Ghetto Riga + Deportationen: Fast 50 Jahre vergessen. Unsere erste Riga-Reise 1989, kurz vor der Menschenkette der 2 Millionen von Vilnius, Riga bis Talinn
Vor 30 Jahren, im Sommer 1989, stießen Angela und ich in Riga auf die Spuren des "Reichsjudenghettos", der Massengräber in Rumbula und Bikernieki, lauter vergessene und verlorene Orte. Eine doppelte Schande, die uns nicht mehr losließ. Hier erstmalig mein Reisebericht von damals - und Beobachtungen von meiner jüngsten Rigareise vor einigen Tagen. Für vorträge über meine Erfahrungen in 30 Jahren Erinnerungsarbeit zu "Verschollen in Riga" stehe ich gern zur Verfügung.
Erfolgreiches Symposium des Deutschen Riga-Komitees in Magdeburg
Am ersten Novemberwochenende 2012 fand in Magdeburg das erste Symposium des Deutschen Riga-Komitees statt. Eingeladen hatte die Landeshauptstadt Magdeburg, unterstützt vom Landesverband des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Die Tagung brachte einen sehr ergiebigen Erfahrungsaustausch. Die Initiative und das Engagement der Magdeburger: einfach vorbildlich! Hier der Bericht:
Begegnungsreise nach MINSK/Weißrussland vor 30 Jahren - Anstoß zu weiterer Erinnerungsarbeit und friedenspolitische Konsequenzen
Eine Minsk/Weißrussland-Reise vor dreißig Jahren brachte bei mir einige Steine ins Rollen: vier Jahre Prozessbeobachtung, Riga-Deportationen, "Entschädigung", würdige Erinnerung + Riga-Komitee, friedens- und sicherheitspolitische Operationalisierung des doppelten "Nie Wieder!"
Malyj Trostenez/Minsk - größte NS-Vernichtungsstätte in der ehem. Sowjetunion: Endlich GEMEINSAME Erinnerung - eine Zäsur. Eröffnung der Gedenkstätte mit drei Präsidenten
"Schlussstrich"? Den gab es von Anfang an über viele Jahrzehnte, Vergessen, Verdrängen, Verschweigen. Nach 74 Jahren endlich eine würdige Gedenkstätte des gemeinsamen Erinnerns (und Lernens) am Ort der opferreichsten NS-Vernichtungsstätte auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, in Malyj Trostenez bei Minsk, der Hauptstadt von Belarus/Weißrussland.
Wegen Corona kein öffentlich-gemeinsames Gedenken an die Riga-Deportation am 13.12.1941 - aber wenigstens diese ERINNERUNG: Bericht von Siggi Weinberg (22) und mein Gespräch mit ihm 1991 in Brooklyn
Seit 1991 wird alljährlich am Ort des früheren Lokals Gertrudenhof an der Warendorfer Str. in Münster der Deportation von 390 jüdischen Menschen aus rund 40 Orten des Münsterlandes nach Riga gedacht. Wegen Corona findet in diesem Jahr kein öffentlich-gemeinsames Gedenken statt. Ich möchte wenigstens im Netz an die Verschleppung der damaligen Nachbarn erinnern: mit dem Bericht des damals 22-jährigen Siggi Weinberg, der 1944 in Riga untertauchen konnte, seine Befreiung und dann erneute inhaftierung erlebte. Von letzterem berichtete er mir bei einem Besuch bei ihm in Brooklyn im April 1991.
Westfälische Nachrichten: "Auch mit 94 kämpft er für die Erinnerung" - mein jüngstes Treffen mit M. Vestermanis, Gründungsdirektor des Museums "Jews in Latvia"
1989 trafen wir uns mit 64, 43 Jahren zum ersten Mal.
Srebrenica vor 25 Jahren: Völkermord in Europa - und Regierungen und Gesellschaften (auch wir damals) ließen es geschehen (Chronologie, Dossiers)
Am 11. Juli ist EU-weit der Tag des Genozids in Srebrenica. Das größte Menschenrechtsverbrechen un Europa nach dem 2. Weltkrieg wird auf dem Balkan häufig stur weiter geleugnet, Und dass die Regierungen wie die Gesellschaften in Europa oder gar auf UN-Ebene aus Srebrenica politisch-praktisch gelernt hätten, lässt sich bezweifeln. Hier aktuelle Übersichtsartikel, Links zum Srebrenica Genocide Memorial Center und eine Chronologie der Ereignisse.
25 Jahre I. Deutsch-Niederländisches Corps: Begegnungen mit dem Corps von Münster bis Afghanistan (Teil I 2003-2010)
Stabsgebäude am Schlossplatz in Münster: Bis 1945 war hier das Generalkommando des Wehrkreis VI der Wehrmacht; ab 1956 die Führung des I. Korps der Bundeswehr. In den frühen 80er Jahren demonstrierten wir Friedensbewegte hier gegen neue Raketenstationierungen und das atomare Wettrüsten. Seit 1995 arbeiten hier Nachfahren ehemaliger Kriegsgegner hoch integriert für GEMEINSAME Friedenssicherung im Rahmen der UN-Charta und als Pioniere des Comprehensive Approach. Hier Berichte, Stellungnahmen etc. von Begegnungen mit dem Corps in Münster und Afghanistan seit 2003.
Friedenspraktiker in Polizeiuniformen von Bund und Ländern. Feierstunde 2019 für TeilnehmerInnen an polizeilichen Auslandsverwendungen 2018 + 2019. 30 Jahre deutsche Beteiligung an mandatierten Friedensmissionen
Weltweit in Konfliktländern und bei den Vereinten Nationen hoch angesehen. In Deutschland kaum bekannt
Srebrenica - Was damals geschah: Auszüge aus dem vergriffenen Tag-für-Tag-Bericht "Die letzten Tage von Srebrenica" des Pulitzer-Preisträges David Rohde (1997); Links zu Dokumenten, Foto- und Filmmaterial von 1995
David Rohde, später New York Times, stieß im August 1995 aurf die Spuren der Massaker von Srebrenica, recherchierte, sprach mit vielen Überlebenden, Akteuren und Beteiligten auf verschiedenen Ebenen. Sein umfassender, aufwühlender und aufklärender Bericht zum Fall von Srebrenica ist seit Jahren vergriffen. Der Rohde-Bericht ist ein historisches, politisch-menschliches Dokument sondergleichen. Im Folgenden versuche ich ihn in Auszügen wiederzugeben.