Mit Wegfall der Wehrpflicht, der Reduzierung von Personal + Standorten und den Auslandseinsätzen sind die persönlichen Berührungspunkte zwischen Bundeswehr + Gesellschaft stark geschrumpft. Die Distanz wächst. Die Integration der Streitkräfte in Rechtsstaat und Gesellschaft ist aus friedens- und demokratiepolitischen Gründen unabdingbar - unabhängig davon wie man sonst zu einzelnen Einsätzen oder der Bundeswehr insgesamt steht. Zum Vortragsabend in Düsseldorf ...
Vortrag über die Integration der Bundeswehr in der Gesellschaft vor Jugendoffizieren – Ehrenmedaille des Fördervereins
Winfried Nachtwei[1], Juli 2014
Hier, vor der damaligen Staatskanzlei in Düsseldorf, hatte ich als Schüler vor 52 Jahren De Gaulle und Adenauer zugejubelt. Heute hat mich der Förderverein der Jugendoffiziere in die Villa Horion des NRW-Landtages eingeladen, um zum Thema „Stand und Zukunft der Integration von Bundeswehr und Gesellschaft“ vorzutragen.
Mit Jugendoffizieren habe ich seit mehr als 30 Jahren zu tun. Zu Zeiten der Antiraketen-Friedensbewegung der 80er Jahre stritt ich auf vielen Podien mit Jugendoffizieren über den Wahn des atomaren Wettrüstens und die Mega-Risiken der atomaren Abschreckung. Seit der sicherheitspolitischen Zeitenwende und großen Abrüstung in Europa habe ich Jugendoffiziere bei verschiedenen Anlässen immer wieder als sehr sachkundige, differenzierte Fachleute für Sicherheitspolitik und Staatsbürger in Uniform erfahren, die zum Friedensauftrag des Grundgesetzes stehen und von den Grenzen des Militärs wie der Notwendigkeit vor allem der Gewaltprävention wissen.
Ein ausführlicher Bericht zur Veranstaltung unter http://www.jugendoffizier.eu/sicherheitspolitik-aktuell/ehrenmedaille-fuer-nachtwei/
Nach Ende der lebhaften Diskussion verlieh mir der 1. Vorsitzende des Fördervereins, Kapitänleutnant Moritz Brake, die Ehrenmedaille der Vereinigung. Ich überreiche ihm meinen Bericht von der „Aktion Grenzüberschreitung“ von 1987 über zwei Gespräche zwischen der Friedens-AG von GAL/Grünen Münster und Offizieren des I. Korps und örtlicher Bundeswehrverbände. Nach Jahren des erhitzten Redens übereinander und der Protestbeziehung wurde jetzt erstmalig in Ruhe miteinander gesprochen – mit positiven „Enttäuschungen“ auf beiden Seiten.
[1] Mitglied im Beirat Innere Führung beim Verteidigungsministerium seit 2010, Ko-Vorsitzender des Beirats Zivile Krisenprävention beim Auswärtigen Amt
Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.
1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.
Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)
Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.
Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.: