Nach der letzten Ausgabe vom Mai 2011 habe ich endlich wieder meine "Sicherheitsvorfälle in Afghanistan" auf den neuesten Stand gebracht. Ein Beitrag zum GENAUEREN HINSEHEN in der Welt der bad news, wo Tunnelblicke, Pauschalwahrnehmungen und Zerrbilder vorherrschen. Eine Frage müsste sich da mindestens aufdrängen: Was tun angesichts einer bewaffneten Opposition, die massenweise gezielt Polizisten und Amtsträger umbringt, die bei ihren Angriffen Zivilopfer extensiv in Kauf nimmt? Was tun angesichts von Sicherheitskräften, die in den letzten Jahren wohl stark angewachsen, aber noch nicht durchsetzungsfähig und rechtsstaatlich gefestigt sind? Hierzu haben vor dem NATO-Gipfel in Chicago 20 große NGO`s einen eindringlichen Appell veröffentlicht: "Afghan civilian protection during security transition"
GENAUER HINSEHEN:
Sicherheitsvorfälle AFG-Nord und landesweit 2012 (bis Mai)
zusammengestellt von Winfried Nachtwei, MdB a.D.
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Absicht
Gegenüber dem Einsatz/Engagement/Konflikt/Krieg in Afghanistan dominieren in der Öffentlichkeit Pauschal- und Zerrbilder sowie Tunnelblicke und nationale Selbstbezogenheiten. Trotz inzwischen offenerer Informationspolitik (seit Februar 2011 wöchentliche „Zur Lage in den Einsatzgebieten der Bundeswehr") veröffentlicht die Bundesregierung weiterhin keine über die Berichterstattung von Einzelereignissen hinausgehende Sicherheitslage Afghanistans. Angesichts der offenkundigen Verschlechterung der Sicherheitslage sah ich mich genötigt, seit August 2007 laufend aktualisierte Materialien zur Sicherheitslage Afghanistans (bis 2009 auch Pakistans) herauszugeben. Sie sollen Hilfe sein beim GENAUER HINSEHEN, notwendige Voraussetzung für realitätsnähere Urteilsfähigkeit in einem höchst unübersichtlichen Konflikt.
(1) Sicherheitsvorfälle AFG-Nord und landesweit (bis Mai 2011 getrennt: www.nachtwei.de/index.php/articles/1044 , www.nachtwei.de/index.php/articles/1042 )
(2) Sicherheitsvorfälle wöchentlich nach Regionen und Kategorien (www.nachtwei.de/index.php/articles/1046 )
Die Sicherheitslage ist ein fundamentaler Teil der afghanischen Wirklichkeit, aber längst nicht die ganze Wirklichkeit! Die „natürliche" Dominanz der bad news verstellt den Blick auf die Teilfortschritte und Chancen, die es weiterhin gibt und die wahrzunehmen lebenswichtig für jede Stabilisierung und Friedensförderung ist. Deshalb sind meine Reiseberichte und die Parallelpublikation „Better News statt Bad News aus AFG" unverzichtbare weitere Beiträge zum GENAUER HINSEHEN. Mit der Folge VIII der Better News bin ich seit Monaten im Verzug. Das liegt nicht am fehlenden Material, sondern an meiner ein wenig entschleunigten Arbeitsweise.
Vorbehalt
Die Auflistung ist nicht lückenlos: Die täglichen „capture-and-kill"-Operationen von „combined Afghan + Coalition security forces" und „combined special operations teams" (vgl. ISAF Operational Updates) haben inzwischen einen solchen Umfang, dass sie diesen Berichtsrahmen sprengen und hier nur teilweise aufgenommen werden (vgl. AAN-Report S. 4). Unbekannt ist das Dunkelfeld der CIA-Einsätze. Zusätzlich kann die Verlässlichkeit einzelner Angaben nicht garantiert werden. Nichts desto weniger zeigen die zusammengestellten Vorfälle Trends und Schwerpunkte der Sicherheitslage.
Zu beachten ist, dass Sicherheitsvorfälle nur ein Indikator und allein kein ausreichender Maßstab für
das „sichere Umfeld" (Mandatsauftrag), gar die physische Sicherheit der Bevölkerung, die Bürgersicherheit sind. Hierzu sind die Berichte von UNAMA, UN-Organisationen und Afghanistan NGO Security Office (ANSO) am aussagekräftigsten. (Quellen am Schluss)
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Mai 2012
22.5. um 8.45 Uhr Ortszeit 11 km NO PRT Kunduz Sprengstoffanschlag gegen dt. Patrouille, sachschaden, Sachschaden, kein Personenschaden. I
In Nangarhar vier Militante bei Vorbereitung eines Angriffs auf ein Büro von USAID vom NDS gefangen genommen. Bei ihnen seien zwei Sprengwesten, viele Kalaschnikows, 6 Handgranaten und zwei Burkas gefunden worden. Zwei der Gefangenen seien Studenten. In Logar Gefangennahme von vier weiteren Verdächtigen.
20.5. in Tarin Kot/Uruzgan zwei NATO-Soldaten und zwei Kinder durch Suizidattentäter getötet.
19.5. in Alishir/Khost 3 Polizisten und 10 Zivilpersonen an Polizei-Checkpoint durch Suizid-Attentäter getötet. In Watahpur/Kunar 4 bewaffnete Aufständische durch ANA und Koalitionskräfte getötet. In Sorobi/Paktika 4 Aufständische durch Koalitionskräfte getötet. In Wazi Kwah/Paktika zwei Aufständische durch Grenzpolizei getötet.
In Kabul drei Mitglieder der Mullah Dadullah Front und in Kandahar zwei Suizidattentäter gefangen genommen.
Unterschiedliche Trend-Meldungen: Christian Science Monitor meldet den ANSO-Bericht (43% Rückgang der Aufständischen-Operationen); Wall Street Journal zitiert demgegenüber US-Kommandeure, wonach in den Gebieten der größten US-Truppenverstärkung von 2010 (Zharai, Panjwai und Maiwand in Kandahar) die Talibanattacken um 31% gestiegen seien. Hier sei das Herz des Aufstandes.
18.5. Blockade der NATO-Nachschubrouten durch Pakistan: Erstmalig seit dem 25. November 2011 wurden vier Lkw`s mit Material für die US-Botschaft in Kabul durchgelassen. Seit einem halben gingen die Landtransporte zu 100% über das Northern Distribution Network. Vorher kamen ca. 80% an Treibstoff, Baumaterial und nichtmilitärischen Gütern mit ca. 600 Trucks/Tag über die beiden pakistanischen Routen. Zzt. soll Pakistan 5.000 US-$ Transitgebühren fordern statt bisher um 1.000.
17.5. in Farah bei Suizidangriff auf Gouverneurssitz um 10.30 Uhr 6 Polizisten, eine Zivilperson und 4 Angreifer getötet.
In Wardak 7 Taliban Kämpfer beim Verlegen von IED getötet.
In Kunar zwei US-Soldaten und drei Zivilpersonen durch Mörserangriff getötet
In Kunduz Attentat auf höheren Polizei-Kommandeur.
16.5. In Muqur/Badghis ein Polizist durch IED getötet und 5 verwundet.
In Aliabad/Kunduz ein höherer Talibanführer mit Verbindung zur Peshawar-Schura (einer der vier Militärräte der Taliban) und zwei Begleiter gefangen genommen.
Auf einem Treffen in der Provinz Balkh kritisiert Innenminister Bismillah Mohammadi, dass Disziplinmangel und laxe Verhaltensregeln den Einwohnern der Nordprovinzen ernste Probleme bereiten würden. Der Vorsitzende des Provinzrates von Balkh beklagt eine massive Korruption innerhalb der Polizei.
Lt. The Telegraph vom 16.5. findet zzt. ein Taliban-interner Kampf zwischen Hardlinern und Kommandeuren statt. Er findet seinen Niederschlag in einer Terrorkampagne gegen prominente Dissidenten, die Verhandlungen unterstützen. Zu Monatsbeginn soll sie Mullah Mohammed Ismail, den früheren Militärchef der Bewegung, getroffen haben. Ihm seien unauthorisierte Friedensgespräche vorgeworfen worden sein.
