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Bericht von Winfried Nachtwei
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(2) Sicherheitsvorfälle AFG landesweit (ohne RC North) - August 2010 – Anfang Mai 2011 (Teil 2)

Veröffentlicht von: Webmaster am 8. Mai 2011 20:44:38 +01:00 (135940 Aufrufe)

Teil 2:


Ab hier reduzierte Quellenauswertung:

Am 3./4.3. in Kandahar und Helmand 3 US-Soldaten durch IED getötet. Am 3.3. in Nahr-e Saraj/Helmand ein britischer Soldat getötet.

Am 1.3. in Kunar 9 afg. Jungen irrtümlich von US-Kampfhubschrauber beim Holzsammeln getötet. Verteidungsminister Gates entschuldigt sich persönlich in Kabul bei Präsident Karzai. Dieser hatte die Entschuldigung von COM ISAF Petreaus nicht angenommen.

Februar

Am 28.2. in den Provinzen Wardak, Logar, Kandahar 4 US-Soldaten und in Herat ein italienischer Soldat durch IED getötet.

Am 27.2. in Kandahar und Ghazni zwei US-Soldaten getötet. In Pech/Kunar ein US-Soldat bei Gefecht getötet.

Am 26.2. in Shirin Tagab/Faryab Suizidattacke eines 16-Jährigen bei Bushkashi-Spiel: 5 Zivilisten getötet, 25 verletzt.

Am 25.2. bei Peshawar/Pakistan bei IED-Angriff auf NATO-Nachschub 2 Wachleute und 2 Fahrer getötet, 11 Tanklaster zerstört.

Am 21./22.2. zwei IED-Anschläge in Musa Quala und Sangin/Helmand, ein georgischer und ein US-Soldat getötet.

Am 19.2. in Tagab/Kapisa und Chorah/Uruzgan ein französischer und ein australischer Soldat bei Gefechten getötet.

Zzt. höchstes Operationstempo von ISAF im RC North: täglich Gefechte mit Luftnahunterstützung und Steilfeuer.

Am 17.2. in Sangin/Helmand und Ghaziabad/Kunar zwei US-Soldaten durch IED bzw. bei Gefecht getötet.

Am 14.2. in Nahr-e Saraj/Helmand ein britischer Soldat durch IED getötet.

Am 12.2. mittags in Kandahar Angriff auf das Polizeihauptquartier durch zwei Selbstmordattentäter: 14 Angehörige der ANSF und eine Zivilperson getötet, 14 ANSF und 25 Zivilpersonen verletzt.

Am 9.2. in Nad Ali/Helmand zwei britische Soldaten bei Gefecht getötet.

Am 8,2. in Zharay/Kandahar ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 7.2. in Kandahar und Helmand zwei US-Soldaten durch IED getötet.

Am 5.2. in Kajaki und Nad Ali/Helmand ein US- und ein britische Soldat durch IED`s getötet.

Lt. COM ISAF General Petraeus im NATO-Rat sei in diesem Jahr mit einem weiteren Anstieg der Sicherheitsvorfälle zu rechnen. Allerdings nehme die Zahl der Attacken mit mehr als einem Angreifer („complex attacks") ständig ab. Ein positiver Trend sei, dass mit Hilfe von Hinweisen aus der Bevölkerung ca. 100 Waffenverstecke pro Woche ausgehoben würden.

Am 2.2. in Deh Rawud/Uruzgan ein australischer Soldat durch IED getötet.

Januar

Am 31.1. in Wardak ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 29.1. in Nahr-e Saraj/Helmand zwei US-Soldaten durch IED getötet.

Am 28.1. nachmittags in Kabul bei Selbstmordanschlag (3 Angreifer) auf Supermarkt 300 Meter von der Dt. Botschaft 14 Personen getötet, 12 verletzt. Unter den Opfern die Professorin Hamida Barmaki, ihr Ehemann, ihre drei Töchter und ihr Sohn. Frau Barmaki war seit März 2008 Repräsentantin des Heidelberger Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Kabul. Die 41-Jährige gehörte zu en ersten Frauen in Afghanistan, die nach dem Studium zum Justizdienst zugelassen wurden. (FAZ 10.2.2011)

Am 25.1. in Nahr-e Saraj/Helmand ein britischer Soldat durch IED getötet.

Am 22.1. in Ghazni zwei polnische Soldaten durch IED getötet.

Am 21.1. in Sangin/Helmand 7 US-Soldaten und eine Zivilperson durch IED verletzt.

Am 20.1. in Sangin/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 19.1. auf dem Flughafengelände von Kandahar ein US-Soldat durch Rakete getötet, 15 verwundet.

Am 18.1. in Murghab/Badghis ein Feldposten mit Handwaffen beschossen, ein italienischer Soldat getötet.

Am 17.1. in Helmand ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 15.1. erster Einsatzflug von NATO-AWACS (ohne deutsche Beteiligung).

Am 13.1. auf www.aan-afghanistan.org „Building for Eternity? The issue of the US Afghan Bases" von Thomas Ruttig (Afghanistan Analysts Network)

Am 12.1. in Gelan/Ghazni 3 US-Soldaten durch IED getötet. In Ghaziabad/Kunar ein US-Soldat bei Handwaffenbeschuss getötet. In Kandahar ein US-Soldat durch IED getötet.

In Narang/Kunar der stellv. Leiter des afg. Geheimdienstes NDS und sein Fahrer durch IED getötet.

In Kabul Selbstmordanschlag mit Motorrad auf Kleinbus mit NDS-Angehörigen, 15 NDS-Angehörige und 11 Zivilpersonen verwundet.

Am 9.1. in Nahr-e Saraj/Helmand ein dänischer Soldat durch IED getötet.

Am 8.1. in Tagab/Kapisa ein französischer Soldat bei Anschlag getötet.

