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Menschenrechte + Bericht von Winfried Nachtwei
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"DIE KRAFT DER HOFFNUNG" - Hoffnungsstarke Lesung von Heribert Prantl, Ressortleiter Innenpolitik der Süddeutschen, auf Burg Vischering/Lüdinghausen

Veröffentlicht von: Nachtwei am 9. Dezember 2017 14:10:05 +01:00 (55062 Aufrufe)

Die "Süddeutsche" ist meine "erste" Zeitung seit 1971, als ich sie abends in München in Kneipen und auf Plätzen verkaufte. Ihr Mitglied der Chefredaktion und Ressortchef Innenpolitik, Heribert Prantl, las auf Burg Vischering im Münsterland aus seinem neuen Buch "DIE KRAFT DER HOFFNUNG". Wo Lautsprecher falscher Hoffnungen + Menschenrechtsverächter an Zulauf + Macht gewinnen, ist sein Hoffnungsbuch besonders wichtig - und gelungen sowieso.   

„Die Kraft der Hoffnung“ von Heribert Prantl,

Lesung auf Burg Vischering

Winfried Nachtwei, 09.12.2017

(Fotos auf www.facebook.com/winfried.nachtwei )

Im vollbesetzten Saal der Burg Vischering in Lüdinghausen/Münsterland las, erzählte, bewegte  Heribert Prantl zur „Kraft der Hoffnungam Abend des 6. Dezember. Unter diesem Titel versammelt sein neues Buch Artikel und Reden aus den letzten drei Jahren. (https://szshop.sueddeutsche.de/Buecher/Neuerscheinungen/Die-Kraft-der-Hoffnung.html , Bericht der „Allgemeinen Zeitung“ 07.12.2017, http://www.azonline.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/3082914-Heribert-Prantl-stellt-in-Luedinghausen-sein-neues-Buch-Die-Kraft-der-Hoffnung-vor-Denkanstoesse-in-schwierigen-Zeiten )

Im Rahmen des Projekts „Demokraten für den Frieden“ hatten der Kreis Coesfeld und die Evangelische Kirchengemeine Lüdinghausen eingeladen. Silke Niemeyer, die Pfarrerin der Gemeinde, hatte den Besuch maßgeblich befördert. Die Cucumber Brassband der Kirchengemeinde rahmte den Abend ein. 

Untertitel „Denkanstöße in schwierigen Zeiten - mit einem solchen Anspruch kommen heute viele Publikationen daher. Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung und Ressortleiter Innenpolitik (bis Jahresende), löste diesen Anspruch in ganz besonderer Weise und bestmöglich ein:  

Sein klarer Standort sind die Menschenwürde, die Menschenrechte und Menschenfreundlichkeit. Sein Kosmos ist eine reiche humanistische, christlich geprägte (aber nicht dominierte) Bildung. Er äußert sich zu aktuellen hochpolitischen wie zu existentiellen  Themen. Sein Weg, sein Schreiben und Reden ist dicht an den Menschen, am Alltag in allen Schattierungen, den Mühen der Ebenen, den dunkelsten Tiefen, den lichten Höhen, den Lichtern im Dunkeln. Er formuliert nuancen- und facettenreich, spricht kraftvoll, berührt im Innersten, kommt den Zuhörern sehr nahe. Packende, tief anregende Denkanstöße. Der über zwanzig Mal ausgezeichnete Spitzenjournalist, einmal auch „3. Senat des Bundesverfassungsgerichts“ genannt, tritt völlig unprätentiös auf, ist nahbar und humorvoll.    

Die Kraft der Hoffnung: Beim Hören der täglichen Nachrichten scheint die Welt bodenlos zu werden. Es ist ein Hoffnungsbuch gegen Verzweiflung und Ohnmacht in Zeiten, wo Gewissheiten und Sicherheiten bröckeln, Hoffnungen schwinden und Lautsprecher falscher Hoffnungen und Menschenrechtsverächter an Zulauf und Macht gewinnen.

Heribert Prantl liest und erzählt unter anderem zu

- „Im Anfang war das Wort“, dem Hoffnungssatz „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ und der Kraft des Grundgesetzes;

- Graf Spee, dem anklagenden Jesuit zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges und der Hexenverfolgungen;

- zur Hoffnung derjenigen, die am wenigsten Grund zur Hoffnung haben, und zu Hoffnungslosigkeit als Attitude („Greueln“).  „Da, wo man jede Hoffnung fahren lässt, wird die Welt zur Hölle. (…) Die Kraft der Hoffnung verweigert dem Unglück und dem Unheil den totale Zugriff.“

- „Beten Sie?“ – auch für Nichtgläubige;

- zur Weihnachtsgeschichte andersherum, die Rehabilitierung des Hl. Josef;

