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Jugendliche und der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar

Veröffentlicht von: Nachtwei am 27. Januar 2019 21:57:13 +01:00 (30518 Aufrufe)

Vor dem Hintergrund meiner inzwischen fast 30-jährigen Erinnerungsarbeit zum Ghetto Riga und den Deportationen 1941/42 dorthin berichte ich in einem WN-Interview von meinen ermutigenden Erfahrungen. Kurzmeldungen zu weiteren Aktivitäten im Umfeld des diesjährigen Gedenktages (darunter zu "Trawniki-Männern" und juristischer Ahndung von NS-Verbrechen) - und ein Vortragsangebot.   

Jugendliche und der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar

W. Nachtwei, 27./30.01.2019

Auf der Sonderseite „Gegen das Vergessen“ in der Wochenendausgabe der Westfälischen Nachrichten/Münster am 26. Januar 2019 ging die WN-Redakteurin Claudia Kramer-Santel der Frage nach, wieweit Jugendliche heute noch an Erinnerung an die Nazizeit, am Thema Holocaust interessiert sind. Neben Christoph Spieker und Stefan Querl vom Münsteraner Geschichtsort Villa ten Hompel war ich ihr Gesprächspartner:  https://www.wn.de/Welt/Politik/3630741-Gegen-das-Vergessen-Jugendliche-und-der-Holocaust-Gedenktag-am-27.-Januar

Bericht vom Holocaust-Gedenktag der weiterführenden Schulen in Münster: „Aufstand des Anstands“ von Björn Meyer, WN 29.01., https://www.wn.de/Muenster/3636148-Holocaust-Gedenktag-der-weiterfuehrenden-Schulen-Aufstand-des-Anstands

Vor der Oberstufe der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule in Saerbeck hielt ich am 17. Januar meinen Vortrag „Nachbarn von nebenan – verschollen in Riga“. Die über 200 Schülerinnen und Schüler folgten konzentriert dem einstündigen Vortrag über das Schicksal der Ende 1941 in das Ghetto Riga deportierten jüdischen Menschen aus Westfalen und beteiligten sich rege an der Aussprache. (Ich war im Sommer 1989 im noch sowjetischen Riga auf die Spur der Deportationen, des Ghettos und der Massengräber gestoßen.)

Gespräch mit einem Leistungskurs Geschichte des St.-Pius-Gymnasium/Coesfeld in der Villa ten Hompel am 22. Januar über die strafrechtliche Ahndung von NS-Verbrechen anlässlich des Prozesses gegen einen ehemaligen SS-Wachmann des KZ Stutthof vor dem Landgericht Münster. Diesen Prozess beobachtete ich seit Beginn Anfang November 2018. Am 13. Dezember, 8. Verhandlungstag, wurde das Verfahren wegen gegenwärtiger Verhandlungsunfähigkeit des Angeklagten ausgesetzt. Vorher hatten junge Teamer die Schülerinnen und Schüler durch die Ausstellung der Villa geführt und mit ihnen den „Demokratiedschungel“ besucht. ( http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1558 )

Informationsveranstaltung „Das Lager Trawniki und seine Funktion im NS-Lagersystem“ am 28. Januar in der Stadtbücherei Ahlen mit der Historikerin Dr. Angelika Censebrunn-Benz (Autorin von „Handlanger der SS: Die Rolle der Trawniki-Männer im Holocaust“, 2015) und W. Nachtwei (Bilanz bisheriger Prozesse gegen KZ-Aufseher) Der ehemalige Trawniki-Mann J.Palij war im August letzten Jahres von den USA nach Deutschland abgeschoben und in einer Ahlener Pflegeinrichtung untergebracht worden. Der 95-Jährige verstarb am 9. Januar.

https://www.ahlen.de/start/aktuelles/aktuelle/information/nachricht/aus-ahlen/das-lager-trawniki-und-seine-funktion-im-ns-lagersystem/ ; Bericht von der Veranstaltung „Die Rolle der Trawniki-Männer - Mit NS-Tätern rücksichtsvoll umgegangen“ von  Dierk Hartleb in den Westfälischen Nachrichten 30.01., https://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Warendorf/Ahlen/3637159-Die-Rolle-der-Trawniki-Maenner-Mit-NS-Taetern-ruecksichtsvoll-umgegangen

Beitritt der Stadt Wesel zum Deutschen Riga-Komitee, Rede beim Festakt im Ratssaal der Stadt Wesel am 5. Februar um 18.00 Uhr. Wesel ist damit das 60. Mitglied des Riga-Komitees, in dem sich ab dem Jahr 2000 Herkunftsorte von Juden-Deportationen 1941/42 in das Ghetto Riga und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zusammengeschlossen haben. Gedenkreisen und alljährliche Workcamps des Volksbundes in Riga mit Jugendlichen aus Deutschland, Lettland und Österreich halten die Erinnerung lebendig.  ( https://www.volksbund.de/partner/deutsches-riga-komitee.html )

Vortragsangebot „Nachbarn von nebenan – verschollen in Riga. Erfahrungen von 30 Jahren Spurensuche und Erinnerungsarbeit“ anlässlich unseres ersten Riga-Besuches im Juli 1989, wo meine Frau und ich auf die Spuren des Ghettos, die Gedenkstätte des ehemaligen Arbeitslagers Salaspils und die Massengräber im Wald von Bikernieki stießen. Die erstmalige Begegnung mit dem 65-jährigen Ghetto- und KZ-Überlebenden Margers Vestermanis und den ersten Anfängen des von ihm später aufgebauten Museums „Juden in Lettland“ ließen uns nicht mehr los. Am 13.12.1989 hielt ich in Münster im „Regenbogensaal“ der Grünen den wohl ersten Vortrag über die Deportation aus Münster(land), Osnabrück und Bielefeld nach Riga am 13.12.1941 – 48 Jahre danach! Damit kamen Steine der Erinnerung ins Rollen. (Anfragen unter winfried@nachtwei.de )


Publikationsliste
Vortragsangebot zu Riga-Deportationen, Ghetto Riga + Dt. Riga-Komitee

Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.

1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.

Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)

Vorstellung der "Toolbox Krisenmanagement"

Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de

zif
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.

Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.:

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