Am 5. und 7.1. in Nangarhar, Sangin/Helmand und Chark/Logar 5 US-Soldaten durch IED getötet.

Am 1.1.2011 in Nahr-e Saraj/Helmand ein britischer Soldat bei Feuergefecht getötet. In Sangin/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet.

2010

Gewaltbilanz 2010: Lt. afg. Innenministerium wurden 2.043 Zivilpersonen getötet und 3.570 verletzt. (Lt. UNAMA von Jan. bis Okt. 2.412 und 3.803). 1.292 Polizisten wurden getötet und 2.447 verletzt. 5.225 Aufständische wurden getötet und 949 verletzt. Lt. Verteidigungsministerium wurden 821 afghanische Soldaten getötet.

711 ausländische Soldaten wurden getötet, von ihnen zwei Drittel US-Amerikaner. 2009 waren es 521. (Reuters 3.1.2011)

Dezember

Am 31.12.2010 in Zhelay/Kandahar ein US-Soldat durch IED getötet.

In Gulistan/Farah ein italienischer Soldat bei Feuergefecht getötet.

Am 28.12. in Sangin/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 26.1. in Nad Ali/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 21.12. in Kajaki/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet. In Nahr-e Saraj/Helmand ein britischer Soldat durch IED getötet.

Am 19.12. in Kabul ca. 500 Meter von Camp Phoenix bei Hinterhalt gegen ANA (Beschuss, Selbstmordanschlag und Verkehrsunfall mit Zivilfahrzeug) 7 ANA-Soldaten getötet, je zwei Soldaten und Polizisten verletzt. Ein Mentorenteam der Bundeswehr (GAFTAG) geriet in den Vorfall, blieb aber unversehrt.

Am 18. und 19.12. in Kandahar ein US- und ein kanadischer Soldat durch IED getötet.

Am 15.12. in Andar/Ghazni ein US-Soldat bei Beschuss getötet. In Tagab/Kapisa zwei französische Soldaten bei Gefecht getötet.

Am 14./15. und 17.12. in Musa Qala, Sangin und Gamser/Helmand 4 US-Soldaten durch IED getötet.

Am 12.12. in Zharay/Kandahar bei Selbstmordanschlag mit Kfz und Feuergefecht über mehrere Stunden mit Luftnahunterstützung 6 US-Soldaten und eine Zivilperson getötet, 6 weitere US- und 7 afg. Soldaten verwundet.

Am 11.12. in Helmand 15 Zivilpersonen durch IED getötet. In Kandahar 4 Polizisten und zwei Kinder duch IED verletzt.

Am 8.12. in Maiwand/Kandahar zwei US-Soldaten durch Selbstmordanschlag getötet.

Am 6., 8. und 10.12. in Sangin, Musa Qala, Nad Ali/Helmand 4 US-Soldaten durch IED-Anschläge und Beschuss getötet.

Operativer Schwerpunkt von ISAF weiterhin RC South mit der Operation HAMKARI BARAYE KANDAHAR in Zharay westlich von Kandahar, Einsatz von bis zu 29 Bataillonen, darunter 20 afg. Kandaks von ANA und ANP.

Am 5.12. in Gardez/Paktia bei zwei Selbstmordattentaten gegen eine Foward Operation Base zwei US-Soldaten getötet, 5 US-Soldaten und zwei Zivilpersonen verletzt. In Nad Ali/Helmand ein britischer Soldat bei Gefecht getötet.

Am 3.12. in Nad Ali/Helmand ein US-Soldat bei Gefecht getötet.

Am 1. und 2.12. in Nad Ali/Helmand und Sabari/Khost zwei US-Soldaten durch IED getötet.

November

Am 30.11. in Garmser/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 29.11. in Pachir wa Agam/Nangarhar feuert bei einer gemeinsamen Operation von US-Kräften und afg. Grenzpolizei ein Grenzpolizist auf US-Soldaten und tötet sechs. Beim Feuerwechsel wird der der Grenzpolizist erschossen.

Am 28.11. in Pul-e Alam/Logar ein Mitglied der Provinzregierung, zwei Angehörige und ein Personenschützer durch Aufständische getötet.

Am 25.11. in Sangin/Helmand ein US-Soldat bei Gefecht getötet.

Am 24.11. in Sangin/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 22.1. in Zharay/Kandahar ein afg. Soldat durch IED getötet. Bei Absicherung des Tatortes zwei US-Soldaten durch zweite IED getötet, vier verletzt.

Friederike Böge`s Reportage aus Kandahar: „In Vertretung der abwesenden Regierung". (FAZ 19.11.2010)

Am 17.11. in Nahr-e Saraj/Helmand ein britischer Soldat bei Gefecht getötet.

In Panjwai/Kandahar ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 16.11. in Watahpur/Kunar ein US-Soldat bei Gefecht getötet. Am 16. und 17.11. in Musa Qala und Kajaki/Helmand zwei US-Soldaten durch IED getötet.

Am 14.11. in Nad Ali und Nahr-e Saraj/Helmand ein britischer und ein dänischer Soldat durch IED getötet. In Watahpur/Kunar bei mehrstündigem Gefecht 5 US-Soldaten und 5 Angreifer getötet, 7 US-Soldaten verletzt. In Behsud/Nangarhar bei Anschlag auf ISAF-Nachschubkonvoi 12 Tanklaster in Brand und zerstört.

Am 13.11. in Nangarhar bei Angriff auf ANA-Stützpunkt und ISAF-Unterstützung 8 US-Soldaten verletzt, 8 Gegner getötet. In Zharay/Kandahar drei US-Soldaten durch IED getötet.

Am 12.11. in Watahpur/Kunar ein US-Soldat bei Gefecht getötet.

