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Vernetzte Sicherheit wofür und für wen? Besseres Zusammenwirken gegenüber komplexen Gewaltkonflikten

Veröffentlicht von: Nachtwei am 29. März 2012 17:21:01 +02:00 (34221 Aufrufe)

Am 26. März erörterte der Bundestags-Unterausschuss "Zivile Krisenprävention und vernetzte Sicherheit" mit Sachverständigen öffentlich das Thema Vernetzte Sicherheit. Es war das erste Mal, dass der Bundestag dieses seit Jahren strittige Thema so intensiv debattierte. Mit den Stellungnahmen besteht die Chance, dass eine schon länger auf der Stelle tretende Debatte zur Schlüsselfrage kommt: Wie bei der Bewältigung komplexer Gewaltkonflikte diejenigen immer zahlreicheren Akteure sinnvoller und erfolgreicher zusammenwirken können, die ein gemeinsames Interesse an Gewalteindämmung und Aufbau legitimer Staatlichkeit, an menschlicher Sicherheit und Friedensförderung haben.

Als Sachverständige sprachen Dr. Andreas Wittkowsky/ZIF, Dr. Claudia Major/SWP, Sid J. Peruvemba/VENRO, Dr. Winrich Kühne, Oberst i.G. Peter-Michael Sommer/Führungsakademie der Bundeswehr, Jan Hendrik van Thiel/AA. Das Thesenpapier von A. Wittkowsky ist unter ZIF Nachrichten auf www.zif-berlin.org vom 27.3.2012 zu finden. Die Umfrageergebnisse „Vernetztes Handeln auf dem Prüfstand: Einschätzungen aus deutschen Ressorts" unter www.zif-berlin.org/fileadmin/uploads/analyse/dokumente/veroeffentlichungen/Policy_Briefing_AG_VerSic_Nov_2011.pdf Die anderen Stellungnahmen werden in Kürze zugänglich.

Von Claudia Major und Luc van de Goor ist gerade erschienen „How to make the comprehensive approach work" (Clingendael Conflict Research Unit/CRU Policy Brief 21, März 2012)

Ein Handicap der öffentlichen Anhörung war, dass man - abgesehen von den externen fachkundigen Zuhörern - unter sich war: Weder waren Abgeordnete anderer Ausschüsse anwesend noch MitarbeiterInnen anderer Ressorts noch sicherheitspolitische Journalisten - bis auf den entwicklungspolitischen Journalisten Dr. Johannes Schradi. Traditionell unvernetzt also!

Von W. Nachtwei erscheint in der nächsten Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik der Beitrag „Akteur oder Zuschauer? Was Vernetzte Sicherheit für den Deutschen Bundestag bedeutet - ein Erfahrungsbericht", erweiterte Fassung eines Vortrags in der Bundesakademie für Sicherheitspolitik/BAKS Anfang Dezember 2011.

Was tun angesichts der vielfältigen Koordinationsprobleme in der Praxis? Zum Beispiel über den Tellerrand schauen, so C. Major. Zum Beispiel zu den Niederländern, die nicht nur ihr vierjähriges Engagement im südafghanischen Uruzgan unabhängig haben evaluieren lassen, sondern nun auch Schlussfolgerungen daraus ziehen, insbesondere im Hinblick auf den niederländischen, dem comprehensive approach entsprechenden 3-D-Ansatz: Jair van der Lijn, „´The Next Generation`. Lessons learned from Uruzgan for future operations", Den Haag, The Clingendael Insitute & Cordaid, 30.11.2011, www.clingendael.nl/publications/2011/20111130_cscp_rapport_lijn.pdf

 


Publikationsliste
Vortragsangebot zu Riga-Deportationen, Ghetto Riga + Dt. Riga-Komitee

Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.

1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.

Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)

Vorstellung der "Toolbox Krisenmanagement"

Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de

zif
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.

Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.:

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