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US-Kommandoaktion in Kunduz: Bundesregierung darf nicht länger schweigen

Veröffentlicht von: Webmaster am 2. April 2009 22:04:29 +01:00 (110513 Aufrufe)

Zum heutigen Sternbericht zu US-Kommandoaktionen im deutschen Verantwortungsbereich in Nord-Afghanistan erklärt Winfried Nachtwei, sicherheits- und abrüstungspolitischer Sprecher:

Der erfahrene Sternreporter Christoph Reuter berichtet im jüngsten Stern, dass bei der Kommandoaktion von US-Spezialkräften in Imam Sahib in der Provinz Kunduz am 22.03.2009 fünf Mitarbeiter des Bürgermeisters regelrecht exekutiert worden seien. Bei der Suche nach einem hochrangigen Terroristen seien die afghanischen Mitarbeiter zum Teil in ihren Betten erschossen worden. Vorher habe es keinerlei Schusswechsel gegeben. Vor Ort ist auch unter Deutschen nicht von zivilen Opfern einer Antiterroroperation die Rede, sondern ausdrücklich von Mord an Unschuldigen

Die Bundesregierung darf zu diesem äußerst gravierenden Vorwurf nicht länger schweigen. Es reicht nicht, zu Recht die Nicht-Information der US-Seite zu kritisieren. Eine solche Kommandoaktion geschah erstmalig im deutschen Verantwortungsbereich in Nord-Afghanistan. Sie ist ein Schlag ins Gesicht aller Bemühungen von Entwicklungszusammenarbeit, Bundeswehr und Internationaler Gemeinschaft, den Aufbau des kriegszerstörten Landes mit Respekt vor den Menschen zu unterstützen.

Minister Jung muss Stellung nehmen zu dem von vielen verlässlichen Menschen vor Ort erhobenem Vorwurf einer mörderischen Kommandoaktion. Andernfalls wäre er in einer Vertuschungsgemeinschaft mit der US-Seite.