Am 10.11. in Charkh/Logar und Sangin/Helmand zwei US-Soldaten bei Gefechten getötet.

Am 9.11. in Nad Ali und Sangin/Helmand zwei US-Soldaten durch IED getötet.

Sir Sherard Cowper-Coles, zweimaliger brit. Botschafter in Kabul, kritisiert „irreführenden Optimismus" der brit. AFG-Politik und insbesondere der Armee. Vor dem Auswärtigen Ausschuss des Unterhauses konstatierte der vor einem Monat ausgeschiedene Diplomat und ehemalige brit. Sonderbeauftragte für AFG und Pakistan dieselben Probleme in den USA: Zu wenige führende Politiker verstünden die Natur des Konflikts, zu viele würden an eine militärische Lösung glauben. Zivile Führer müssten die politische Kontrolle von den Militärs zurückholen, deren „can-do-approach" das Problemverständnis verzerre. Teil des Problems sei aber auch die afg. Regierung, die unter großen Teilen der Bevölkerung weniger populär sei als die Taliban. (Guardian 9.11.)

Am 8.11. in Khugyani/Nangahar und Sabari/Khost zwei US-Soldaten durch IED und bei Gefecht getötet.

Am 6./7.11. in Watahpur und Bar Kunar/Kunar drei US-Soldaten bei Feuergefechten getötet.

Am 5.11. in Nad Ali/Helmand und Ghazni zwei US-Soldaten durch IED getötet.

Am 4.11. in Sangin/Helmand und Muhammad Aghah/Logar drei US-Soldaten bei Gefechten getötet.

Am 3./5.11. in Khandar und Zhelay/Kandahar zwei US-Soldaten durch IED getötet.

Am 2./6.11. in Sangin und Nad Ali/Helmand zwei US-Soldaten bei Gefechten getötet.

Am 1.11. in Arghandab/Kandahar zwei US-Soldaten durch Selbstmordanschlag getötet, 6 weitere schwer verletzt.

COM ISAF General Petreaus lässt ISAF(US)-Kommunikationsetat um 100 Mio. auf 290 Mio. US-$ aufstocken. (FAZ 9.11.2010)

Spezialoperationen: In drei Monaten bis 10.10.2010 3.438 Spezialoperationen, wobei 2.461 Aufständische gefangen genommen, 983 getötet worden seien. 339 Kommandeure seien gefangen oder getötet worden. Die Zahl der Spezialkräfte hat sich verdreifacht. (FAZ 2.11.2010)

Oktober

Am 30.10. in Nahr-e Sarray/Helmand ein britischer Soldat bei Gefecht getötet.

Am 28./29.30.10. in Zhelay/Kandahar drei US-Soldaten durch IED und bei Gefecht getötet.

Lt. Washington Post ziehen US-Geheimdienste eine skeptische Bilanz der jüngsten Offensiven und Drohnenangriffe: Den Aufständischen seien kaum schwerwiegende Niederlagen beigebracht worden. Ihnen sei es immer wieder gelungen, getötete Kommandeure auszutauschen und sich zu verjüngen. (FAZ 28.10.)

Am 24.10. in Maywand/Kandahar ein US-Soldat durch IED getötet. In Sarobi/Paktika ein US-Soldat durch Mörser getötet.

Am 23.10. in Nahr-e Saraj/Helmand ein dänischer Soldat bei Gefecht getötet. In Waghaz/Ghazni ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 21.10. in Yahya Khel/Paktika ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 20.10. in Zhelay/Kandahar ein US-Soldat bei Gefecht getötet.

Am 19.10. in Nad Ali/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet. In Nahr-e Saraj/Helmand ein britischer Soldat durch IED getötet.

Am 17.10. in Kajaki/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet.

Kanada verkündet Abzug seiner Kampftruppen bis in 2011: Bis 2014 bleiben soll eine Ausbildungsmission von 950 Soldaten.in Kabul. Zzt. stellt Kanada 2.900 Soldaten, die in Masse in Kandahar stationiert sind. Bisher wurden 152 kanadische Soldaten in AFG getötet.

Am 15./16.10. in Sangin/Helmand zwei US-Soldaten durch IED getötet.

Am 14.10. in Gelan/Ghazni ein polnischer Soldat durch Mörserbeschuss getötet. In Moqor/Badghis drei US-Soldaten durch IED getötet. In In Sangin/Helmand drei US-Soldaten, in Arfistan/Kandahar ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 13.10. in Yahya Khel/Paktika ein US-Soldat bei Gefecht getötet. In Sangin/Helmand 4 US-Soldaten in Gefecht und durch IED getötet. In Musa Qala/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet.

Verlängerung des ISAF-Mandats durch den UN-Sicherheitsrat mit Resolution 1943 (2010).

Am 12.10. in Maywand/Kandahar ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 10.10. in Zhelay/Kandahar zwei US-Soldaten durch IED getötet. In Nad Ali/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 10.10. Öffnung des Grenzübergangs Torkham (Kyber-Paß) an der afg.-pak. Grenze durch PAK Regierung bekannt gegeben. In den 10 Tagen der Schließung von Torkham und verzögerter Abfertigung in Chaman Rückstau von ca. 2.000 Lkw`s, der mehrmals angegriffen wurde. Bei 5 Angriffen über 130 Lkw`s zerstört und 15 Fahrer und Wachmänner getötet.

Am 9.10. in Gulistan/Farah vier italienische Soldaten durch IED getötet. (Zzt. in AFG 3.400 ital. Soldaten und Carabinieri. Bisher starben 34.)

Am 8.10. in Nahr-i Saraj/Helmand ein britischer Soldat durch IED getötet. In Sangin und Musa Qala/Helmand zwei US-Soldaten durch IED getötet.

7.10.: 10. Jahrestag der US-geführten Afghanistan-Intervention. Lt. AP kamen seitdem in AFG 2004 NATO-Soldaten um`s Leben. In Arghandab/Kandahar 6 Aufständische durch NATO-Kräfte getötet.

In Kandahar Beschlagnahme eines Fahrzeuges mit 760 kg Heroin, 550 kg Haschisch, 100 kg Opium, 5 Antipersonenminen und Bombenmaterial.

Am 6.10. in Nad Ali/Helmand ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 5.10. in Kandahar ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 4.10. in Zhelay und Maywand/Kandahar zwei US-Soldaten durch IED getötet. In Chora/Uruzgan ein US-Soldat durch IED getötet. In Saybadad/Wardak ein US-Soldat durch Beschuss getötet.

Am selben Tag bei Islamabad/Pakistan ca. 47 Tanklaster bei Unruhen attackiert und ausgebrannt.

Sperrung der pakistanischen Grenze für US-Transporte nach AFG wg. angeblicher Grenzverletzung durch ISASF-Kräfte am 30.9., erheblicher Rückstau.

Am 3.10. in Dahana-e Ghuri/Baghlan ein US-Soldat bei Beschuss getötet.

Am 2.10. in Nahr-i Sarj/Helmand ein britischer Soldat durch Selbstmordattentat getötet.

Am 1.10. in Zabul und Paktika zwei rumänische Soldaten und in Orgun/Paktika zwei US-Soldaten durch IED getötet

September

Am 30.9. In der Provinz Helmand 6 ISAF-Soldaten getötet: in Nad Ali zwei US-Soldaten durch Beschuss und IED, vier georgische Soldaten bei Gefecht mit Aufständischen.

Am 29.9. in Ghazni stellv. Provinzgouverneur, sein Sohn und vier Leibwächter durch Selbstmordattentäter mit Kfz getötet. In Zhelay/Kandahar ein US-Soldat durch IED getötet. In Shahidi Hassas/Uruzgan zwei US-Soldaten durch Beschuss getötet.

Am 28.9. in Sangin/Helmand ein US-Soldat durch Beschuss getötet.

Am 27.9. in Giro/Ghazni ein polnischer Soldat durch IED getötet.

Am 24./25.9. in Seybadad/Wardak zwei US-Soldaten, in Garmser/Helmand ein britischer Soldat und in Argandhab/Kandahar zwei US-Sopldaten durch IED`s getötet.

Am 23.9. in Nad Ali/Helmand ein US-Soldat bei Beschuss getötet.

Am 22.9. in Nahr-i Saraj/Helmand ein dänischer Soldat durch IED getötet.

Am 21.9. in Zabul Absturz eines US-Hubschraubers U-60 Blackhawk aus ungeklärten Gründen, 8 US-Soldaten und ein Angehöriger der ANSF getötet.

Am 20.9. in Musa Qala/Helmand ein US-Soldat bei Beschuss getötet.

Operationen: MOSTARAK (Kern in Marjah und Nad Ali in Helmand) und HAMKARI BARAYE KANDAHAR Schwerpunkte der Operationsführung des COM ISAF.

In Marjah und Nad Ali soll die eigene Bewegungsfreiheit gut sein. Die große Herausforderung ist die Stärkung besserer Regierungsführung. Bei der Kandahar-Operation sollen noch stärker gute Regierungsführung und Aufbau/Entwicklung im Vordergrund stehen. In der Phase 1 und 2 der Clearance-Operationen dehalb Vermeidung intensiver Gefechte. In der Phase 2 Aufbau eines Sicherheitsrings um Kandahar, in Phase 3 Vorgehen gegen die Talibanhochburg westlich der Stadt. Die Kräfte in Kandahar werden durch ANA-Kandaks aus dem Osten, Südwesten und Norden (1. Kandak der 1. Brigade des 209. Korps) verstärkt.

Der US-Aufwuchs ist mit der im Oktober kommenden Verlegung der 4. Infanteriebrigade der 101. Luftlandedivision abgeschlossen. Die Obergrenze der US-Kräfte liegt bei 98.000 (einschließlich OEF).

18.9. Parlamentswahlen: In 9 von landesweit 365 Distrikten wg. der Sicherheitslage keine Wahlzentren; 95% der zur Öffnung vorgesehenen Wahlzentren (5.510 von 5.816) auch tatsächlich geöffnet; 370.000 Wahlbeobachter, davon 90.000 Frauen. 63.000 ANA-Soldaten und 52.000 Polizisten im Einsatz.

Am Wahltag zwischen Öffnung und Schließung der Wahllokale lt. Afg. Innenministerium 305 "sicherheitsrelevante Zwischenfälle" (479 bei der Präsidentschaftswahl 2009), 66 Tote (2009 59) und über 100 Verletzte. ISAF meldet 644 Zwischenfälle (2009 479). In der Wahlwoche 13.-19.9. erreichen die von ISAF erfassten Sicherheitsvorfälle das historische Maximum von 1.445 (Vorwoche 675, Vergleichswoche 2009 524). Davon geschehen 14 im RC Capital, 98 im Norden, 73 im Westen, 488 in Südwest, 256 im Süden und 515 im Osten.

Am 18.9. in Khas Konar/Kunar ein US-Soldat durch IED getötet. In Nad Ali/Helmand zwei britische Soldaten bei Gefecht getötet. In Almar/Faryab US-Kräfte bei Fahrzeugbergung mit Handwaffen angegriffen, ein US-Soldat getötet, einer schwer verwundet.

Am 17.9. in Bakwa/Farah ein italienischer Soldat bei Gefecht getötet. In Nawa Barak Zayi/Helmand und Zhelay/Kandahar vier US-Soldaten bei Gefechten und durch IED getötet.