- zum Altwerden, zur in jüngerer Zeit neu entstandenen Lebensjahreszeit des „Herbstes“, die es früher nicht gab, und die Notwendigkeit eines neuen Gesellschaftsvertrages;

- Frieden auf Erden real: Gerichtsverhandlung gegen Gott in der Baracke von Auschwitz, Anklage wegen „Feindseligkeit, Grausamkeit und Gleichgültigkeit …“ („Wann bist Du lieb, lieber Gott?“ http://www.sueddeutsche.de/politik/kommentar-wann-bist-du-lieb-lieber-gott-1.419477 )

1992, vor 25 Jahren, häuften sich im neu vereinigten Deutschland Ausschreitungen und Gewalt gegen AsylbewerberInnen, jüdische Friedhöfe und Gedenkstätte für die Opfer des NS-Terrors. Rostock-Lichtenhagen war ein Fanal. Am 28. Oktober 1992 erschien in der Süddeutschen Zeitung von Heribert Prantl der Leitartikel „Staatsnotwehr gegen Neonazis“. Er rüttelte damit zahllose Menschen auf, auch mich. Damals und danach erfuhr ich Heribert Prantl immer wieder als „Leuchtturm der Demokratie“ in Deutschland. Die Lesung zeigte, dass er an Strahlkraft nicht nachgelassen hat: nicht blendend, sondern zum Denken anregend, belebend, ermutigend, kräftigend. Ohne jede Schönrednerei ein hoffnungsstarker Abend! Noch Tage nach der Lesung gehen mir seine Denkanstöße immer wieder durch den Köpf. Das Buch löst ein, was die Lesung in Burg Vischering versprach.          

Persönlich-politische Nachbemerkung   

Nach mehr als drei Jahrzehnten Oppositionsarbeit, nach zig Jahren Intensivbefassung vor allem mit Kriegen, Konfliktländern, Krisenprävention/–bewältigung und Friedensförderung  ist für mich die Chancenorientierung, die Suche nach Hoffnungsfunken, - inseln und -trägern immer wichtiger geworden.

Einmal, weil es davon viel mehr gibt, als wir gemeinhin unter dem Primat des Bad-News-Mechanismus wahrnehmen. Zweitens, um nicht in Resignation, Depression, Zynismus oder Privatisierung abzudriften, um immer wieder Kraft und Motivation zu tanken.

Deshalb habe ich seit 2007 meine periodischen, deprimierenden „Materialien zur Sicherheitslage in Afghanistan“ immer wieder ergänzt um "Better News". Bei den Umsetzungsberichten zum Aktionsplan „Zivile Krisenprävention“, bei den  Konsultationsprozessen zum Sicherheitspolitischen Weißbuch, zu den Leitlinien "Krisen verhindern, Frieden fördern" der Bundesregierung drängte ich auf regelmäßige Chancenanalysen - neben Risiko- und Bedrohungsanalysen. Mit einem DGVN-Vorstandskollegen und der Direktorin des Zentrums Internationale Friedenseinsätze/ZIF stießen wir die Feierstunde zum „Tag des Peacekeepers“ an, bei der seit 2013 alljährlich TeilnehmerInnen von Friedenseinsätzen – Soldaten, Polizisten, Zivilexperten – für ihren Einsatz geehrt werden. Hierbei kommen jedes Mal so viele Friedenspraktiker und Hoffnungsträger in Zivil und Uniform zusammen wie wohl bei keiner anderen Gelegenheit in Deutschland. Regelmäßig begegnete ich bei Dutzenden Besuchen in Krisenregionen Hoffnungsträgern und –machern. Fachkräfte des Zivilen Friedensdienstes gehörten regelmäßig dazu. Ganz besondere Hoffnungsträger begegneten mir zuletzt bei unserer 31. Afghanistan-Tagung in Villigst vor zwei Wochen in dem Dokumentarfilm "TRUE WARRIOR": Schauspieler in Kabul, die im Französischen Kulturzentrum in Kabul ein Stück gegen Selbstmordattentate aufführen, dabei von einem Selbstmordattentäter angegriffen werden und sich nicht hinter Mauern zurückzogen, im Gegenteil. ( www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1509  )

Nach der Lesung signierte Heribert Prantl sein HOFFNUNGS-Buch. Dass er bei mir schrieb „für Winfried Nachtwei, den großen Kämpfer – den Mutmacher & Mutgeber“, freute den ehemaligen Süddeutsche-Verkäufer (München 1971) ganz besonders.    

 


Publikationsliste
Vortragsangebot zu Riga-Deportationen, Ghetto Riga + Dt. Riga-Komitee

Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.

1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.

Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)

Vorstellung der "Toolbox Krisenmanagement"

Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de

zif
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.

Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.:

Tagebuch