Realitätsverleugnung der anderen Art: Am 26. Januar 2017 debattierte der Bundestag anlässlich einer Großen Anfrage der Fraktion „Die Linke“ zu „14 Jahren Krieg gegen den Terror“ auch über Afghanistan. In ihrem Entschließungsantrag forderte die Fraktion, „den sofortigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan vorzubereiten, die demokratischen und friedlichen zivilen Kräfte in Afghanistan zu stärken, insbesondere Frauenorganisationen, und den zivilen Aufbau zu fördern“.

Würde der „sofortige Abzug“ wahrgemacht, wäre die Kettenreaktion zumindest bei den Verbündeten im Norden, bei den afghanischen Sicherheitskräften und der Bevölkerung vorprogrammiert: Abzug der anderen Truppensteller, die auf Deutschland als Führungsnation im Norden angewiesen sind; Entmutigung und Schwächung der afghanischen Sicherheitskräfte, elementarer Vertrauensverlust in der Bevölkerung, Auftrieb für die Aufständischen. Die 15-tägige Besetzung von Kunduz durch die Taliban im Herbst 2015 zeigte exemplarisch, wie es dann den „demokratischen und friedlichen zivilen Kräften“ ergeht. Die nach aller Erfahrung absehbaren Konsequenzen solcher Realitätsverleugnung der „Linken“ wären Gewalteskalation, noch mehr Flucht und Vertreibung.

(5) Wiedererwachendes Interesse an Afghanistan? Bewundernswert viele Menschen in Deutschland engagieren sich in der Unterstützung und Integration afghanischer Flüchtlinge und gegen ihre erzwungene Abschiebung. Ausgesprochen sinnvoll wäre es, wenn darüber die inzwischen vorherrschende Afghanistan-Müdigkeit durchbrochen und in Öffentlichkeit und Politik wieder breitere Aufmerksamkeit für diejenigen AfghanInnen und internationalen Unterstützer entstehen würde, die trotz alledem für eine friedlichere Zukunft ihres Landes arbeiten. Die gibt es – viel mehr, als gemeinhin wahrgenommen wird.

Fallbeispiele aus dem UNAMA-Report

Taliban Offensive in Helmand Province, August to October 2016

Helmand province recorded the highest number of civilian casualties caused by ground engagements in 2016 - documenting 497 civilian casualties (164 deaths and 333 injured), an increase of 40 per cent compared to 2015.

Ground engagements most affected Nad-e-Ali (120 civilian casualties - 41 deaths and 79 injured) and Nahr-e-Saraj districts (106 civilian casualties – 21 deaths and 85 injured). The Taliban’s attempts to take control of Lashkar Gah city in August and October 2016 drove the increase in civilian casualties.

In August 2016, Taliban launched offensives in Lashkar Gah, Gamsir, Nahr-e-Seraj, Nad-e-Ali, Nawa-e-Barakzai, and Naw Zad districts in an attempt to encircle and take control of Lashkar Gah city. These operations took place in addition to ongoing offensives in Musa Qala, Naw Zad, and Kajaki districts in northern Helmand aimed at consolidating control over poppy harvesting areas and areas adjoining Uruzgan province (the latter in support of offensives targeting Tirin Kot city).

Consequently, the frequency and intensity of armed engagements with Afghan national security forces increased significantly, resulting in a corollary 36 per cent increase in civilian casualties from ground engagements between 1 August and 31 October compared to the same period in 2015.

Between 1 August and 31 October 2016, UNAMA documented 123 civilian casualties (31 deaths and 92 injured) from ground engagements in Helmand province, 66 per cent of whom were women and children. The use of indirect and/or explosive weapons by parties to the conflict caused 80 per cent of these casualties. For example, on 12 October Taliban fired several rockets towards the provincial governor’s compound in Lashkar Gah city, injuring 17 civilians (including 10 children and three women).

UNAMA also documented civilian casualties caused by the use of indirect weapons by Afghan national security forces. For example, on 7 August, a mortar round fired by Afghan National Army targeting Anti-Government Elements struck a civilian home in Nawa-e-Barakzai district, Helmand province, killing five children and three women from the same family.

Between 1 August and 31 October, UNAMA documented 71 civilian casualties (33 deaths and 38 injured) caused by pressure-plate improvised explosive devices used by Anti-Government Elements to defend the roads leading into areas under their control. UNAMA also documented high levels of civilian casualties caused by aerial strikes conducted by Pro-Government Forces during this period, recording 39 civilian casualties (21 deaths and 18 injured).

In addition to civilian casualties, the conflict displaced approximately 2,000 families in Helmand, of which 1,200 arrived in Lashkar Gah city, triggering a humanitarian crisis. The fighting caused the closure of the Lashkar Gah – Kandahar highway, preventing the delivery of humanitarian assistance and restricting the freedom of movement of the population. The clashes also damaged civilian homes and resulted in the closure of education and health-care facilities.