Am 16.9. in Argandhab/Kandahar und Khas Uruzgan/Uruzgan zwei US-Soldaten bei Gefechten und in Zhelay/Kandahar ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 8.9. in Argandhab/Kandahar ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 7./8.9. in Nad Ali/Helmand zwei US-Soldaten bei Gefecht getötet.

Am 5.9. in Nad Ali und Musa Qala/Helmand ein britischer und ein georgischer Soldat bei Gefecht getötet. In Alingar/Laghman ein US-Soldat bei Gefecht getötet.

Am 4./5.9. in Nad Ali und Naw Zad/Helmand zwei US-Soldaten bei Gefecht und durtch IED getötet.

Am 2.9. in Mehtar Lam/Laghman ein US-Soldat durch IED getötet.

Am 1.9. in Musa Qala und Nad Ali/Helmand zwei US-Soldaten bei Gefechten getötet.

August

Am 31.8. in Nad Ali/Helmand zwei US-Soldaten bei Gefecht getötet. In Pul-i Alam/Logar 4 US-Soldaten durch IED getötet, 5 Angreifer festgenommen.

Am 30.8. in Nahr-i Saraj/Helmand ein britischer und ein estnischer Soldat bei Gefecht getötet. In Kandahar 7 US-Soldaten bei zwei IED-Angriffen getötet.

Am 29.8. in Nahr-i Saraj, Kajaki und Garmser/Helmand 3 US-Soldaten bei Gefecht und durch IED getötet.

Am 28.8. in Bermel/Paktia, Argandhab/Kandahar und Chaparhar/Nangarhar 5 US-Soldaten durch IED und Beschuss getötet.

Am 27.8. in Sangin/Helmand und Zadran/Paktia 3 US-Soldaten durch IED getötet.

Am 25.8. in Qal`eh-ye Now/Badghis zwei spanische Soldaten, ein Dolmetscher durch afg. Polizisten erschossen.

Am 24.8. in Tarin Kot und Deh Rawod/Uruzgan ein US-Soldat durch IED und ein australischer Soldat bei Gefecht getötet.

Am 23.8. in Kajaki/Helmand zwei US-Soldaten bei Gefecht getötet. In Tagab/Kapisa zwei französische Soldaten bei Gefecht getötet.

Am 22.8. in Arghandab/Kandahar ein US-Soldat durch IED getötet. In Jaji/Paktia zwei US-Soldaten bei Gefecht getötet.

Am 21./22.8. in Nad Ali/Helmand zwei US-Soldaten und ein britischer Soldat durch IED und bei zwei Gefechten getötet.

Am 20./21.8. in Chora/Uruzgan zwei australische und ein US-Soldat durch Mörserbeschuss und bei Gefecht getötet.

Am 17. und 19.8. in Pech/Kunar, Bala Buluk/Farah sowie Reg H und Nah-i Saraj/Helmand 5 US-Soldaten durch IED`s getötet.

Am 19.8. in Sangin/Helmand mehrere Staßenbauarbeiter getötet.

Im „Food Security Risk Index" (Maplecroft) Afghanistan an erster Stelle, gefolgt von DR Congo, Burundi, Eritrea, Sudan.

Am 18.8. in Shah Joy/Zabul Border + Tribal Affairs Chief durch Unbekannte in seinem Haus erschossen. In Gardez/Paktia ein Bauarbeiter durch IED getötet. In Mizan/Zabul mehrere Aufständische gefangen genommen. In Pul-e Alam/Logar 12 Aufständische bei Suche nach einem Taliban-Kommandeur getötet. In Darch-ye Ped/Kunar 3 Aufständische getötet, mehrere gefangen genommen.

Lt. Vorsitzendem der Afg. Unabhängigen Wahlkommission müssen 938 von insgesamt 6.835 Polling Centers aus Sicherheitsgründen bei der Parlamentswahl im September geschlossen bleiben. Zu einem Polling Center gehören 2-13 Polling Stations.

UNAMA-Opfer: zwischen Januar und 30. Juni 2010 47 Fälle von Bedrohung von UNAMA Mitarbeitern, 19 Mitarbeiter angegriffen, 63 entführt, 7 getötet.

Am 17.8. in Ghazni City um 7.30 Uhr 2 Zivilpersonen getötet, 8 verwundet, als IED auf Motorrad gegen Polizeikonvoi. In Kandahar 3 Polizisten und eine Zivilperson bei Anschlag auf Konvoi des Polizeichefs von Kandahar getötet. In Arghandab/Kandahar Taliban-Kommandeur Aqua durch „precision air strike" getötet. Bei Musa Qala/Helmand 27 Afghanen aus Taliban-Geheimgefängnis befreit, 13 Aufständische getötet nach Weigerung, die Waffen niederzulegen. In Nawah-ye Barakzai/Helmand 2 verdächtige Aufständische gefangen genommen, darunter ein Distriktkommandeur der Taliban. In Lashkar Gah/Helmand ein Militanter getötet, mehrere gefangen genommen. In Shah Joy/Zabul, Zurmat/Paktia mehrere verdächtige Aufständische gefangen genommen. In Surkh Rod/Nangarhar bei Suche nach IED-Experten 2 Aufständische getötet, mehrere gefangen genommen. , Präsident Karzai unterzeichnet Dekret über Verbot privater Sicherheitsfirmen in 4 Monaten, ausgenommen seien Botschaften und NGO`s, so lange ihr Sicherheitspersonal auf deren Gelände sei. Es gibt 52 private Sicherheitsfirmen mit bis zu 40.000 bewaffneten Mitarbeitern, darüber hinaus viele nicht registrierte. Der Kabuler Flughafen z.B. wird bisher von einer privaten Firma gesichert. Strittige Meldung: In Mangar/Badghis 9 Polizisten an Checkpoint entführt, in Herat bestritten. In Badghis 17 Militante durch ANSF getötet.