In Berlin Unterzeichnung des Abkommens zwischen Deutschland und Afghanistan über die bilaterale Zusammenarbeit (über 2014 hinaus) durch Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Karzai.
15.5. in Khost City/Khost 250 Schüler ins Krankenhaus wegen Vergiftung des Trinkwassers in ihrer High School.
In der benachbarten Provinz Herat, Distrikt Shindand, drei lokale Älteste bei einem Treffen zur Schlichtung eines Streits durch Schützen auf Motorrad getötet.
In Urgu/Badakhshan 5 Aufständische und ein Polizist bei ANP-Operation getötet.
In Jaji/Paktia 9 Aufständische durch ANSF und Nato Kräfte getötet. In Darah Ye Pech/Kunar 3 Aufständische durch Koalitionskräfte getötet. Ein ANA-Soldat durch IED getötet.
In Kandahar Gefangennahme von 14 mutmaßlichen Militanten, darunter zwei Pakistani.
In Gereshk und und Lashkar Gah/Helmand 9 to Explosivstoffe durch NDS beschlagnahmt.
Verluste der internationalen Truppen in Afghanistan bis 21.5.2012: Seit 2001 laut www.icasualties.org insgesamt 3007 Tote, davon 577 nicht durch feindliche Einwirkung.
Jahre: 2001 12 (IED 0), 2002 70 (4), 2003 58 (3), 2004 60 (12), 2005 131 (20), 2006 191 (41), 2007 232 (78), 2008 295 (152), 2009 521 (275), 2010 711 (368), 2011 566 (252), 2012 160 (54)
Provinzen: Helmand 854, Kandahar 449, Kunar (O) 173, Kabul 163, Paktika (SO) 134, Wardak 102 (...), Herat 51 (...) Badghis (NW) 32, Kunduz (NO) 29, Balkh (N) 20, Baghlan (NO) 17, Faryab (NW) 16, Jowzjan (N) 4, Takhar (NO) 3, Samangan (N) 1, Badakhshan 0.
Nationale Herkunft: USA 1979, GB 414, CAN 158, FR 82, DEU 53 (nach Bundeswehrangaben 52, davon 34 durch Feindeinwirkung) (...)
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14.5. in Ghormach/Faryab bei einer Sicherheits-Schura ein Mitglied des Provinzrats und 8 Zivilpersonen durch IED getötet, 10 verwundet, nach anderer Quelle 7 Afghanen getötet, darunter der Distriktmanager und der Bürgermeister von Ghormach.
Eine Pentagon-finanzierte RAND-Studie über die Afghan Local Police widerspricht offiziellen Lobesworten. In vielen Fällen seien ALP-Angehörige in kriminelle Machenschaften verwickelt und würden lokale Konflikte anheizen. In den 78 Gebieten (überwiegend im Süden und Osten) mit ALP seien die Aufständischen-Aktivitäten nicht auffällig anders als anderswo. Die ALP werden von US Special Operation Teams beraten. (Los Angeles Times)
13.5. in Faryab 6 Aufständische bei zwei Polizeioperationen getötet.
In Kabul Arsala Rahmani, bedeutendes Mitglied des High Peace Council und früherer stellv. Erziehungsminister unter den Taliban, in seinem Kfz erschossen. Während ein Taliban-Sprecher eine Verantwortung der Taliban für den Anschlag verneint, bekennt sich am Folgetag die „Mullah Dadullah Front" (eine Untergruppe der Taliban mit angeblichen Verbindungen zu Al Qaida) zum Anschlag.
In Shekhil + Surbi/Paktika 7 Aufständische bei ANSF- und ISAF-Operationen getötet.
UNAMA verurteilt jüngste Angriffe regierungsfeindlicher Kräfte auf Schulkinder und ihr Recht auf Bildung. In den letzten Wochen kam es zu Anschlägen auf Verantwortliche im Bildungswesen, Wasservergiftungen in Mädchenschulen, Brandanschlag auf eine Mädchenschule und Drohungen gegen Dutzende anderer Schulen, ihre Tore geschlossen zuhalten. In Ghazni seien 100 von insgesamt 633 Schulen in der Provinz nach Drohungen geschlossen worden.
Präsident Karzai kündigt die dritte Phase der Transition an. In der heutigen Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates wurde für weitere 11 Provinzen und 122 Distrikte die Übergabe beschlossen, darunter Kapisa (französ. Stationierungsgebiet), Uruzgan (australisch) und Parwan; im deutschen Verantwortungsbereich bis auf Khanabad die ganze Provinz Kunduz, in der Provinz Badakhshan 15 weitere Distrikte (noch 5 übrig), in Baghlan 6 Distrikte (u.a. Pul-e Khumri, Baghlan-e Jadid). Nach Abschluss dieser Phase würden 75% der Bevölkerung unter afghanischer Sicherheitsverantwortung leben. Die vierte Tranche soll Anfang 2013 folgen, die fünfte und letzte Mitte 2013.
In Andar/Ghazni zwei Aufständischen-Führer durch Luftschlag getötet.
In Kunar 4 Militante bei ISAF-Operation getötet.
12.5. in Andar/Paktika zwei Taliban Kommandeure bei afg./alliierter Operation getötet.
Innentäter: In Nahr-e Saraj/Helmand zwei brit. Soldaten durch zwei Personen in ANP-Uniform getötet, zwei weitere verwundet.
In Qadis/Badghis 4 Polizisten durch IED getötet.
12.+7.5. in Giro/Ghazni und Maiwand/Kandahar 4 US-Soldaten durch IED getötet.
11.5. Innentäter: In Ghaziabad/Kunar ein US-Soldat durch ANA-Soldat getötet, ein weiterer verwundet.
In Musa Qala/Helmand ein US-Soldat bei Feuergefecht getötet.
In Ghazni 5 Aufständische bei Zusammenstößen getötet. In Nimruz zwei Kriminelle durch Taliban exekutiert.
9.5. in Balkh ca. 100 Schülerinnen und 8 Lehrer ins Hospital eingeliefert wg. Verdacht auf vergiftetes Wasser. (3 Wochen vorher ähnlicher Fall in der Nordostprovinz Takhar)
8.5. 30 km westlich von Mazar schwed. und afg. Soldaten beschossen, keine Verwundeten.
7.5. in Ost-AFG 3 ISAF-Soldaten durch IED getötet.
Auf einem Bazar nahe der Provinzhauptstadt Pu.e Alam/Logar 2 Polizisten bei Angriff getötet.
In Pusht Rod/Farah 5 Polizisten durch IED getötet.
In Irgun/Paktika 4 Mitarbeiter des Erziehungsministeriums und ein Bodyguard durch Militante erschossen.
In Nika/Paktika 21 Aufständische bei einer afg.-Coalition-Operation getötet.
Bei 4 Clearance Operationen in Kabul Zabul und Paktia lt. Innenministerium 8 bewaffnete Aufständische durch ANP getötet, 5 verhaftet.
In Almar/Faryab Festnahme eines höheren Talibanführers durch ISAF-Kräfte.
In Imam Shahib/Kunduz 66 km nördl. PRT 3 Grenzpolizisten durch IED getötet.
In Archi/Kunduz eine afg. Zivilperson bei IED-Angriff auf Local Security Forces getötet, zwei LSF-Angehörige verwundet.
6.5. in Maqur/Badghis 6 ANA-Soldaten durch IED getötet und 3 verwundet.
Innentäter: In Marjah/Helmand ein US-Soldat von ANA-Soldat bei gemeinsamer Operation erschossen, weiterer US-Soldat verwundet, Angreifer erschossen. In Jajah-Ahmad Khel/Paktia ein US-Soldat durch IED getötet.
5.5. In Bala Murghab/Badghis 14 Zivilisten lt. örtlichem Polizeichef durch ISAF-Luftschlag getötet und 6 verwundet.
In Nangarhar 5 Polizisten durch Militante getötet, in Wardak ein Lehrer.
