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Menschenrechte + Rede von Winfried Nachtwei
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Benedict M. Mülder, taz-Mitgründer und Journalist, ist gestorben. "Mein Herz hüpft vor Freude" - wie ein Leben unter Liebenden auch in schwersten Zeiten lebenswert blieb

Veröffentlicht von: Nachtwei am 22. Dezember 2020 09:49:03 +01:00 (24390 Aufrufe)

Wir begegneten uns erstmalig im münsterländischen Emsdetten in unseren wilden 70er Jahren - und seit den 2000er Jahren iimmer wieder in Berlin. Hier die Nachrufe zweier Journalistenkollegen, Links zur ZDF-Doku über das Leben des ALS-Schwerstkranken und Benedicts Artikeln im Tagespiegel sowie persönliche Notizen von unseren Begegnungen.    

Benedict Maria Mülder (65), taz-Mitgründer und Journalist, ist gestorben.

„Mein Herz hüpft vor Freude“ – wie ein Leben unter Liebenden

auch in schwersten Zeiten lebenswert blieb

(Fotos auf www.facebook.com/winfried.nachtwei )

Der Journalist, Ehemann, Vater, Freund Benedict M. Mülder, geboren am 4. Juni 1955, starb am 16. Dezember 2020 nach zwölf Jahren schwerster Krankheit.

(1)  Ein Nachruf von zwei Journalistenkollegen

(2) Die ZDF-Doku mit Benedict und Dagmar von August 2020

(3) Vor rund 35 Jahren und seitdem - Unsere Begegnungen mit Benedict

(1) In der taz vom 20.12.2020 der

NACHRUF von den Journalistenkollegen Michael Sontheimer und Wolfgang Zügel

„taz-Mitgründer Benedict M. Mülder gestorben: Einer der ersten Grün-Schwarzen

Mülder schrieb über Berliner Landespolitik, später über die Krankheit ALS. Zwei Erinnerungen an einen Journalisten aus Leidenschaft.

(https://taz.de/taz-Mitgruender-Benedict-M-Muelder-gestorben/!5735090/ )

 Vom Maoisten zum Tweedjacket

Benedict Maria Mülder zog Mitte der 70er nach Westberlin. Geografisch gesehen kam er aus Emsdetten, einer Kleinstadt nördlich von Münster, katholisch, konservativ. Politisch gesehen kam Benedict vom Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW). Er war ein Kader der maoistischen Kleinpartei. In der Mauerstadt studierte er an der Freien Universität Geschichte und Publizistik.

Benedict schloss sich der Westberliner taz-Initiative an, das waren vor allem Anarchisten, Spontis und Linksliberale. Der Stalinist wurde umerzogen, was ihm entgegenkam, und wurde ein wacher Geist, der gern Dinge hinterfragte. Als im Dezember 1980 eine wilde Hausbesetzerbewegung die Halbstadt auf den Kopf stellte, war er Redakteur der gerade gegründeten „taz Berlin“, des Berliner Lokalteils.

Als leidenschaftlicher Journalist wollte er weg vom Schreibtisch. Während seine Kollegen Michael Sontheimer und Benny Härlin sich in den Besetzerräten herumtrieben, auf den Straßenschlachten und Punkkonzerten, ging Benedict lieber ins Rathaus Schöneberg, den Sitz des Regierenden Bürgermeisters und des Westberliner Landesparlaments.

Nach einer Weile entging dem Rathaus-Reporter kaum eine Intrige, kaum eine wichtige Personalie in der Westberliner Politik. Wenn der Redaktionsschluss nahte und ein Zweispalter fehlte, hieß es: „Hey, Benedict, hast du nicht noch 60 Zeilen über irgendwelchen Parteikram?“ Bei einer Endlosserie über die FDP fügte ein Säzzer als Untertitel an „FDP-Querelen, Folge 39“, fortan wurde weitergezählt. Das Kürzel, mit dem er viele seiner Berichte zeichnete, war bmm.