Foreign Policy berichtet unter der Überschrift „Cozying Up to the Taliban" über eine zunehmende Kooperation zwischen humanitären Organisationen und den Taliban. Zitiert wird der Direktor von ANSO, dass es keine militante Kampagne gegen NGO`s gebe. Lt. Direktor von Agency Coordinating Board for Afghan Relief hätten die Taliban die Tür für die NGO`s weit geöffnet. Der AFG-Repräsentant von „Ärzte ohne Grenzen" verhandelte in 2009 direkt mit Taliban-Kommandeuren, um nach dem Rückzug von 2004 wieder eine Präsenz im Land zu ermöglichen: Die Kommandostrukturen der Taliban seien heute kohärenter als 2004. Die Abmachung ist vertraulich. Aber MSF habe Zugang zu Taliban-kontrollierten Gebieten, so lange die Mitarbeiter klar von NATO-Truppen zu unterscheiden sind. Andere Beispiele sind die Polio-Impfkampagne von UNICEF und WHO, die sowohl mit der Regierung wie mit den Taliban kooperieren. Wo früher Geistliche die Impfungen als eine Verschwörung zur Vergiftung oder Sterilisierung muslimischer Kinder ansahen, tragen jetzt Freiwillige einen von Mullah Omar unterzeichneten Genehmigungsbrief bei sich. Rotkreuz-Mitarbeiter koordinieren fast täglich ihre Fahrten durch Aufständischen-Gebiete mit den Taliban. Die meisten Gespräche seien informell und indirekt und nicht auf höheren Ebenen.

(www.foreignpolicy.com/articles/2010/08/17/cozying_up_to_the_taliban?)

Am 16.8. in Dand/Kandahar 6 Polizisten nach vergifteten Iftar-Essen durch Taliban getötet. Der Koch, der das Essen vergiftet haben soll, sei mit den Taliban geflohen. In Daman/Kandahar Distriktpolizeichef durch Selbstmordattentäter getötet. In Shinand/Herat 5 Zivilpersonen (3 Frauen, 1 Kind, 1 Mann) abends auf Rückweg von einer Feier in Kfz durch IED getötet. In Logar ein Taliban-Unterstützer getötet, in Helmand, Nangarhar und Paktia jeweils mehrere verdächtige Aufständische gefangen genommen.

Am 15.8. in Muqar/Ghazni 5 Taliban bei Razzia getötet. In Kandahar City, Marjah/Helmand, Khowst und Paktika jeweils mehrere Militante gefangen genommen. In Kandahar Truck aus Pakistan mit 17.000 kg Sprengstoff, in Kisten abgepackt, von der Polizei beschlagnahmt.

Am 14.8. in Gereshk/Helmand durch Mine 4 Polizisten getötet, 4 verwundet. In Kandahar ein australischer Soldat durch Beschuss getötet. In Khowst bei Raketenbeschuss des US-Camp Salerno eine Rakete in ein Dorf, 3 Kinder getötet. In Kandahar, Helmand, Paktika und Logar jeweils mehrere Militante gefangen genommen.

Am 13.8. berichtet LWJ, in Badpakh/Laghman hätten Taliban und Al Qaida Angriff eines ANA-Bataillons zurückgeschlagen, 13 ANA-Soldaten und 2 Polizisten getötet, 20 Soldaten und 4 Polizisten vermisst, auch 20 Taliban getötet (Meldung unter Vorbehalt). Kämpfe seit dem 4.8., als ANSF in das Rückzugsgebiet von Taliban und Al Qaida vorstießen. Die ANSF waren ohne alliierte Unterstützung, zeitweilig Verbindung zum Hauptquartier des 201. Corps unterbrochen. Taliban erobern von ANA und Polizei Dutzende Pickups.

Im Westteil Kabuls Schießerei zwische Hazara und Kuchi, 10 Tote.

Am 12.8. in Nahr-e Saraj und Sangin/Helmand 2 britische Soldaten getötet. In Nawah-y Barakzai/Helmand mehrere verdächtige Aufständische gefangen genommen, dasselbe in Manduzai/Khowst.

Am 11.8. in Farah City morgens Moschee durch vorzeitige Explosion von 2 Selbstmordattentätern zerstört. In Laghman in letzten 24 Stunden durch ANSF 3 Taliban-Kommandeure gefangen und 17 weitere Militante getötet. In Sayyidabad/Wardak mehrere verdächtige Aufständische getötet und viel mehr gefangen genommen. In Dzadran/Paktia mehr als 20 Militante bei einer Clear-Operation gegen das Haqqani-Netzwerk getötet. In Panjwai/Kandahar mehrere verdächtige Aufständische gefangen genommen. ISAF bestätigt, dass am 4.8. In Sherzad/Nangarhar Taliban-Schattengouverneur Malauwi Ghulam Haideri, ein Unterstützer und 12 Kämpfer bei Razzia getötet.

Überschwemmungskatastrophe in Pakistan: bisher 1.600 Tote, davon 1.400 allein der Provinz Khyber Pakhtunkhwa; lt. UN brauchen 6 Millionen Menschen Soforthilfe, um überleben zu können. Insgesamt sind ca. 14 Mio. Menschen betroffen. (Vom Erdbeben 2005 waren 3 Mio. betroffen.) Ganze Städte müssen evakuiert werden, sind im Schlamm versunken. Breite Kritik an unfähigen Staatsorganen, insbesondere Präsident Zardari, der seine Europareise gerade erst beendete. Pakistanische Taliban fordern pakistanische Regierung auf, die Fluthilfe der USA nicht anzunehmen. Die Taliban würden das Geld bereitstellen.

