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ANSO-Quartalsbericht I 2012 meldet Rückgang der Sicherheitsvorfälle in Afghanistan um 32%, der oppositionellen Attacken um 74%!

Veröffentlicht von: Nachtwei am 11. Mai 2012 08:30:09 +01:00 (40696 Aufrufe)

Die verlässlichste und differenzierteste, öffentlich zugängliche Quelle zur Sicherheitsentwicklung in Afghanistan sind die Berichte des Afghanistan NGO Safety Office ANSO. Sie bringen ein landesweites Lagebild zum Sicherheitsumfeld insgesamt. Hier Kernaussagen des 1. Quartalsberichts 2012.

ANSO-Quartalsbericht I 2012: Rückgang der Sicherheitsvorfälle in Afghanistan um 32%, der Operationen der bewaffneten Opposition um 74%!

Der jüngst erschienene Bericht für das 1. Quartal vermeldet Aufsehenerregendes www.ngosafety.org/store/files/ANSO Q1 2012.pdf :

Die Sicherheitsvorfälle insgesamt gingen im Vergleich zum Vorjahrszeitraum um 32% zurück, die Angriffe der bewaffneten Opposition (AOG) um 43%. Stark rückläufig sind nach einem extremen Höhepunkt in der 1. Hälfte 2011 die Operationen der internationalen Truppen (IMF), während die Aktivitäten der Afghanischen Sicherheitskräfte (ANSF) stark zunahmen. Das gewachsene Operationstempo der ANSF ist Ausdruck des Übergabeprozesses.

Der Bericht listet für alle Provinzen differenziert auf die NGO incidents, incidents total, den Prozentanteil von AOG, internationalen Truppen, ANSF und Kriminalität daran. Zum Beispiel Kunduz 0, 84, 15% AOG, 11 % IMF, 57% ANSF, 17% Crime; Kunar (Osten) 0, 310, 82% AOG, 6% IMF, 9% ANSF, 3% Crime. Als Urheber der Konfliktaktivitäten sieht ANSO im 1. Quartal 2012 zu 40% die ANSF, zu 38% die AOG, zu 14% die IMF, zu 8% Kriminalität.

Die ANSF-Aktivitäten geschahen zu 63% auf dem Feld der IED-Bekämpfung, 24% der Gefangennahme von AOG, zu 7% der Gefangennahme von Kriminellen, zu 5% conflict operations, 1% anti-crime operations.

Die AOG-Attacken nahmen seit 2007 im 1. Quartal regelmäßig zwischen 27 bis 46% zu, im 1. Quartal 2012 gingen sie um 74% zurück. Lt. ANSO war der harte Winter nicht der einzige Grund dafür.

Räumliche Entwicklung der AOG-Attacken:

Unter 20 Attacken/Quartal der ganze Nordosten/Norden und Zentral, 20-99 der Westen und Südosten, 100-199 Helmand und Kandahar im Süden und an der pakistanischen Grenze Khost, Nangarhar und (über 200) Kunar.

Im Norden Badakhshan 7 (2011 11, 2010 4), Takhar 4 (5/19), Kunduz 13 (46/79), Baghlan 15 (16/ 35), Balkh 16 (31/14), Jawzjan 12 (33/12), Faryab 57 (55/38).

Im Westen Badghis 73 (97/65), Herat 40 (58/27).

Im Süden Helmand 143 (672/381), Kandahar 161 (249/228), Uruzgan 66 (93/49).

Im Osten Kunar 254 (338/312), Nangarhar 135 (128/76), Khost 188 (326/147).

Die Kriminalitätsentwicklung seit wird im letzten Kapitel des Quartalsberichts behandelt: Gesamtentwicklung seit 2006, ihre Arten (bewaffneter Überfall, Raub, Entführung) und räumliche Verteilung.

Zum Vergleich: ANSO-Quartalsbericht I 2011

www.ngosafety.org/store/files/ANSO%Q1%202011.pdf):

Von bewaffneten oppositionellen Gruppen initiierte Attacken nahmen landesweit um 51% von 1.791 auf 2.700 zu, in den Extremprovinzen Helmand (Südwest) um 76% auf 672, in Kunar (Ost) um 8% auf 338, in Khost (Ost) 122% auf 326, in Kandahar (Süd) um 9% auf 249.

Im Norden Zunahme Jawzjian um 175% auf 33, in Badakhshan um 175% auf 11, in Balkh um 121% auf 31, in Fayab um 45% auf 55, in Samangan von 0 auf 2.

Im Norden Rückgang in Takhar um 74% auf 5, in Baghlan um 54% auf 16, in Kunduz um 42% auf 46, in Sar-e Pul um 10% auf 19.

Zwei Trends in der Taktik der Aufständischen: „Schläfer" bei ANSF, die mit geringem Aufwand Wirkung von strategischer Bedeutung erzielen (Misstauen zwischen int. Militär und ANSF), und Suizidangriffe auf militärische, politische und zivile Schlüsselpersonen.

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