Er wohnte zunächst in einer dieser Wohngemeinschaften mit taz-Gründer*innen, dann mit seiner damaligen Freundin und taz-Kollegin Sabine Porn in einer Neuköllner Fabriketage. Als sie dort eine Party gaben, kamen CDUler vorbei, aber auch Grüne, der Sozi Walter Momper, der spätere Regierende Bürgermeister.

Im Westberlin der 80er ging Benedict habituell und geistig dorthin zurück, wo er hergekommen war, zur Bourgeoisie und zum Katholizismus. Er trug gern Tweedjacketts und mit dem Monogramm seiner Familie gezierte Hemden. Dass sein Vater mit der Kutsche in die Fabrik der Familie chauffiert wurde, ist nicht verifiziert, Benedict erzählte es jedenfalls so.

Nachdem er die taz 1986 verlassen hatte, recherchierte und produzierte er Dokumentarfilme und Beiträge für TV-Magazine. Er arbeitete für den SFB, „Aspekte“, Arte und andere, gern über kulturpolitische Themen.

Von heute aus betrachtet war Benedict einer der ersten Grün-Schwarzen, die nun eine reale Machtoption im vereinigten Deutschland darstellen. So gesehen war bmm seiner Zeit deutlich voraus. Michael Sontheimer

Aufhören, das kam für ihn nicht infrage

Man trifft sich immer mehrmals im Leben, heißt es so flapsig. Ab 1978 gehörten Benedict und ich zu den vielen Gründern der taz. In der Arbeitsgruppe und dem Ressort „Betrieb und Gewerkschaft“ – heute „Wirtschaft und Umwelt“ – entwickelten wir Konzepte, wie man anders über das Arbeitsleben und die Wirtschaft berichten könnte, abseits des Mainstreams von FAZ und Handelsblatt. Wir stellten die Bedürfnisse der Beschäftigten in den Vordergrund.

Mit dem täglichen Erscheinen der taz im April 1979 entwickelte sich eine Dynamik in der Redaktion, unsere Wege trennten sich und so ging ich bald in die Nachrichtenredaktion und Benedict, gut ein Jahr später, in den Berlin-Teil. Wir verloren uns aus den Augen, Benedict verließ noch vor mir die taz.

Doch dann lud er mich zu seinem 50. Geburtstag auf eine Bootsfahrt auf der Spree ein und neue Verbindungen knüpften sich. Schließlich waren wir nicht nur Redakteure, wir waren auch Freunde, fuhren zusammen nach in Italien an den Strand und auch zum Skifahren. Benedict war längst in die Fernsehbranche gewechselt, aber dass wir beide in Friedenau wohnten, ließ die Bande wieder enger werden.

Als bei ihm 2008 ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), eine unheilbare Nervenkrankheit, diagnostiziert wurde, wollte ich mich um ihn kümmern. „Wir stehen das gemeinsam durch“, sagte seine liebevolle Frau Dagmar zu ihm, und die beiden heirateten.

Der Verlauf der Krankheit zeichnete ihn schwer. Anfangs konnte er sich noch mit einem Rollator helfen, dann war Benedict auf den Rollstuhl angewiesen, aber mit der Arbeit aufhören, das kam für ihn nicht infrage. Er produzierte Beiträge für das Fernsehmagazin „Kontraste“. Im Frühjahr 2012 verschlechterte sich sein Zustand so stark, dass er künstlich beatmet werden musste, um weiterleben zu können. Mit ihrem eigenen Intensivpflegedienst betreute Dagmar ihren Mann zu Hause.

Aber eines der wichtigen Kommunikationsmittel fehlte, er konnte nicht mehr sprechen. Die künstliche Atemluft ging direkt in die Lunge, nicht mehr durch die Stimmbänder. Augen, Gehör, vor allem sein Kopf funktionierten bestens. Besucher empfing er mit einem freundlichen „Hallo, schön, dass du da bist“ mithilfe seines Sprachcomputers, den er über eine Tastatur mit seinen Augen steuerte.

