Srebrenica vor 20 Jahren: "Nie wieder!" und der Ernstfall. Die Zeugin, der Streit, die Lehren
Mit Srebrenica kehrte Völkermord nach Europa zurück. Reichlich Anlass zu selbstkritischer Rückbesinnung, vor allem aber zum LERNEN. Dazu einige Dokumente, angefangen bei Joschkas "Brief-Bombe" vom 30. Juli 1995, und Angebote.
"Das Leiden der anderen" - Nachtwei hält Gedenkrede zum Volkstrauertag
1989 hatte W. Nachtwei in Münster auf einer Alternativkundgebung zum offiziellen Volkstrauertag zu der damaligen "gespaltenen Erinnerung" gesprochen, 2002 in Billerbeck bei der offiziellen Gedenkfeier zu "vergessenen Opfern". In diesem Jahr hielt Nachtwei bei der zentralen Gedenkfeier im Münsteraner Rathaus die Gedenkansprache. Hier die Rede:
Die Rede lässt sich hier als PDF-Datei herunterladen.
Nachtwei zum Wehrbeauftragtenbericht
Srebrenica vor 25 Jahren: Verweigerte Schutzverantwortung - Anstoß zur Schutzverantwortung. Beiträge aus dem Bosnien-Streit der Grünen 1995 ff. - Erfahrungen und Lehren
Vor 25 Jahren wurde in der deutschen Öffentlichkeit und Politik, besonders erbittert bei den Grünen über die Schlüsselfrage gestriien: WAS TUN? angesichts des Bosnienkrieges, der Massaker, der ethnischen "Söuberungen" und des Tiefpunkts von Srebrenica. Hierzu einige meiner Stellungnahmen und Reden von 1995, 1996, 1998, 2006, 2010 und 2017 und Bemühungen, nicht beim notwendigen Erinnern und Gedenken stehenzubleiben, sondern auch politisch zu lernen.
Nachtwei zum Wehrbeauftragtenbericht
Srebrenica - Was damals geschah: Auszüge aus dem vergriffenen Tag-für-Tag-Bericht "Die letzten Tage von Srebrenica" des Pulitzer-Preisträges David Rohde (1997); Links zu Dokumenten, Foto- und Filmmaterial von 1995
David Rohde, später New York Times, stieß im August 1995 aurf die Spuren der Massaker von Srebrenica, recherchierte, sprach mit vielen Überlebenden, Akteuren und Beteiligten auf verschiedenen Ebenen. Sein umfassender, aufwühlender und aufklärender Bericht zum Fall von Srebrenica ist seit Jahren vergriffen. Der Rohde-Bericht ist ein historisches, politisch-menschliches Dokument sondergleichen. Im Folgenden versuche ich ihn in Auszügen wiederzugeben.
Aufmerksamkeit und Dank für erfolgreiche Friedenssicherung vor unserer Haustür! Brief an den Generalinspekteur - und die vielen Tausenden, die dazu beitrugen
Am 27. September 2012 endete der Bundeswehreinsatz in Bosnien-Herzegowina. Es war der erste große und längste deutsche Einsatz im Auftrag der UNO. Dass der Auftrag "Absicherung des Friedensvertrages von Dayton und Kriegsverhütung" erfolgreich erfüllt wurde, dass dieser Einsatz viele wichtige Lehren beinhaltet, wird praktisch nicht wahrgenommen. Das ist friedens- und sicherheitspolitisch kurzsichtig. Ich habe deshalb zur Beendigung des deutschen Bosnieneinsatzes am 3. Oktober Generalinspekteur Volker Wieker den folgenden Brief geschrieben.
ULLA KNAUL, unsere leidenschaftlich engagierte, zugewandte, lebensfrohe Mitstreiterin seit Jahrzehnten, ist im Alter von 92 Jahren gestorben - Erinnerungen an Ulla
Politisch hellwach, zugewandt und diskussionsfreudig, vielfältig engagiert - redend, schreibend, handelnd und auch betend. So haben viele Menschen in Münster Ulla Knaul erlebt, von ihr gelernt, sich konstruktiv anstecken lassen. Hier einige Erinnerungsstücke an sie, vor allem die farbige Traueransprache von Pastorin Beate Bentrop.
Vor 20 Jahren: Rückkehr des Krieges nach Europa - Denkstöße zum Krieg in Bosnien-Herzegowina
Als Aktiver der Friedensbewegung verfasste ich Ende 1992 die folgenden Denkstöße zum Krieg vor unserer Haustür und der dominierenden Passivität ihm gegenüber.
Medienberichte zum 25. Jahrestag von Srebrenica - Report des UN-Generalsekretärs "The fall of Srebrenica" (1999) + des NIOD-Institute/NL: Gedenken, Erinnern, LERNEN
Im November 1999 legte UN-Generalsekretär Kofi Annan einen umfangreichen, sorgfältigen und selbstkritischen Bericht zum mulriplen Großversagen der Internationalen Gemeinschaft zu und in Srebrenica, der ersten UN-Schutzzone auf der Welt, vor. Die Chance, daraus zu lernen, wurde bisher nur viertelherzig wahrgenommen.