Am 10.8. in Kabul 2 Selbstmordattentäter gegen ein Gästehaus für Ausländer, am Haupttor detoniert, Attentäter und 2 Wachmänner tot. Im Shahbaz Bazaar Gebiet/Ghazni 4 Zivilpersonen, darunter 3 Frauen, durch IED getötet. In Baraki Barak/Logar 2 Kinder durch Beschuss von Militanten getötet. Shumulzai/Zabul mehr als 20 Verdächtige auf der Suche nach Al Qaida Unterstützern gefangen genommen. In Kandahar City mehrere verdächtige Taliban, darunter Kommandeur einer Selbstmordzelle, gefangen genommen. In Vazirin Khugyani/Nangarhar bei Suche nach Subkommandeuren mehrere verdächtige Taliban gefangen genommen. In Badghis unbekannte Zahl von Militanten getötet.

Am 9.8. in Laghman 13 Militante, darunter 5 foreign fighters, getötet. In Zharay/Kandahar ein Militanter getötet und mehrere gefangen genommen bei Suche nach dem Taliban-Distriktkommandeur von Arghandab. In Marjah/Helmand 2 verdächtige Taliban bei Suche nach Kommandeur gefangen. In Meta Khan/Paktika 2 verdächtige Taliban bei Suche nach Talibanführer gefangen genommen.

American Forces News Service (AFNS): „Officials Provide Details of Afghanistan Operations" - detaillierte Berichte des ISAF Joint Command über 36 Operationen und Sicherheitsvorfälle vom 4.-8. August. (Anm.: Deutlich mehr, als sonst allgemein bekannt wird. Detailliertere Informationspolitik angesichts der WikiLeaks-Enthüllungen?) www.globalsecurity.org/military/library/news/2010/08/mil-100809-afps02.htm

Am 8.8. in Gazara/Herat auf der Straße Flughafen - Innenstadt 6 Polizisten durch Selbstmordattentäter getötet. In Badghis schwangere Frau gefoltert, ausgepeitscht und in der Öffentlichkeit durch Schüsse in den Kopf hingerichtet; der Taliban-Kommandeur Mullah Mohammad Yusuf gab bekannt, dass die Witwe wegen Ehebruch zum Tode verurteilt worden sei. (www.tolonews.com/en/afghanistan/) In Kandahar City ein Mann durch Bombe in einer Rikscha getötet, die ein Fahrzeug mit Gefängniswärtern treffen sollte. In Khost Gefangenahme mehrerer Haqqani-Kämpfer. Im Raum Kandahar Präzisionsluftschlag gegen einen Talibanunterstützer, der Taliban mit IEDs ausgestattet und IED-Angriffe in und um Kandahar geplant, koordiniert und umgesetzt haben soll.

Ehemalige Militante in Herat kehren zu den Aufständischen zurück: Das Institute for War and Peace Reporting zitiert einen höheren Sicherheitsbeamten, wonach von ca. 1.000 Militanten, die im letzten Jahr ihre Waffen niedergelegt hätten, ungefähr die Hälfte wieder den Kampf aufgenommen hätten. Begründung: Die Regierung hätte ihre Versprechen nicht eingehalten.

Pajhwok-Bericht zum zunehmenden Targeting Killing der Taliban in der Provinz Kandahar: Seit dem Sturz der Taliban 2001 seien in der Provinz mehr als 600 Stammesälteste, religiöse Führer, hohe Offizielle und einfache Behördenmitarbeiter, NGO-Leute getötet worden. Seit der Ankündigung einer bevorstehenden Militäroperation in Kandahar nahmen die Anschläge noch mal zu. Inzwischen haben einige Offizielle ihren Dienst quittiert und Stammesführer das Gebiet verlassen.

Am 7.8. in Sayes Abad/Wardak 4 private Sicherheitsleute durch IED getötet. In Zharay/Kandahar einige Militante bei einer Clear-Operation getötet, Tunnelsystem und IEDs zerstört. In Zhelay/Kandahar 2 US-Soldaten durch Beschuss, einer durch IED getötet. In Nahr-e-Saraj/Helmand 4 Polizisten und eine Zivilperson durch IED getötet. Im selben Distrikt 2 dänische Soldaten durch IED getötet, in Musa Qala/Helmand ein US-Soldat durch Beschuss. In Helmand 14 Aufständische bei Operation gegen ein Waffenversteck durch CAS getötet. In Gardez/Paktia mehrere verdächtige Haqqani-Kämpfer gefangen genommen. (Seit 1. Juli fast 20 Haqqani-Führer und fast 100 Kämpfer gefangen.)

Am 6.8. in Uruzgan unbekannte Zahl von Aufständischen durch ANSF und Koalitionskräfte getötet. In Gellan/Ghazni ein polnischer Soldat durch IED getötet.

Am 5.8. bestätigt ein offizieller Regierungsbericht, dass am 23.7. in Sangin/Helmand 39 Zivilpersonen durch eine ISAF-Rakete getötet wurden. Newsweek berichtet, der höhere Talibanführer und frühere Guantanamo-Häftling (bis 2007) Abdul Rauf Khadim, habe einen handschriftlichen Drohbrief an Stammesälteste wegen ihrer Zusammenarbeit mit internationalen Truppen und Regierung geschrieben: „Wir haben euch zum Tode verurteilt. Ihr habt fünf Tage Zeit, afghanischen Boden zu verlassen." (LWJ 5.8.) Das US-Finanzministerium stellte am 3.8. zwei Kommandeure der iranischen Revolutionsgarden wegen finanzieller und materieller Unterstützung der Taliban auf seine internationale Terrorliste.