Taliban Suicide Attack targeting German Consulate in Mazar-e-Sharif kills four civilians and

injures 131 others

On the night of 10 November, Taliban detonated a suicide vehicle-borne IED targeting the German

consulate in Mazar-e-Sharif, Balkh province. The size of the blast was such that it killed four civilians

and injured 131 others – all Afghan civilians present in the vicinity of the explosion – despite  occurring at around 11.00 p.m. when most local residents were asleep in their homes. The detonation

also resulted in significant civilian property damage within a one-kilometre radius, causing extensive

damage to the German consulate as well as partially damaging over 100 civilians houses and shops,

two schools and a number of mosques.

A local resident residing in the vicinity of the German consulate described the aftermath of the  detonation: “I ran out of my room to look for my mother but couldn’t see anything as the house was full of dust and smoke. The doors and windows were broken. As I was looking for my mother, I heard the children of my neighbour crying and shouting repeatedly “our father died”. There was no one around to help them at that time. Their father was seriously injured by shrapnel and died of his wounds.”

Taliban claimed responsibility for the attack, stating that the “martyr attack was carried out in  retaliation for the U.S invader’s massive air strikes in the northern Kunduz province earlier this month that left a large number of civilians dead” in reference to international military airstrikes carried out against Boz-e-Qandahari village, Kunduz city, on the night of 2 to 3 November as part of a partnered operation with Afghan national security forces that killed 32 civilians (including 20 children) and injured 36 others (including 14 children). The Taliban statement added that “the Germans were part of the perpetrators plotting recent Kunduz bombings on over 50 innocent and defenceless civilians”.

UNAMA emphasizes that diplomatic missions and consulates are civilian objects and protected from

attack, pursuant to international humanitarian law. Furthermore, attacks directed at civilian objects are serious violations of international humanitarian law that may amount to war crimes.

Complex attack on the American University of Afghanistan in Kabul city

At 7.00 p.m. on 24 August, Anti-Government Elements conducted a complex attack against the

American University in Afghanistan, killing 13 civilians and injuring 48 others, mostly students. The

attack commenced with the detonation of a suicide vehicle-borne device at the gate of the university,

after which two attackers entered the university and began indiscriminate shooting at students and

throwing hand grenades. At the time of the attack, more than 700 students and staff were present at

the campus. Eyewitness reported to UNAMA that the attackers chased and shot at students as they

attempted to escape out of second or third floor windows or run out of the campus. The complex

attack lasted until 4.00 a.m. the following morning. No group claimed responsibility for the attack.

One student described barricading himself in a classroom with other students:

“We put tables in front of the door of our classroom. After about 10 minutes, I heard shooting and the attacker threw grenades into our classroom. I was injured on my thigh by the grenade explosion, but could still walk, so we tied curtains together and escaped by climbing down the window. One girl fell down and cried that her leg was broken. I tried to help her escape when I was shot in the foot. I was bleeding a lot and tried to wrap my shirt around my foot.”

In addition to civilian deaths and injuries, the initial explosion extensively damaged a neighbouring

school for visually impaired students, destroying the braille-printing machine and the school’s new

clinic.

UNAMA reiterates that attacks directed at civilian locations – including an educational facility, which

was not used as a military objective at the time of attack – are serious violations of international

humanitarian law and may amount to war crimes.

UNAMA once again urges Anti-Government Elements to cease the use of suicide and complex attacks, in particular against civilian objects and take precautions against the effects of such attacks on civilians.

Daesh/ISKP suicide attack on a peaceful demonstration in Kabul city, 23 July: killed 85 civilians and injured 413

“The leaders organized a press conference and delivered speeches about the protest in Deh Mazang square and what the next steps would be. I heard that some protestors wanted to leave so I moved from group to group to convince them to stay. At around 2.15 p.m., there was an explosion behind a truck. We all fell down. I tried to stand up but couldn’t – my legs were bleeding. I saw that one of my friends was dead on my left side and that my other friend was dead on my right side. Immediately afterwards, while I was still on the ground, a second explosion took place. It created more panic among people – they were terrorised and they screamed and ran way in all directions.”

On 23 July, two suicide attackers detonated body-borne IEDs in the middle of a peaceful  demonstration in Deh Mazang square, Kabul city, causing 498 civilian casualties (85 deaths and 413

injured), the deadliest single incident recorded by UNAMA since 2001 (for further contextual discussion see Chapter on Sectarian Attacks Against the Shia Muslim Religious Minority) Civil society activists organized the demonstration in protest of the Government’s decision to reroute the construction of a trans-regional electricity line away from Bamyan province. Most of the participants in the demonstration – and victims of the attack - belonged to the Hazara ethnic group and Shia Muslim religious minority.

Daesh/ISKP claimed responsibility for the attack via the Amaq news agency. The claim stated that the

organization targeted a group of “rejectionist polytheists”, also referring to the victims as “apostates”, ‘in response to their collaboration with the Nusayris [Shias] in the war on the Sunnis in the land of Syria, and in order to purify the land of Khurasan and all other lands of the Muslims of the impurity of their polytheism.