In Süd-AFG ein ISAF-Soldat durch ANA-Soldat getötet. (Seit Jahresbeginn damit 20 ISAF-Soldaten durch Täter in afg. Uniform/"Innentäter" getötet. Schätzungsweise 20% der ISAF-Gefallenen gehen dieses Jahr auf solche „"green on blue attacks" zurück. Inzwischen werden. Bewaffnete Soldaten - „guardian angels" - überwachen inzwischen neuralgische Punkte in ISAF-Liegenschaften.)
4.5. 3 Mädchen, 2 Jungen und deren Mutter in Sangin/Helmand lt. Gouverneur Gulab Mangal bei ISAF-Hubschrauerbereinsatz getötet.
In Nahr-e Sarj/Helmand zwei brit. Soldaten durch indirektes Feuer getötet.
In Sayed Abad/Wardak bei Angriff auf NATO-Konvoi 7 Taliban durch Luftschlag getötet.
In Almar/Faryab zwei Taliban-Kommandeure und 3 Kämpfer durch afg. und Koalitionskräfte getötet.
3.5. in Nahr-e Seraj/Helmand mehrere Aufständische durch afg. und Koalitionskräfte getötet.
In Kunar zwei Militante und ein ISAF-Soldat getötet.
In Paktia 6 Militante bei vorzeitiger IED-Explosion in einer Moschee getötet.
In Kabul Festnahme eines pakistanischen Bürgers mit einem Truck voller Sprengstoff.
In Imam Shahib/Kunduz ein IMU-Führer und zwei Kämpfer durch afg. geführte Kräfte festgenommen. Der Führer soll IED-Anschläge geplant und geleitet und Bewegungen von Aufständischen von Pakistan nach Kunduz koordiniert haben.
In Kunduz im Rahmen meines 17. Afghanistanbesuches etliche Hinweise auf die verbesserte Sicherheitslage: Für die Mitarbeiter der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ist die Provinz wieder weitgehend zugänglich. Aus der Task Force Kunduz heißt es, dass in „ihren" ersten vier Monaten von der Panzerhaubitze keine einzige Granate habe abgefeuert werden müssen. In Mazar am 12.5. feierliche Eröffnung des mit deutschen, schwedischen und japanischen Mitteln errichteten Balkh-Hospitals mit 500 Betten. Diese große Fortschritt für die Menschen in Nordafghanistan findet in der afg. Presse erhebliche, in der deutschen keine Beachtung. Für den notwendigen „Nachrichtenwert" fehlte offenbar der bad-news-Treibsatz, also z.B. ein Anschlag dabei.
2.5. in Kabul um 6.15 Uhr wenige Stunden nach Abflug von US-Präsident Obama komplexer Angriff von 5 Suizid-Attentätern (erst Kfz, dann Handwaffen) auf den zivilen Gebäudekomplex des „Green Village" (VN, EUPOL). Ein Wachmann, 4 Zivilpersonen und 5 Attentäter getötet. Angriff in vier Stunden von ANSF abgewehrt.
In letzten 24 Stunden in 9 Operationen in Laghman, Kunduz, Helmand, Zabul, Wardak, Logar, Paktika und Badghis 25 bewaffnete Aufständische getötet und 29 verhaftet.
Seit Jahresbeginn lt. Innenministerium bei Militäroperationen mehr als 590 Aufständische getötet und mehr als 1.400 verhaftet.
In Qal´ ah-ye Zal/Kunduz dt. Patrouille beschossen, keine Schäden.
1.5. in letzten 24 Stunden lt. Innenministerium bei 11 ANP-Operationen in Kabul, Baghlan, Faryab, Kandahar, Helmand, Wardak, Logar, Khost und Farah 19 Aufständische getötet, 5 verhaftet.
In Farah 3 Polizisten und zwei Wachleute bei Angriff auf NATO-Konvoi getötet.
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Capture-or-kill-operations/kill-and-capture raids (KCR): Laut ISAF Pressemitteilungen (ISAF Joint Command Operational Updates) sind diese Operationen eine andauernde Erfolgsgeschichte. Alex Strick van Linschoten und Felix Kühn haben 3.771 ISAF-Pressemitteilungen vom 1.12.2009 bis 30.9.2011 genauer untersucht: „A Knock on the Door: 22 Months of ISAF Press Releases", veröffentlicht als AAN-Report. Der britische Guardian visualisierte die Daten der Untersuchung.
Landesweit im Zeitraum 2.362 KCR`s (bei 3.139 Operationen insgesamt, also 75%!), dabei 3.865 getötet, 7.126 gefangen. Durchschnittlich pro Tag 16,5 KCR`s, 5,7 Getötete und 10,6 Gefangene.
Provinzen: Helmand 377 KCR (622 Operationen insgesamt), 821 Getötete, davon 294 bei KCR, 1.263 Gefangene davon 1.046 in KCR; Kandahar 381 (496), 265 (106), 1.329 (1.073); Kunar 8 (66), 456 (39), 32 (12); Kunduz 92 (111), 147 (97), 272 (241); Baghlan 61 (75), 126 (75), 151 (141). (...)
Anstieg der KCR von Juni 2010 74 auf Juni 2011 215, danach Rückgang bis September 2011 auf 100.
Die Daten deuten daraufhin, dass ISAF eine „´networked` targeting strategy" verfolgt.
http://aan-afghanistan.com/index.asp?id=2152 )
April
30.4. in Zharay/Kandahar ein US-Soldat durch Beschuss getötet. In Sayyidabad/Wardak zwei US-Soldaten durch IED getötet.
29.4. in Helmand durch ANSF 27 Aufständische, darunter 7 Pakistani und Saudis, getötet.
60 km sw Mazar/Balkh ein schwed. Soldat durch IED verwundet.
Bei Nawabad/Kunduz bei IED-Angriff auf dt. Patrouille keine Schäden.
In Badakhshan Freilassung von 14 Polizisten durch die Taliban.
28.4. in Kandahar bei Angriff auf den Gouverneurssitz 2 Leinwächter des Gouverneur und zwei Angreifer getötet. Zwei Kfz mit Sprengstoff können entschärft werden.
In Chak/Wardak 10 Polizisten bei Angriff auf einen Konvoi der Afghan Local Police getötet.
In Muqer/Ghazni ein US-Solddat durch IED getötet.
27.4. in Nahr-e Saraj ein brit. Soldat durch Beschuss getötet. In Zaranj/Nimroz ein US-Soldat durch IED getötet.
Parade und Feierlichkeiten zum Mudschaheddin Sieges-Tag in Kabul abgesagt. "
26.4. in Nawah/Ghazni 3 US-Soldaten durch IED getötet.
In Wardaj/Badakhshan bei nächtlichem Angriff auf ANP-Checkpoint am Highway 4 Polizisten getötet, und 16 entführt.
25.4. in Qarabagh/Ghazni 11 pakistanische und arabische Kämpfer durch Luftschlag getötet. Mehrere Taliban-Kommandeure und Kämpfer getötet und gefangen in Helmand, Kandahar, Uruzgan, Khost und Logar. In Zharay/Kandahar durch IED ein US-Soldat und zwei afg. Soldaten getötet, zwei afg. und 6 US-Soldaten verwundet.
In Shah Wali Kot/Kandahar erschießt ein afg. Kommandosoldat einen Soldaten der US-Special-Forces und einen afg. Übersetzer. Eine andere Quelle spricht von zwei afg. Sicherheitskräften als Täter, einem getöteten US-Soldaten und 3 Verwundeten. (Seit Jahresbeginn wurden 18 ISAF-Angehörige durch ANSF-Angehörige getötet.)
In Maimanah/Faryab ein afg. Soldat bei Schusswechsel mit Militanten getötet.
24.4. in Washir/Helmand 20 Talibankämpfer (darunter 5 Kommandeure) durch Sicherheitskräfte getötet, drei weitere in Logar. Der Distrikt Washir galt im vorigen Jahr als von Aufständischen gesäubert, inzwischen wurde er wieder aus Pakistan infiltriert. Etliche weitere Kämpfer wurden in Kandahar, Nangarhar, Paktia und Helmand gefangen genommen. In Now Zad/Helmand ein georgischer Soldat durch IED getötet.