Am 4.8. überlebt in Uruzgan weiterer Berater des Präsidenten einen Bombenanschlag, dem ein Kind zum Opfer fällt. Stellv. Taliban-Kommandeur (von mehr als 100 Kämpfern) von Lashkar Gah/Helmand gefangen genommen. In Sherzad/Nangarhar 20-30 Zivilisten bei Kämpfen zwischen Taliban und ISAF getötet, so ein örtlicher Offizieller. ISAF bestätigt am Folgetag die Tötung von 15-20 Militanten und bis zu 12 Zivilpersonen im Kreuzfeuer.

ISAF veröffentlicht die aktualisierte Taktische Direktive von COM ISAF General Petraeus vom 1.8. (nicht eingestufter Teil). Er betont erneut „center of gravity in this struggle is the Afghan people. (...) we must pursue the Taliban tenaciously. But we must fight with great discipline and tactical patience. Wie must balance our pursuit of the enemy with our efforts to minimize loss of innocent civilian life, and with our obligation to protect our troops." Partnering sei die Operationsweise und essentieller Aspekt der COIN Strategie. „I expect every operation and patrol to be partnered." (www.isaf.nato.int) Parallel wird COM ISAF`s „Counterinsurgency Guidance" in der Form eines Briefes an die Soldaten und Zivilisten von ISAF und US-Streitkräften bekannt. Hier wird die ganze politisch-militärische Breite von COIN thematisiert: „Secure and serve the population, live among the people, help confront the culture of impunity, help Afghans build accountable governance, identify corrupt officials, foster lasting solutions, be a good guest" und „pursue the enemy relentlessly, fight hard and fight with discipline." Manche deutsche Kommentatoren verkürzten ihre Wahrnehmung auf den Halbsatz „get our teeth into the insurgents and don`t let go." (Vgl. auch New York Times 31.7.2010 zur zunehmenden Bedeutung des Targeting Killing und der Gefangennahme/Vernehmung von Aufständischen: In den letzten fünf Monaten seien mehr als 130 bedeutende Aufständische außer Gefecht gesetzt worden. Möglich sei eine Wiederauflage des Streits zwischen Fokus auf Counterterrorism vs. COIN.[1])

AP berichtet von einem 69-seitigen aktualisierten Code of Conduct der Taliban, der seit einer Woche im Süden verbreitet werde. Zivilopfer sollen vermieden werden, Ziel sei, Köpfe und Herzen der Afghanen zu gewinnen. Personen, die für internationale Truppen und die Regierung arbeiten, seien Unterstützer der Ungläubigen und könnten getötet werden. (3.8.; vgl. Direktive von Mullah Omar hier unter 18.7.)

Am 3.8. bei Angriff von 6 Taliban, 2 mit Sprengstoffweste, auf den Haupteingang von Kandahar Airfield, dem größten ISAF-Stützpunkt im Süden, alle getötet; vorher Abschuss von zwei Raketen. In Kahmard/Bamyan ein neuseeländischer Soldat durch Militante getötet. (1. gefallener neuseeländischer Soldat) In Arghandab/Zabul 5 Mitarbeiter einer Baufirma durch IED getötet. In Laghman 20 Taliban durch ANSF getötet. In Methar Lam/Laghman ein ANA-Soldat bei Gefecht getötet, 12 verwundet, 20 von Militanten gefangen genommen.

Katastrophenhilfe für Pakistan, wo in den gigantischen Überschwemmungen seit dem 29. Juli in der - früheren - Nordwest-Grenzprovinz mehr als 1.500 Menschen um`s Leben gekommen und mehr als 600.000 Menschen von der Umwelt abgeschnitten sind. Allein im Swat-Tal mehr als 14.000 Häuser und 22 Schulen zerstört: Bisher 30.000 pakistanische Rettungskräfte und Soldaten im Einsatz, auch islamistische Wohltätigkeitsorganisationen, denen Verbindungen zu Terrororganisationen vorgeworfen werden; US-Streitkräfte in AFG wollen mit 6 Hubschraubern und 100 Soldaten Hilfe leisten; Lieferung von 400.000 Fertigmahlzeiten.

Am 2.8. In Dand/Kandahar 6 Kinder durch Selbstmordattentäter gegen Polizeifahrzeug getötet. In Maiwand/Kandahar 2 Zivilpersonen durch IED getötet, 12 verwundet. In Jalalabad/Nangarhar Präsidentenberater für tribal affairs und 7 weitere Personen durch IED verwundet. In Nuristan bei Angriff von ANA und Koalitionstruppen auf Taliban in den Orten Bachancha und Badnuk mehr als 30 Aufständische und 2 ANA-Soldaten getötet. In Kunar mehrere Aufständische bei der Suche nach einem Spitzenkommandeur der Taliban getötet.

Reportage „A counterinsurgency conundrum in Salam Bazaar" von Bill Ardolino im LWJ: Plastisch wird, wie breit verwurzelt der Taliban-Einfluss im südlichen Teil des Distrikts Now Zad in der Provinz Helmand ist und wie aussichtslos hier das COIN-Unterfangen ist, Köpfe, Herzen und Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen.

Am 1. August in Maiwand/Kandahar 6 Zivilpersonen in Minibus durch IED getötet (darunter 2 Frauen + 2 Kinder), 9 verwundet. In Nahr-e Saraj/Helmand bei mehrstündigem Gefecht 5 Taliban getötet, 4 gefangen genommen. In Sangin und Laskhar Gah /Helmand 2 britische Soldaten durch IED und Beschuss getötet.

 


[1] Helene Cooper/Mark Landler: Targeted Killing Is New U.S. Focus in Afghanistan, NYT 31.7.2010

Zu Teil 1.


Publikationsliste
Vortragsangebot zu Riga-Deportationen, Ghetto Riga + Dt. Riga-Komitee

Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.

1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.

Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)

Vorstellung der "Toolbox Krisenmanagement"

Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de

zif
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.

Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.:

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