Daesh/ISKP also claimed responsibility for two subsequent attacks targeting members of the Shia Muslim religious minority in Kabul city on 11 October and 21 October.

UNAMA issued a special report “Attack on a Peaceful Demonstration in Kabul, 23 July 2016” on the

incident addressing its human rights implications and providing recommendations to the Government.

Specifically, UNAMA concluded that the attack: (i) deliberately targeted civilians with the aim of spreading terror amongst the civilian population and was a serious violation of international humanitarian law that may amount to a war crime; (ii) appeared to deliberately target persons belonging to a specific ethnic and religious community and the claim of responsibility used language advocating religious hatred and incitement to violence; and (iii) had a serious negative impact on the demonstrator’s rights to freedom of opinion and expression, and peaceful assembly.

UNAMA further concluded that the Afghan national security forces ’ planning, deployment of forces and vehicles during the protest, and response to the attack was commensurate with its capabilities and resources and the information available to it at the time but that its efforts to systematically investigate the attack were limited, leading to potential violations of victims’ right to truth as well as preventing victims from accessing reparation/redress schemes.

It noted that despite the Government’s announcement of the establishment of a Truth Finding and Investigative Committee, insufficient information on the attack had been shared with the public and no tentative date for the release of its report has been announced.

The mission made a number of recommendations to the Government, including, inter alia, that it

should take into consideration the rights to freedom of expression and peaceful assembly when making decisions related to the management of demonstrations; strengthen its response to mass casualty incidents by recording the medical condition, cause of injury or death, and identity of each

casualty; and strengthen efforts to protect all ethnic and religious communities in addition to

mitigating ethnic, tribal, and sectarian tensions.

To date, the Government has issued compensation of 100,000 Afghanis to 70 families of those killed

and 50,000 Afghanis to 50 injured persons. The Government fact-finding commission established to

investigate the attack has yet to publicly release its findings and no prosecutions have been initiated.

In the strongest terms, UNAMA urges Daesh/ISKP – and all Anti-Government Elements – to cease

attacks directly targeting civilians. In addition, the mission calls on the Government to implement the

recommendations contained in its special report and to hold accountable the perpetrators of all attacks directly targeting civilians as well as those employing suicide attack tactics in civilian-populated areas.

Zu den Abschiebungen/Rückführungen Human Rights Watch Kabul

“Why the European Union Shouldn´t Deport Afghans”

von  Patricia Gossman, Human Rights Watch Afghanistan 25.1.2017

This week, the German government deported to Kabul another 26 rejected Afghan asylum seekers – the second such wave of deportations in as many months. They come home to a city that is both divided and insecure. http://www.tolonews.com/opinion/why-european-union-shouldn%E2%80%99t-deport-afghans

There is the Kabul of the embassies: barricaded fortresses where diplomats hold meetings via Skype with their counterparts in other local embassies and commute to Afghan ministries via helicopter.

Then, there is the other Kabul, home to a growing population of some four million, where explosions and suicide bombings take a daily, terrible toll on civilians.

It is a city struggling to absorb hundreds of thousands of refugees that Pakistan has driven out and displaced persons fleeing the widening conflict in the rest of the country.

In this Kabul, economic opportunity has plummeted, civil society is struggling, and fear has replaced many of the hopes the post-2001 transition had brought.

In October 2016, the European Union arm-twisted the Afghan government into potentially accepting back tens of thousands of deportees. And while Germany is not alone in its efforts to speed up deportations of rejected asylum seekers, it has moved swiftly, turning a blind eye to the dangers by declaring Kabul safe – or safe enough for Afghans.

This week, German Interior Minister Thomas De Maiziere displayed a willful ignorance about the skyrocketing civilian toll and justified recent deportations by arguing that Taliban attacks have been aimed at “representatives of the international community” in Afghanistan and not the Afghan population.

Statistics compiled by the United Nations Assistance Mission to Afghanistan prove that is wrong: attacks by the Taliban and other insurgents in 2016 targeting civilian demonstrators, educational and religious facilities, and the media were the deadliest since 2001.

Extolling a “safe” Kabul is a thin cover for what Western governments are too ashamed to admit: despite all the promises and the billions spent, Afghanistan is not a success story. It’s teetering on the edge of a humanitarian crisis.

Germany and other EU member states should stop deporting rejected Afghan asylum seekers until it is clear how the Afghan government copes with Pakistan’s mass forced return of refugees.

They should not detain Afghans but instead grant them the most favorable status possible under national law.

Returning desperate Afghan asylums seekers to conflict and crisis is not just inhumane, it will add to the instability that drove them to flee in the first place.

Patricia Gossman is the Senior Researcher for Human Rights Watch Afghanistan

 

 


Publikationsliste
Vortragsangebot zu Riga-Deportationen, Ghetto Riga + Dt. Riga-Komitee

Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.

1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.

Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)

Vorstellung der "Toolbox Krisenmanagement"

Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de

zif
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.

Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.:

Tagebuch