23.4. 9 km nordwestlich PRT Kunduz belgisches Polizei-OMLT mit IED angegriffen, 2 belg. Soldaten verwundet.
(Dt. Polizeihilfe in 2012: Bisher 56 Ausbildungsvorhaben mit 3.969 Teilnehmern - Mentoring, Weiterbildung. Zzt. 927 Polizisten in Aus- und Fortbildung durch dt. Trainer. Dt. Mentoren bei weiteren acht Ausbildungsprojekten mit 794 afg. Polizisten und 47 afg. Trainern.)
22.4. in Qarah Bagh/Ghazni 2 US-Soldaten durch IED gefallen.
In Nahr-e Saraj/Helmand ein brit. Soldat durch Beschuss getötet. In Panjwai/Kandahar Entdeckung und Zerstörung eines Drogenverstecks mit 7.000 kg Haschisch. In Nahr.e Saraj/Helmand Beschlagnahme eines Kfz mit 1.040 kg Opium.
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21.4. in Kabul Verhaftung von 3 pakist. Taliban und 2 afg. Taliban, die in ein größeres Anschlagsvorhaben verwickelt sein sollen. Dabei Beschlagnahme von 10.000 kg Explosivstoffen auf einem Lkw, versteckt unter Kartoffeln.
In Baghlan-e Jadid/Baghlan höherer IMU-Unterstützer und Sprengstoffexperte, der für mehrere Anschläge verantwortlich sein soll, getötet.
20.4. in Aliabad/Kunduz bei afg./ISAF-Operation gegen Waffenschmuggel zwei Waffenverstecke entdeckt.
19.4. in Kabul, Nangarhar, Baghlan, Kunduz, Balkh, Helmand, Zabul, Logar, Ghazni und Farah insgesamt 25 Talibankämpfer getötet und vier gefangen genommen.
18.4. 60 km westlich Camp Marmal/Balkh finn. + schwed. Kräfte mit IED attackiert, 4 Soldaten verwundet.
23 Talibankämpfer in Nangarhar, Logar und Zabul getötet. In Ghor und Badakhshan ergeben sich 89 Kämpfer.
17.4. Australische Premierministerin kündigt an, dass bis Ende 2013 die meisten der zzt. 1.550 austr. Soldaten das Land verlassen sollen.
In Rostaq/Takhar 140 Schülerinen und Lehrerinnen durch wahrscheinlich vergiftetes Wasser erkrankt.
In Delaram/Nuristan zwei afg. Soldaten durch IES getötet.
In Tarin Kot/Uruzgan Waffenlager mit 12 Antipersonenminen, 90 Minenzündern, 73 RPG, 9.500 Schuss Munition entdeckt.
Mehrere Talibankämpfer getötet oder gefangen genommen in in Khakrez/Kandahar, Nerkh/Wardak und Paktia.
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ANSO-Quartalsbericht I 2012: Rückgang der Sicherheitsvorfälle in Afghanistan um 32%, der Operationen der bewaffneten Opposition um 74%!
Wer sich verlässlich und differenziert über die Entwicklung von staatlicher und Bürgersicherheit in Afghanistan informieren will, dem seien die Berichte des Afghanistan NGO Safety Office (ANSO) in Kabul empfohlen. (www.ngosafety.org)
Der jüngst erschienene Bericht für das 1. Quartal vermeldet Aufsehenerregendes www.ngosafety.org/store/files/ANSO Q1 2012.pdf :
Die Sicherheitsvorfälle insgesamt gingen im Vergleich zum Vorjahrszeitraum um 32% zurück, die Angriffe der bewaffneten Opposition (AOG) um 43%. Stark rückläufig sind nach einem extremen Höhepunkt in der 1. Hälfte 2011 die Operationen der internationalen Truppen (IMF), während die Aktivitäten der Afghanischen Sicherheitskräfte (ANSF) stark zunahmen. Das gewachsene Operationstempo der ANSF ist Ausdruck des Übergabeprozesses.
Der Bericht listet für alle Provinzen differenziert auf die NGO incidents, incidents total, den Prozentanteil von AOG, internationalen Truppen, ANSF und Kriminalität daran. Zum Beispiel Kunduz 0, 84, 15% AOG, 11 % IMF, 57% ANSF, 17% Crime; Kunar (Osten) 0, 310, 82% AOG, 6% IMF, 9% ANSF, 3% Crime. Als Urheber der Konfliktaktivitäten sieht ANSO im 1. Quartal 2012 zu 40% die ANSF, zu 38% die AOG, zu 14% die IMF, zu 8% Kriminalität.
Die ANSF-Aktivitäten geschahen zu 63% auf dem Feld der IED-Bekämpfung, 24% der Gefangennahme von AOG, zu 7% der Gefangennahme von Kriminellen, zu 5% conflict operations, 1% anti-crime operations.
Die AOG-Attacken nahmen seit 2007 im 1. Quartal regelmäßig zwischen 27 bis 46% zu, im 1. Quartal 2012 gingen sie um 74% zurück. Lt. ANSO war der harte Winter nicht der einzige Grund dafür.
Räumliche Entwicklung der AOG-Attacken:
Unter 20 Attacken/Quartal der ganze Nordosten/Norden und Zentral, 20-99 der Westen und Südosten, 100-199 Helmand und Kandahar im Süden und an der pakistanischen Grenze Khost, Nangarhar und (über 200) Kunar.
Im Norden Badakhshan 7 (2011 11, 2010 4), Takhar 4 (5/19), Kunduz 13 (46/79), Baghlan 15 (16/ 35), Balkh 16 (31/14), Jawzjan 12 (33/12), Faryab 57 (55/38).
Im Westen Badghis 73 (97/65), Herat 40 (58/27).
Im Süden Helmand 143 (672/381), Kandahar 161 (249/228), Uruzgan 66 (93/49).
Im Osten Kunar 254 (338/312), Nangarhar 135 (128/76), Khost 188 (326/147).
Die Kriminalitätsentwicklung seit wird im letzten Kapitel des Quartalsberichts behandelt: Gesamtentwicklung seit 2006, ihre Arten (bewaffneter Überfall, Raub, Entführung) und räumliche Verteilung.
ISAF Monthly Data Trends through March 2012 nennt ähnliche Zahlen für Enemy-Initiated Attacks: 1. Q. 2012 vs. 1. Q. 2011  -21% (1. Q. 2011 noch +32%, 2010 +93%, 2009 +73%).
Zum Vergleich: ANSO-Quartalsbericht I 2011
www.ngosafety.org/store/files/ANSO%Q1%202011.pdf):
Von bewaffneten oppositionellen Gruppen initiierte Attacken nahmen landesweit um 51% von 1.791 auf 2.700 zu, in den Extremprovinzen Helmand (Südwest) um 76% auf 672, in Kunar (Ost) um 8% auf 338, in Khost (Ost) 122% auf 326, in Kandahar (Süd) um 9% auf 249.
Im Norden Zunahme Jawzjian um 175% auf 33, in Badakhshan um 175% auf 11, in Balkh um 121% auf 31, in Fayab um 45% auf 55, in Samangan von 0 auf 2.
Im Norden Rückgang in Takhar um 74% auf 5, in Baghlan um 54% auf 16, in Kunduz um 42% auf 46, in Sar-e Pul um 10% auf 19.
Zwei Trends in der Taktik der Aufständischen: „Schläfer" bei ANSF, die mit geringem Aufwand Wirkung von strategischer Bedeutung erzielen (Misstauen zwischen int. Militär und ANSF), und Suizidangriffe auf militärische, politische und zivile Schlüsselpersonen.
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15.4. in Kabul, Jalalabad, Gardez und Pul-e Alam (Logar) mittags Angriffe auf afg. und internationale Einrichtungen: In Kabul Beschuss von oben aus Rohbauten, Gefechte bis zum nächsten Morgen, 47 Menschen getötet, darunter 8 Polizisten, 3 Zivilpersonen, 36 Aufständische. Hinter dem Angriff soll das Haqqani-Netzwerk stecken. ISAF-Eingreifreserve nicht angefordert. Schäden an Einrichtungen von ISAF, UNAMA, den Botschaften von DEU (RPG-Einschläge), USA, GB, RUS, JAP.
