USA müssen OEF in Afghanistan beenden

Von: Webmaster amFr, 25 Januar 2008 18:25:04 +02:00
Anlässlich der versehentlichen Tötung von neun afghanischen Polizisten durch OEF-Einheiten erklären Jürgen Trittin, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, und Winfried Nachtwei, sicherheitspolitischer Sprecher:

Das unkoordinierte Vorgehen der USA im Rahmen der Operation Enduring Freedom (OEF) hat zum wiederholten Mal unschuldige Menschenleben gefordert. Wir warnen seit langem: OEF gefährdet ISAF und den Wiederaufbau Afghanistans. Das Nebeneinander von ISAF und OEF ist nicht länger tolerierbar. Die Bundesregierung muss mit Nachdruck darauf einwirken, dass die USA ihre militärischen Alleingänge in Afghanistan einstellen. Es darf in Afghanistan neben ISAF keine anderen nicht-afghanischen Militärkräfte geben. ISAF muss die afghanischen Sicherheitskräfte unterstützen und darf nicht eigenmächtig agieren. Ein Ende von OEF muss ein wichtiger Bestandteil des "comprehensive approach" der NATO sein.

Nach einem Bericht der New York Times haben amerikanische OEF-Truppen bei einer unkoordinierten Kommandoaktion in der Ghazni-Provinz mindestens neun afghanische Polizisten und einen Zivilisten erschossen. Die OEF-Truppen hatten in einer Nachtaktion ohne Rücksprache mit den afghanischen Sicherheitskräften versucht, einen Drahtzieher von Selbstmord-Angriffen zu fassen. Dabei haben sie sich den Zugang zu einem Haus ersprengt. Die örtlichen Polizisten hörten den Knall und eilten zum Tatort. Sie wurden von den US-Truppen für Taliban gehalten und erschossen. Vor Ort kam es zu Protesten.