Benedict war nicht der Mensch, der aufgibt, sondern einer, der sich einmischt und einbringt.

Im April 2015 debattierte der Deutsche Bundestag die Legalisierung der Sterbehilfe. In einem Aufmacher des Tagesspiegels plädierte er vehement dagegen: „Die Lebendigkeit des Menschen wird nicht prinzipiell durch eine schwerwiegende Krankheit infrage gestellt. Auf Hilfe, aufeinander angewiesen sein, ist keine Schande. Der eine trage des anderen Last“, schrieb der inzwischen gläubige Katholik.

Schon bei Besuchen vorher stellten wir eine andere, gemeinsame Vorliebe fest: Beide waren wir Fan von Nina Hoss, Benedict vielleicht auch, weil er ihren Vater, den grünen Bundestagsabgeordneten Willi Hoss, kannte. Wir guckten Filme mit ihr, aber sie spielte ja in Berlin im Theater. Ob wir dahin gehen könnten, fragte ich Dagmar, ja klar, entgegnete sie. Du besorgst die Tickets für Rollstuhl und Begleitung und ich organisiere den Transport, die Betreuung und die Beatmung. Nina Hoss live, in „Hedda Gabler“ im Deutschen Theater, rührte Benedict zu Tränen. Es war unglaublich, wie ergriffen er war. So leicht konnten wir ihm eine riesige Freude bereiten.

Bei diesem Besuch war es nicht geblieben. „Richard III.“ in der Schaubühne, obwohl fast ein Drei-Stunden-Stück, bewältigte Benedict mit Bravour. Um ihm Kontakt zu seinen taz-Mitstreitern zu ermöglichen, trafen wir uns vor der Verleihung des taz-Panterpreises in der Schumannstraße, ein Wiedersehen mit vielen alten tazlern.

Seine Krankheit forderte ihren Preis, das Bewegen der Muskeln ließ nach, Benedict konnte die Augen nur noch mühsam öffnen, aber er konnte hören. Und weil ich in den Anfangszeiten der taz öfter mit ihm beim Jazzfest war, wusste ich um sein Interesse am Jazz, ja am Freejazz. Und so pilgerten wir vor gut einem Jahr in den Zig Zag Jazz Club in Friedenau. Selbst die Kameraleute, die uns damals begleiteten, berichteten, so lebendig hätten sie ihn während der Dreharbeiten fürs ZDF nie erlebt. Ihr Bericht über Benedict lief im Sommer in der Reihe „37 Grad“.

„Mein Herz hüpft vor Freude, wenn ich meine Frau kommen höre“, schrieb er damals im Tagesspiegel. Jetzt schlägt sein Herz nicht mehr. Benedict starb am Abend des 16. Dezember in Berlin. Wolfgang (Zaggi) Zügel“

(2)  Am 18.08.2020 ZDF-37-Grad-Doku "Mein Wille geschehe - Wie weit geht die moderne Medizin?" Wie ein langjähriger Freund und seine Lieben mit seiner ALS-Lähmung umgehen und leben.

Maximilian Damm besuchte den ALS-gelähmten Ex-Journalisten und sprach mit seiner Frau und seinem Jungen. Im Angesicht schwerster Krankheit traf er auf verlässliche Liebe zum Leben und menschliche Stärke. 