14.4. in Rostaq/Takhar ein IMU-Führer und mehrere Kämpfer durch Sicherheitskräfte getötet.
In Logar 5 Aufständische durch Luftschlag getötet, in Helmand, Khost, Paktia, Wardak Gefangennahmen.
Neuer Vorsitzender des High Peace Council Salahuddin Rabbani, Sohn des am 20.9.2011 ermordeten früheren Vorsirtzenden.
13.4. in Kamdesh/Nuristan 25 Talibankämpfer durch afg. Kommandotruppen mit ISAF-Unterstützuing getötet.
12.4. nördl. PRT Kunduz in Khanabad ca. 22.00 Uhr Suizidattacke gegen Kommandeur der afg. Provincial Response Company Kunduz, 2 Zivilpersonen getötet, Kommandeur und 4 Zivilpersonen verwundet (andere Quelle 3 Zivilisten und 2 Polizisten getötet).
In Mainanah/Faryab gewalttätige Demo von über 1.000 Menschen anlässlich der Beerdigung von Mullah Qari Kayam Udeen bzw. Ammar Sahib. 4 Zivilpersonen getötet. Ammar Sahib wurde am 9.4. von afg. Soldaten eines Combined Special Operations Team getötet. Er galt als hoher IMU-Drahtzieher und soll in die Suizidattacke vom 4. April in Maimanah verwickelt gewesen sein. Wegen eines Anschlags mit vier Todesopfern war er zu 20 Jahren Haft verurteilt, nach 6 Monaten aber schon wieder entlassen worden. TOLOnews beschrieb ihn als „örtlichen Sharia-Gelehrten und Stammesältzesten". (Seit 29. Januar 11 Raids gegen IMU-Führer in Badakhshan, Faryab, Kunduz und Takhar, 5 davon in Faryab. (Long War Journal 12.4.2012)
In Nawyan/Kunduz dt. PRT-Kräfte bei Absicherung von CIMIC von ca. 50 Personen mit Steinen beworfen. Nach Einsatz eines Gummigeschosses zur Abschreckung Auflösung der Menge, keine Personenschäden.
In Baghlan Festnahme eines Taliban-Distriktgouverneurs unter einer Burka.
UNAMA-Feldlager in Kabul mit Handwaffen beschossen. Alle Bewegungen von UNAMA-Mitarbeitern ausgesetzt. UNAMA-Büro in Kunduz seit Februar geschlossen. Weitere Arbeit von UNAMA in der Provinz noch nicht geklärt.
11.4. In letzten 24 Stunden 12 Talibankämpfer und 4 afg. Soldaten bei Zusammenstößen in Kabul, Nangarhar, Baghlan, Badakhshan, Jozjan, Helmand, , Kandahar, Wardak getötet.
11.-15.4. in Helmand und Kunar 3 US-Soldaten bei drei Anschlägen durch IED getötet.
11.4. in Panjwai/Kandahar ein US-Soldat durch Beschuss getötet.
10.4. in Musa Qala/Helmand bei zwei Anschlägen (darunter Suizid-Trio gegen Distrikthauptquartier) 4 afg. Polizisten und 2 Zivilpersonen getötet. ;mehr als 10 verletzt.
In Nizam-e Shahid/Herat vor Gebäude der Distriktverwaltung IED in Kfz, 3 Polizisten und 9 Zivilpersonen getötet, mehr als 20 verwundet.
Obwohl die Taliban bisher offiziell keine Frühjahrsoffensive ausgerufen haben, deuten Angriffsmuster doch daraufhin: gegen ANSF, insbesondere ALP, mit ISAF Kooperierende: So am 6.4. der Vorsitzende des Kunar Peace Council, in Helmand 4 Polizisten in drei separaten Angriffen; 5.4. Angriff auf Nazim Mir, einflussreichen ALP-Kommandeur in Kisham/Badakhshan; in Faryab 8 ALP getötet und zwei gefangen genommen; am 4.4. großer Suizidangriff in Maimanah; 30.3. ein Polizist vergiftet und erschießt 9 Kollegen.
9..4. in Faryab Spitzenkader der IMU für Afghanistan getötet; sein Vorgänger war erst am 26.3. getötet worden. Talibanführer in Warduj/Badakhshan durch Luftangriff getötet. (Hintergrund der Angriff auf Checkpoint am 2.4., wobei 3 Polizisten getötet und 11 entführt wurden.)
8.4. Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding durch COM ISAF und afg. Verteidigungsminister zur Afghanisierung von Spezialoperationen auf afg. Boden. Diese sollen nun unter afg. Führung und Verantwortung durchgeführt werden.
(Zielgrößen der ANSF: 352.000 bis Oktober 2012. Security Standing Committee des Joint Coordination + Monitoring Board einigt sich auf Plan für ANSF über 2014 hinaus. Vorschlag der USA, die ANSF ab 2017 auf 228.500 abzusenken. Finanzbedarf schätzungsweise 4,1 Mrd. US-$. Die ANP nehme an Bedeutung zu, müsse sich zu zivilerer Polizei entwickeln.)
6.4. in Watapur/Kunar Vorsitzender des High Peace Council und sein Sohn auf dem Weg von der Moschee durch Suizidattacke getötet. 4 Polizisten in separaten Attacken in Helmand getötet.
5.4. in Kishim/Badakhshan bei Suizidattacke nahe einer Mädchenschule ein ALP-Kommandeur und eine weitere Personen getötet, 17 verletzt. Der Kommandeur Nazik Mir kämpfte schon gegen die Sowjets. In Khaki Safed/Farah bei Angriff auf ALP-Außenposten 8 Polizisten getötet, 2 gefangen genommen.
5./3.4. in Maiwand/Kandahar, Terayzai/Khost und Now Zad/Helmand durch IED 3 US-Soldaten gefallen.
4.4. vormittags in Maimanah/Faryab Suizidattacke, 3 US-Soldaten, 4 ANSF und 6 Zivilisten getötet, 5 US-Soldaten und 2 Sprachmittler verwundet. Die ISAF-Soldaten besuchten gerade einen Park, um Filminterviews mit Einheimischen zu machen.
In letzten 24 Stunden durch Sicherheitskräfte 16 Taliban getötet (Kapisa) und Dutzende gefangen genommen. In Zarmat/Paktia 3 Zivilpersonen einer Familie durch IED getötet.
3./6.4. in Khas Kunar/Kunar und Qarah Bagh/Ghazni 2 US-Soldaten bei Feuergefechten gefallen.
3.4. in Qush Tepah/Jowzjan sched. OMLT mit Handfeuerwaffen beschossen, keine Verwundeten.
In Taloqan/Takhar Übergabezeremonie ohne Zwischenfälle (für Januar geplant, damals angesagt)
In Nahr-e Siraj/Helmand werden in Polizei-Checkpoint durch drei Polizisten 4 Polizisten und zwei Zivilisten erst vergiftet, dann erschossen.
2.4. in Baghlan-e Jadid/Baghlan zwei IED-Anschläge, 10 afg. Zivilpersonen, 5 Polizisten und 2 NDS-Mitarbeiter verwundet.
In Kabul, Kandahar und Helmand töten Sicherheitskräfte 17 Talibankämpfer und verhaften 10 weitere.
1.4. in Uruzgan zwei Mitglieder eines Distrikt-Council und ein Polizist durch IED getötet.
Operationsschwerpunkt Absicherung der Nawroz-Feiern in Kabul und Mazar.
OPLAN Revision 3 beim NATO-Rat: Definition des gewünschten Endzustand bis Ende 2014:
Aufständische sollen Stabilität AFG`s nicht mehr existientiell bedrohen können, kein safe haven für Terrorismus mehr; afg. Regierung und ANSF sind in der Lage, die Sicherheitsverantwortung durchhaltefähig und unumkehrbar unter Beachtung der Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit wahrzunehmen; ISAF primär für Training und Unterstützung. (Fähigkeit zur robusten Operationsführung bis Ende 2014)
Neuer Beauftragter der Bundesregierung für Afghanistan und Pakistan ist Botschafter Dr. Michael Koch. Er war seit 2008 dt. Botschafter in Pakistan, 2004-2008 Leiter des Sonderstabs AFG/PAK im AA, 2001-2004 Leiter der politischen Abteilung der dt. Botschaft in Indien.
