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Afghanistan + Artikel von Winfried Nachtwei für Zeitschriften u.ä.
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Ergänzung zum Anschlag gegen das Generalkonsulat in Mazar: WN-Artikel, mein Solidaritätsschreiben und eine Bemerkung zu bestimmten "kritischen" Kommentaren

Veröffentlicht von: Nachtwei am 15. November 2016 09:19:14 +01:00 (57168 Aufrufe)

Die Westfälischen Nachrichten in Münster berichten auf der Seite 2 über den Münsteraner, der zzt. des Anschlags in Mazar-i Sharif war. Außerdem mein Solidaritätsschreiben an die Leitung des deutschen Generalkonsulats.

Ergänzung zum Anschlag auf das deutsche Generalkonsulat in Mazar-i Sharif: WN-Artikel und mein Solidaritätsschreiben

(15.11.2016)

Mit der Explosion des Terroranschlags auf das deutsche Generalkonsulat im Zentrum von Mazar-i Sharif gab es wie schon so oft nach längeren Phasen des Wegsehens wieder ein, zwei Tage „Blitzaufmerksamkeit“ in Deutschland für Afghanistan. Schnell fragten dabei einige Kommentatoren vorwurfsvoll, warum denn die Sicherungskräfte aus dem zehn Kilometer entfernten Camp Marmal ca. anderthalb Stunden bis zum Anschlagsort gebraucht hätten. Ein typischer Besserwisser-Kommentar, der eigentlich Bekanntes verdrängt: Seit ISAF-Ende sind die verbliebenen internationalen Sicherungskräfte von ihrem Auftrag, ihren Fähigkeiten und ihrer Ausstattung her nur noch begrenzt operationsfähig. Verzögernde Faktoren sind zusätzlich das zunächst sehr unklare Lagebild und das Risiko von Folgeanschlägen der Taliban an den kalkulierbaren Marschstrecken der Resolute-Support-Kräfte. Dass der Worst-Case solcher komplexen Angriffe, möglichst viele Menschen der „Zielgruppe“ zu töten, erfolgreich verhindert wurde und dass alle Konsulatsangehörigen körperlich unbeschadet nach Camp Marmal evakuiert wurden, scheint etliche Fern-Kommentatoren auffällig wenig zu interessieren.

„Winni, alles in Ordnung bei Dir?“ Artikel von Elmar Ries in den Westfälischen Nachrichten vom 15.11.2016

http://www.wn.de/Muenster/2601419-Winni-alles-in-Ordnung-bei-dir-Muensteraner-war-waehrend-des-Taliban-Anschlags-in-Masar-i-Sharif

Mein Solidaritätsschreiben an die

Leitung des deutschen Generalkonsulats in Mazar-i Sharif

(14. November 2016)

Sehr geehrter Herr Dr. K.,

sehr geehrter Herr F.,

mit größter Bestürzung erfuhr ich am 11. November kurz nach Mitternacht im Camp Marmal von dem Terrorangriff auf das Generalkonsulat. Umso größer war Stunden später meine Erleichterung und Dankbarkeit, dass die Botschaftsangehörigen alle den Angriff körperlich unbeschadet überstanden haben.

Zugleich trauere ich über die vielen Toten und Verletzten unter afghanischen Sicherheitskräften und in der Bevölkerung. Ich gehe davon aus, dass sie auch von deutscher Seite Unterstützung und Solidarität erfahren.

Aus früheren solchen komplexen Terrorangriffen ist bekannt, dass die Aufständischen dabei maximal schaden und töten wollen. Die deutschen und afghanischen Sicherheitskräfte des Generalkonsulats verdienen für die erfolgreiche Abwehr des Angriffs höchste Anerkennung und Dank.

Ihnen und allen Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wünsche ich von Herzen viel Kraft und verlässliche Unterstützung in einer Situation, wo der Schock eines solchen Anschlages alles Grundvertrauen und Sicherheitsgefühl zerstören kann.

Im Februar 2015 hatte ich bei einem Besuch in Takhta Pul, im Rechtsberatungsbüro an der Blauen Moschee und im Generalkonsulat persönlich erfahren können, was mit deutscher Aufbauhilfe und Entwicklungszusammenarbeit noch alles in Nordafghanistan geleistet wird. Im Gespräch mit Herrn F. am frühen Nachmittag des 10. November im Camp Marmal erfuhren wir, was unter den inzwischen erschwerten Bedingungen immer noch alles stattfindet – und dass es dafür in der einheimischen Bevölkerung hohe Anerkennung gibt. Ihre hervorragende Arbeit verdient auch in Deutschland breite Aufmerksamkeit und Anerkennung!

Erstmalig haben Taliban jetzt eine zivile Einrichtung des deutschen Engagements in Afghanistan angegriffen. Es drängt sich die Frage auf, ob dies einen generellen Kurswechsel der Aufständischen markiert.

Vor dem Hintergrund meiner 15-jährigen Begleitung des deutschen Afghanistan-Engagements bin ich trotz aller Ernüchterungen der festen Überzeugung, dass Bundesregierung und Bundestag alles dafür tun müssen, dass Sie Ihre enorm wichtige und hoffnungsvolle Arbeit weiterhin leisten können und dabei bestmöglich geschützt sind.

Ich habe mir erlaubt, unter www.nachtwei.de/index.php?module=articles&dunc=display&aid=1436  zum Anschlag zu berichten, mit Fotos auf www.facebook.com/winfried.nachtwei .

In Dankbarkeit für Ihre Arbeit und in herzlicher Verbundenheit grüßt Sie

Ihr

Winfried Nachtwei

 


Publikationsliste
Vortragsangebot zu Riga-Deportationen, Ghetto Riga + Dt. Riga-Komitee

Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.

1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.

Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)

Vorstellung der "Toolbox Krisenmanagement"

Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de

zif
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.

Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.:

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