Links zur ZDF-Doku und anderen Artikeln von und mit Benedict im Tagesspiegel:

http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&catid=81&aid=1651

(3)  Vor rund 35 Jahren und seitdem

In unseren revolutionären 1970er Jahren begegnete ich Benedict im nördlich von Münster gelegenen Emsdetten: Er in der Jugendzentrumsbewegung aktiv, ich als Marxismus-Schulungsleiter aus der Provinzhauptstadt. In den 1990er Jahren begegneten wir uns wieder in Berlin, er als Journalist, ich als Bundestagsabgeordneter. Ab Ende der 2000er Jahre trafen wir uns gelegentlich zusammen mit zwei ebenfalls in Berlin arbeitenden Kollegen aus den 70er Jahren, dem Kinder- und Jugendpsychiater Stefan Buchmann und dem forensischen Psychiater Hans-Ludwig Kröber, zum Essen, Trinken und Reden. Stefan brachte jeweils leckeres, selbst zubereitetes Essen mit. In meinen persönlichen Aufzeichnungen (Kladde 29 bis 47) finde ich:

„12.03.2010 Abendessen auf Einladung von Stefan Buchmann mit Halu Kröber im „Balthazar“, Ku-Damm 160:

(…) Benedict überrascht mich durch fast weißes Haar. Im Laufe des Abends stellt sich heraus, dass der nebenstehende Rollator von ihm ist. 2008 wurde bei ihm ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) festgestellt, eine fortschreitende und unheilbare ´Nervenkrankheit … Schon kann er sich nicht mehr freistehend anziehen, kippt dabei nach hinten. Dieselbe Krankheit hatten Jörg Immendorff (Künstler),  Stephen Hawking.

Seitdem trafen wir uns mehrmals im Jahr bei ihm und seiner Frau Dagmar zu Hause in Schöneberg.

23.03.2011 Abendessen mit B., H. und S.: B. inzwischen voll im Rollstuhl; noch 63 kg, grauhaarig, schlaffe Gliedmaßen; Restgreiffähigkeit er Hände. (Ein Thema ist die im Februar in Libyen ausgebrochene Revolution) B. und H. haben jeweils schlechte Erfahrungen mit Libyern als Typen gemacht. Von daher großes Misstrauen!

27.02.2012  Besuch bei Benedict: Er hat inzwischen eine Atemmaske zur Unterstützung. Ab und zu kann er sie abnehmen, um ein paar Schluck Bier oder ein Stück Pizza zu nehmen.

Seine Stimme ist ohne die Maske schwer, mit der Maske nur mit großer Mühe zu verstehen.

Trotzdem: Seine Augen sind munter, warm, lachen viel. Phantastisch seine Frau.

11.06.2012  Besuch bei Benedict: Nach dem Luftröhrenschnitt kommt Benedict jetzt ohne Maske aus. Sprechfähigkeit über Hauchen, Sprechen knapp verständlich. .

Inzwischen sind sechs Pflegekräfte für ihn rund um die Uhr im Einsatz. Eine Schicht geht über 12 Stunden. Nach knapp zwei Stunden braucht er Pflege (ca. eine halbe Stunde). Danach kann er nicht mehr. Erstmalig erleben wir ihn sehr traurig, fast weinend beim Abschied schon nach zweieinhalb Stunden.

04.09.2012 Besuch bei Benedict, der heute wieder viel lacht. Mit der künstlichen Beatmung ist er jetzt wieder was besser zu verstehen. Muntere Runde, bewundernswerte D., die einen Schülerladen leitet!

19.08.2013 Besuch bei Benedict: Sprechen kann er inzwischen gar nicht mehr. (…) Jetzt kann er es nur noch mit Buchstaben versuchen, die D. und T. z.T. nur noch erraten können und dann zusammengestellt werden, z.B. „Beckm …“

Zuerst übt er mit dem augengesteuerten Computer … So kann er uns nur Stichpunkte andeuten, über die wir uns dann unterhalten: Zwei Hauptthemen:

- Der Dr.-Hochstapler bei Maischberger

- Beckmann zu G. Mollath: Nach zwei Jahren hatte Halu ihn zu begutachten  (…)

Insgesamt ca. vier Stunden. B. bedankt sich per E-Mail. Unglaublich, wie D. damit umgeht. Inzwischen organisiert sie den Pflegedienst auch selbst. In Kürze geht’s für einige Tage nach Emsdetten zur Familie.