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März
30.3. in Reg-e Khan Neshin/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet.
In Yayakhil/Paktika durch einen Polizisten 9 ALP-Polizisten erst vergiftet und dann erschossen.
In Kandahar, Helmand, Khost und Logar einige Taliban-Kommandure und Kämpfer gefangen genommen.
Große Nawroz-Feierlichkeit in Imam Shahib/Kunduz friedlich verlaufen.
29.3. in Now Zad/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet. In Maiwand/Kandahar ein US-Soldat bei Feuergefecht getötet.
In Gulistan/Farah NATO-Konvoi von 70-80 Kämpfern angegriffen, 7 afg. Wachmänner, zwei ANA-Soldaten und mehr als 30 Talibankämpfer getötet.
13 km westl. Mazar dt. Kräfte beschossen, leichter Sachschaden. Abends 55 km westlich Mazar/Balkh norw. Patrouille beschossen, keine Schäden.
28.3. mittags 18 km südlich PRT Kunduz dt. Kräfte beschossen, keine Personenschäden.
Bei Zusammenstößen landesweit mehr als ein Dutzend Taliban Kämper und drei afg. Sicherheitspersonal getötet. Darunter in Khanabad/Kunduz bei Angriff auf Distrikt-HQ 6 Kämpfer getötet.
27.3. in Sangin/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet.
In Aliabad/Kunduz belg. OMLT beschossen, keine Personenschäden.
18.3.-12.4. Nawroz-Feierlichkeiten (in Mazar 18.-22.3., bis zu 600.000 Mensche erwartet)
26.3. in Lashkar Gah/Helmand 2 brit. Soldaten von einem ANA-Soldaten erschossen. (Seit Mai 2007 schätzungsweise 81 ISAF-Soldaten von Tätern in ANSF-Uniform getötet, in diesem Jahr schon 18) In Sar Rowzah/Paktika ISAF-Patrouille an ALP-Checkpoint beschossen, ein US-Soldat gefallen. Möglicherweise unbeabsichtigtes Gefecht.
In Shirin Tagab/Faryab Mukhdum Nusrat, höchstrangiger IMU-Kommandeur im Land, und einige Kämpfer und Kommandeure getötet. Faryab, Baghlan, Kunduz, Sar-e Pul gelten als IMU-Hochburgen. Anfang 2011 entdeckte ISAF in Sar-e Pul und Samangan Suizid-Camps. Der letzte IMU-Top-Kommandeur wurde im April 2011 in Kunduz verhaftet.
25.3. in Faryab bei ANSF-Operation 4 Kämpfer getötet, zwei Verdächtige gefangen genommen. (Zielperson Makhdum Nusrat/Islamic Movement of Uzbekistan/IMU)
In Taloqan/Takhar Distrikt-Polizeichef und NDS-Mitarbeiter getötet. Suizidattentäter mit großer Menge Sprengstoff in Nähe des Hospitals von Taloqan verhaftet.
In Arghandab/Kandahar 7 Polizisten, ein Übersetzer und ein US-Soldat durch IED getötet.
24.3. in Farah/Farah ein ital. Soldat durch Mörserbeschuss gefallen. In Kandahar/Kandahar ein US-Soldat durch IED gefallen.
In Tarin Kot/Uruzgan zwei Stammesälteste und zwei Leibwächter durch IED getötet.
23.3. 50 km westl. Mazar/Balkh ein schwed. Soldat durch IED schwer verwundet.
22.3. in Nad Ali/Helmand 590 kg Opium beschlagnahmt. In Uruzgan und Kandahar Kommandeure und Kämpfer der Aufständischen getötet.
21.3. in Nahr-e Saraj/Helmand ein brit. Soldat durch IED gefallen.
In Muqar/Ghazni 3 Zivilüpersonen durch Granate getötet, 17 verletzt.
In Ghazni zwei höhere Talibanführer durch Taliban arrestiert nach Kontakten zum Afghan High Peace Council.
19.3. in Herat zwei Polizisten durch IED getötet.
Afg. Offizielle beschuldigen ISAF, 3 Frauen und ein Kind bei einer night raid in Faryab getötet zu haben. ISAF behauptet, die Personen seien von IMU als menschliche Schutzschilder gebraucht worden.
16.3. in Bagrami/Kabul Absturz eines türk. Blackhawk-Hubschraubers, 12 türk. Soldaten und 2 Zivilpersonen getötet. Kein Beschuss.
In Bargimatal/Kunar 5 Polizisten getötet und viel mehr entführt.
15.3. Wechsel im PRT Kunduz von Oberst Rosch an Oberst Mittelberg. Wechsel vom 27. auf das 28. deutsche Einsatzkontingent.
In Kunar ein US-Soldat durch IED getötet.
In Deh Rawud/Uruzgan 4 Frauen und 6 Kinder durch IED getötet.
13.3. in Marja/Helmand 8 Zivilisten durch IED getötet.
In Herat 6 Taliban Kämpfer durch afg. Soldaten getötet.
12.3. Schwed. PRT in Mazar umgewandelt in ein ziviles Transition Support Team. Reduzierung der bisher 450 Soldaten des SWE Kontingents bis Ende 2012 um ca. 100.
In Khost, Wardak und Nangarhar einige Taliban-Kommandeure und Kämpfer durch Sicherheitskräfte verhaftet.
11.3. früher Morgen in in Zharay/Kandahar: ein US-Soldat erschießt 17 Zivilpersonen, darunter 3 Frauen und 9 Kinder, in drei Wohnhäusern eines nahen Dorfes
Lawinenabgänge am Salang-Pass, Schließung (einzige Nord-Süd-Landverbindung).
Abschluss der Räumung des dt. PAT Taloqan/Takhar (am 25.2. zeitweiser Rückzug nach Kunduz). Damit endet die dt. militärische Präsenz in der Provinz Takhar nach vier Jahren.
(Neues NATO-Operationskonzept für Beraterteams für ANSF: OMLT werden zu Military Advisor Teams (MAT) und die Police OMLT zu Police Advisor Teams. Erhöhte Flexibilität soll zur Entlastung der Truppensteller führen.
9.3. in Kandahar bei Anschlag auf einen Sufi-Schrein ein Zivilist getötet.
In Helmand, Khost, Paktia, Wardak und Laghman eionige Taliban Kämpfer und Kommandeure getötet und verhaftet.
Aufstellung eines weiteren Bataillons (Kandak) zur Kampfunterstützung des 209. ANA-Korps. Begleitung durch kroat. und US-Kräfte.
Rückzugsplanungen: Lücke bei Foward Airomedical Evacuation, die zzt. durch US-Kräfte gewährleistet wird? Lt. COM ISAF bisheriger US-Umfang bis Anfang 2013. Eventuelle Reduzierung danach in Abstimmung mit DEU. (zzt. flächendeckend an fünf Stationierungsorten mit 15 US-Hubschraubern, dazu je ein schwed., norw. Und dt. Hubschrauber))
Seit Jahreswende Stationierung von vier unbemannten ferngesteuerten US-Luftfahrzeugen GRAY Eagle (Remotely Piloted Aircraft RPA) in Mazar.
8.3. US-Stellen untersuchen Vorwürfe, wonach Angehörige der afg. Luftwaffe in Drogen- und Waffenschmuggel verwickelt seien.
In Uruzgan 9 Polizisten durch Taliban getötet.
In Feyzabad/Badakhshan zwei IMUI-Führer verhaftet.
7.3. in Kandahar 4 Zivilisten durch Taliban getötet, 8 verwundet.
6.3. in Maiwand/Kandahar ein brit. WARRIOR-Schützenpanzer durch IED angesprengt, bei Explosion der Munition 6 brit. Soldaten gefallen. (bisher 404 brit. Soldaten seit 2001 gefallen)
An Bagram Air Base zwei Zivilpersonen durch Suizidangreifer getötet. Ein NDS-Mitarbeiter in Jalalabad bei Suizidanschlag getötet.
4.3. in Bakwah/Herat ital. Kräfte von ANA-Soldat mit RPG angegriffen, keine Personenschäden, Festnahme.
Abends 25 km nordöstl. des OP North/Baghlan dt. Kräfte mit Handfeuerwaffen beschossen; keine Schäden. Am selben Abend 7 km südwestlich Camp Marmal/Balkh dt. Patrouille beschossen, keine Personenschäden.
COM ISAF hebt Weisung zum Abzug aller ISAF-Mentoren aus den afg. Ministerien wieder auf.
3.3. in Nangarhar 4 Zivilisten durch IED getötet. In Kandahar, Uruzgan und Kunduz einige Talibankämpfer und Aufständische durch Sicherheitskräfte verhaftet.
Im RC North Beschränkungen der auf das Notwendigste reduzierten operativen Tätigkeit aufgehoben.
2.3. in Kandahar bei Suizidangriff 7 Personen verwundet, darunter 4 ISAF-Soldaten.
In Chahar Asyab/Kabul US-Kräfte von einem ANSF-Angehörigen angegriffen, keine Personenschäden.
1.3. in Zharay/Kandahar in afg./US-Beobachtungsposten 2 US-Soldaten durch einen afg. Soldaten und einen Lehrer erschossen.
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Februar
29.2. in Helmand 6 Afghanen bei Suizidangriff verwundet.
28.2. in Now Zad/Helmand 4 Frauen und 3 Kinder durch IED getötet.
Abends dt. Kräfte zwischen OP North/Baghlan und Außenposten beschossen. Keine Schäden.
27.2. vor Jalalabad Airfield/Nangarhar 9 Afghanen bei Suizidangriff getötet.
In Kandahar, Farah, Khost und Logar einige Taliban-Kommandeure und Kämpfer durch Sicherheitskräfte getötet und verhaftet.
26.2. Kommandoübergabe ISAF RC North von Generalmajor Kneip zu Generalmajor Pfeffer.
25.2. im Hauptquartier des National Police Coordination Centre im Innenministerium in Kabul ein US-Oberst und ein US-Major durch einen ANSF-Angehörigen (mutmaßlich Geheimdienstoffizier) getötet. Der Ort gilt als besonders gut gesichert. COM ISAF ordnet vorübergehenden Abzug aller ISAF-Mentoren aus den afg. Ministerien an. Insgesamt schränkt COM ISAF zwecks Deeskalation die Bewegungsfreiheit von ISAF-Kräften ein. , zusätzliche Maßnahmen beim Partnering. Gemeinsame Operationsführung von ISAF und ANSF auf ein Minimum reduziert.
In Badghis 6 afg. Soldaten bei Entschärfen einer Bombe getötet.
In Kandahar, Helmand, Khost und Nangarhar mehrere Taliban-Kommandeure und Kämpfer gefangen genommen.
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--------- ab hier reduzierte Quellenauswertung ----------------------------------------------------
23.2. in Khogzani/Nangarhar bei Angriff von ANSF-Angehörigen auf US-Soldaten zwei getötet.
22.-28.2. landesweite, teilweise gewalttätige Demonstrationen nach der Verbrennung mehrerer Koran auf Bagram Air Base. Insgesamt ca. 95 Demos mit 63.000 Teilnehmern, zwei Drittel der Demos im RC East. 45 Menschen getötet, avon 39 afg. Zivilpersonen, 6 ANSF, 300 Personen verletzt.
Im Norden bis 10 afg. Zivilpersonen getötet und ca. 60 verletzt. Am 23.2. in Mainanah/Faryab Demo von ca. 200, norw. PRT mit Steinen beworfen, ca. 100 durchbrechen äußere Absperrung, mit Tränengas und Warnschüssen zurückgedrängt. Ein norw. Soldat schwer verwundet. Am 26.2. in Kunduz Stadt Demo von ca. 600 Personen vor dem UNAMA-Gebäude, die es zu stürmen versuchen. Bei der Abwehr erschießen ANSF 6 Demonstranten und verletzen ca. 50. Evakuierung des UNAMA-Büros. In Imam Shahib/Kunduz ziehen ca. 1.200 Demonstranten zu US-Außenposten, Steine, eine Handgranate in den Eingangsbereich. 15 Polizisten, 10 US-Soldaten verwundet, 2 Demonstranten getötet, 4 verletzt. Am 23.2. Demo direkt am PAT Taloqan/Takhar. Auf Weisung des COM RC North schneller Rückzug der dt. Kräfte ins PRT Kunduz, Sicherung der Liegenschaft durch ANSF.
21.2. in Now Zad/Helmand 3 georg. Soldaten durch IED gefallen.
20.2. in Spin Boldak/Kandahar ein albanischer Soldat durch Schütze in Polizeiuniform erschossen, zwei weitere ISAF-Soldaten schwer verwundet.
11.2. Rezertifizierung des Operations Coordination Centre/OCC in der Provinz Jowzjan: Beste Bewertung („einsatzbereit und sehr effektiv")
Kommandowechsel der US-Kräfte im RC North: neu die 37. IBCT (Verband der Nationalgarde) mit drei Security Forde Assistance Teams (Verbindung zu ANCOP, ABP und Police Korps.
Abends im US-Sützpunkt Bagram bringen US-Soldaten ca. 200 Exemplare des Koran und andere religiöse Schriften zur Müllverbrennungsanlage. Am Folgetag Demo mit ca. 2.000 vor dem Stützpunkt, darunter viele Kinder.
13.2. in Nad Ali/Helmand ein US-Soldat durch Beschuss getötet.
10.2. in Marjah/Helmand ein US-Soldat in Feuergefecht gefallen.
5.2. Demo von ca. 600 Anhängern der Nationalen Front vor dem Gouverneurssitz in Sar-e Pul. Mehrere Hundert dringen ein uns setzen Teile in Brand. Eine Zivilperson getötet, 12 verletzt. Am 7.2. Demo mit ca. 3.000 Teilnehmern. (Schon am 14. und 15.1. Demos gegen den Gouverneur)
4.2. Vorstellung des jährlichen UNAMA-Berichts „Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten" durch SRSG Jan Kubis: Die Zahl der Zivilopfer ist wieder angestiegen, um 8% auf 3.020 - so viel wie in keinem Jahr seit 2001. Für 77% der Opfer seien die Aufständischen verantwortlich (+ 4%), für 14% ANSF und ISAF (-4%). Auffällig ist der Taktikwechsel auf Seiten der Aufständischen: Statt internationale Truppen greifen sie vermehrt afghanische Amtsträger, Mitglieder von Provinz- und Friedensräten, Gemeindevertreter und Stammesälteste an. („gezielte Tötungen"). Die Zivilopfer durch Selbstmordattentate nahmen um 81% auf 431 zu. Vermehrt eingesetzte Druckplatten-IED`s wirken unterschiedslos wie Antipersonenminen. 1998 hatten die Taliban Antipersonenminen als unislamisch gebannt. (Der Bericht auf www.nachtwei.de unter 18.2.2012)
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Januar 2012
31.1. in Marjah/Helmand ein US-Soldat durch ANA-Angehörigen erschossen. In Now Zad ein US-Soldat durch IED gefallen.
Zertifizierung (fast) aller OCC`s in den Provinzen der 2. Transitionstranche abgeschlossen.
27.1. in Nahr-e Saraj/Helmand ein brit- Soldat durch Beschuss getötet.
26.1. in Lashkar Gah/Helmand durch IED 4 Zivilpersonen getötet, über 30 verletzt.
25.1. in Zhelay/Kandahar ein US-Soldat durch IED gefallen.
Neuer Operationsplan im RC North mit ANSF bis ca. Mitte 2012: Ausdehnung des Operationsraumes vom Grenzübergang Shir Khan Bandar bis Salang-Pass (ca. 200 km).