05.11.2013 Besuch bei Benedict:: Dank seines auf Augen-/Blickfixierung reagierenden Computers kann er sich besser verständlich machen. Themen u.a.. Junge Schüler, die am Smartphone hängen, überzeugende Lehrer …

13.10.2014: Seine Signale verengen sich. Lachen noch möglich bis Strahlen. Aber der Blickradius wird enger. Ab und zu ein knapper Satz … per Computer, Stichworte, auch „herzlich willkommen“.

Sein Artikel zu ALS im Tagesspiegel brachte breites Echo.

Prof. M. von der Charité  sei auf „Autonomie“ fixiert, dadurch gebe es Lebenswert. Wenn nicht …! Jedes Mal: „So müssen Sie nicht leben.“ Nachfrage: „Abstellen?“

12.05.2015 Abend bei Benedict: ALS mauert ihn immer mehr ein. Keine Initiativen mehr von ihm. Am 6.Juni wird groß sein 60.  Geburtstag begangen mit mehr als 150 Gästen, darunter auch Schily und Momper.

23.01.2017 Besuch 18.00 Uhr bei Benedict:  Seine Reaktionsfähigkeit schrumpft immer mehr. Bei der Begrüßung verzerrt er das Gesicht wie im Schmerz. kaum Augenbewegungen. Viel hat er die Augen geschlossen. Bei bestimmten Themen, bei ihm bekannten Namen erscheint ein freundlicher Schimmer auf seinem Gesicht. Er kriegt weiterhin sehr viel mit.

Die von Stefan mitgebrachten Töttchen der harmloseren Art schmecken gut. Mein Mitbringsel: Das Havanna-Konzert der Rolling Stones.

Französisch-Vokabeln mit Tim (Jahrgangsstufe 11) 

02.05.2017 Besuch bei Benedict: (..) Überwiegend scheint er zu dämmern, reagiert aber gelegentlich mit freundlich schimmernder Mimik. Die Augen sind stellenweise hellwach, scheinen sogar mal zu fixieren. Lieber Abschied, wo er etwas strahlt.

08.02.2018 Besuch bei Benedict: Sein Blck ist starr zr Seite, praktisch keine Reaktion. Aber wenigstens ist er mit einer At Liegestuhl mit am Tisch.

17.05.2018 Besuch bei Benedict: Kartoffelsuppe und Karl-Marx-Wein von Stefan. B. hat überwiegend die Augen geschlossen.  Inzwischen ist keinerlei Kommunikation mehr möglich. Zugleich bekommt er alles mit. Seine Haut, sein Gesicht sehen gut und „gesund“ aus. D.  kenne ihn als gläubigen Katholiken.

21.08.2019 Besuch bei Benedict: Heute ist ein TV-Team abei. Auch Fragen an uns, wie wir dem Krankheitsprozess erlebt haben. Er wurde für uns erkennbar, als Benedict zu einem Treffen in einem Lokal am Ku-Damm erstmalig mit Krücken erschien, vielleicht vor acht Jahren.

19.02.2020 Besuch bei Benedikt verpasst

24.06.2020 Besuch bei Benedict: Begegnung mit zwei vitalen jungen Frauen, die B. gerne pflegen.

28.10.2020 Besuch bei Benedict fällt wg. Corona-Anstieg aus.

09.13.2020 Nachdem vor einer Woche zusätzliche Komplikationen auftraten und sich Benedicts Zustand noch erheblich verschlechterte, empfinden wir alle unseren heutigen, nur kurzen und stillen Besuch als Abschiedsbesuch. Dagmar: „Ein großartiger Mann.“

Am 16. Dezember abends stirbt Benedict im Alter von 65 Jahren.

Münster, 22.12.2020, Winni Nachtwei


Publikationsliste
Vortragsangebot zu Riga-Deportationen, Ghetto Riga + Dt. Riga-Komitee

Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.

1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.

Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)

Vorstellung der "Toolbox Krisenmanagement"

Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de

zif
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.

Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.:

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