Erfolgreiche Zertifizierung der Gefängnisse in Kunduz und Archi/Kunduz durch den COM ISAF (im RC North insgesamt drei Haftanstalten). Der am 10.10.2011 veröffentlichte UNAMA-Bericht „Treatment of Conflict-Related Detainees in Afghan Custody" kritisierte schwere Menschenrechtsverletzungen in afg. Haftanstalten. COM ISAF hatte damals die Überstellung von Inhaftierten an bestimmte Gefängnisse eingestellt und die Erstellung eines 6-Punkte-Programms zur Überwindung der Missstände veranlasst.
24.1. Übergabezeremonie für acht Distrikte (2. Tranche) der Provinz Badakhshan.
In Balkh zwischen Camp Mike Spann/Mazar und Camp Marmal dt. OMLT beschossen, keine Personenschäden.
21.1. in Musa Qala und Sangin/Helmand 2 US-Soldaten bei Feuerüberfällen getötet.
20.1. in Tagab/Kapisa 4 Französische Soldaten durch ANA-Soldaten erschossen, 14 verwundet.
19.1. in Kajaki/Helmand bei Hubschrauberabsturz 6 US-Soldaten getötet.
18.1. in Kajaki/Helmand durch Suizidattacke auf dem Bazar 20 Zivilpersonen, 4 Polizisten und ein US-Soldat getötet, über 20 Zivilpersonen, 2 Polizisten und 4 US-Soldaten verletzt.
16.1. in Pashtun Kot/Faryab Angriff auf einen ALP-Kontrollposten, erfolgreiche Abwehr. Ein ALP-Angehöriger getötet.
14./15.1. in Sar-e Pul/Baghlan Demos von 3.500 für und 500 gegen den Gouverneur Rahmati.
10.1. 20 km südlich ;Mazar Feuergefecht, 7 Kämpfer getötet, 30 gefangen genommen.
8.1. in Qalat/Zabul ein US-Soldat durch ANA-Soldat getötet.
7.1. in Faryab ein norw. POMLT mit IED angegriffen, 4 Soldaten verletzt. Zwei Stunden später andere Patrouille mit IED attackiert, 3 afg. Grenzpolizisten getötet, 10 Stunden später afg.-norw. Patrouille mit Handfeuerwaffen und Panzerfäusten angegriffen, Feuerwechsel, keine eigenen Personenschäden.
6.1. in Now Zad ein georg. Soldat durch IED getötet. In Shah Wali Kot/Kandahar 4 US-Soldaten durch IED getötet.
5.1. in Musa Qala/Helmand 3 US-Soldaten durch IED getötet.
3.1. OCC Badakhshan erfolgreich zertifiziert.
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Dezember 2011
29.1. in Tagab/Kapisa zwei franz. Soldaten bei Feuerüberfall getötet.
Nach zweieinhalbjähriger Planungs- und Bauzeit Eröffnung der „Mischa-Meier-Brücke", die Kunduz mit Chahar Darreh verbindet. HFw Mischa Meier war hier am 27.8.2008 durch ein IED gefallen.
27./30.1. in Gardez/Paktia, in Nahr-e Saraj und Now Zad/Helmand drei IED-Anschläge, ein brit., ein georg. Und 3 US-Soldaten gefallen.
25.12. 4 km westlich Taloqan/Takhar bei Beerdigung Suizidattacke auf ehemaligen Polizeichef von Kunduz und Takhar, Mutalib Beq. ER und 16 Zivilpersonen getötet, mehr als 40 verletzt.
In Nari/Kunar ein US-Soldat durch Beschuss getötet.
21.12. in Ghazni/Ghazni 5 poln. Soldaten durch IED getötet.
13.12. Übergabe der Gesamtleitung des PRT Feyzabad an AA-Diplomaten. Er wird seit Januar unterstützt durch eine Task Force Nord-AFG unter Vorsitz des Arbeitsstabes AFG/PAK im AA. Zur TF gehören Schlüsselreferate des AA, die Botschaft Kabul, die PRT Feyza und Kunduz, der SCR RC North, BMI, BMZ und Einsatzführungskommando.
Quellen: ISAF (ISAF Joint Command Morning/Evening Operational Updates und ISAF Monthly Data Trends through March 2012, www.isaf.nato.int,  www.dvidshub.net/news/afghanistan), Afghanistan Analysts Network (www.aan-afghanistan.com)  Bundesministerium der Verteidigung (www.einsatz.bundeswehr.de), The Long War Journal/LWR (www.longwarjournal.org) mit Agenturmeldungen (Pajhwok, Xinhua „Afghanistan Situation"), www.globalsecurity.org, Afghanistan NGO Safety Office ANSO mit Halbmonats- und Quartalsberichten (www.ngosafety.org), Science Magazine: Zivilopfer in AFG: Daten + Dokumente von ISAF, UNAMA, Afghanistan Rights Monitor (http://scim.ag/afghandata), Brookings Afghanistan Index (www.brookings.edu/foreign-policy/afghanistan-index.aspx).
Abkürzungen:
ANA   Afghan National Army
ABPÂ Â Â Â Afghan Border Police
ANCOP Afghan National Civil Order Police (Bereitschaftspolizei)
ANPÂ Â Â Afghan National Police
ANSFÂ Afghan National Security Forces
ASBÂ Â Â Ausbildungs- und Schutzbataillon (Kunduz, Mazar), vor Ort Task Force Kunduz/Mazar
CAS   Close Air Support (Luftnahunterstützung) durch Show of Force/SOF (Präsenz/Abschreckung) bzw. Waffeneinsatz
COINÂ Â Counterinsurgency
COM ISAF/RC North Kommandeur ISAF/Regionalkommando Nord
COPÂ Â Â Â Combat Outpost
GPPTÂ Â German Police Project Team
IEDÂ Â Â Â Â Improvised Explosive Device (unkonventionelle Sprengmittel)
IMUÂ Â Â Â Islamic Movement of Uzbekistan
LOCÂ Â Â Â Line of Communication
NDSÂ Â Â National Directorate of Security (Geheimdienst)
OMFÂ Â Â Opposing Militant Forces
OMLT Operational Mentoring + Liaison Team (Ausbildungs- und Beratungsteams beim Militär)
OP North Oberservation Point
PRTÂ Â Â Â Provincial Reconstruction Team, PATÂ Provincial Advisory Team (Mini-PRT)
QRFÂ Â Â Quick Reaction Force
RPGÂ Â Â Rocked Propelled Grenade (Art Panzerfaust)
UNAMAÂ United Nations Assistance Mission in Afghanistan
_______________________________________________________________________________
Vergleichszeitraum 2011 Nord: Trends
- Weiterer Anstieg der Zivilopfer landesweit, verursacht zunehmend durch Aufständische
(75%), abnehmend durch internationale Truppen und afg. Sicherheitskräfte/ANSF (16%)
-  In Kunduz und Baghlan, den Schwerpunkten von Aufständischen und Aufstandsbekämpfung im Norden, erstmalig seit Jahren Rückgang von Sicherheitsvorfällen; veränderte Operationsführung und erhöhter Kräfteansatz zeigen Wirkung (ihre Nachhaltigkeit wird sich im Sommer zeigen müssen)
-  Unverändert die höchst unterschiedliche Sicherheitslage (90% der Vorfälle im Süden und Osten) und Konfliktintensität in den Regionen und Provinzen, die Gleichzeitigkeit von Guerilla- und Terrorkrieg vs. militärische Aufstandsbekämpfung einerseits und relativ ruhigen Nichtkriegsgebieten mit Raum für Aufbau und Entwicklung andererseits
-  Hohes Operationstempo von ISAF, täglich Operationen gegen Führungspersonen der Aufständischen in etlichen Distrikten
-  Taktikveränderung der Aufständischen: weniger komplexe Angriffe, mehr Massaker-Anschläge (IED, Suizid) gegen Regierungsvertreter und afg. Polizei, Angriffe von ANSF-"Schläfern" gegen internationale Soldaten/Polizisten
-  Ausbildungslager der Aufständischen auch in einigen Nordprovinzen; zunehmend jüngere Suizidbomber, ihre „Produktion" in Pakistan als Geschäft
-  Auswirkungen des US-Teilrückzuges aus den östlichen Grenzprovinzen Kunar und Nuristan: Hinweise auf eine Rückkehr von Al Qaida
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Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.
1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.
Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)
Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.
Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.: