Ziviler Friedensdienst im Kosovo notwendiger denn je

Von: Webmaster amMi, 24 März 2004 17:30:29 +01:00
Zu den Äußerungen der CDU/CSU-Abgeordneten Ruck, Helias und Glos erklärt Winfried Nachtwei, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und sicherheitspolitischer Sprecher:

Die Haltung von Glos, der das internationale Engagement im Kosovo in Bausch und Bogen verwirft, und Lamers, der die Teilung des Kosovos vorschlägt, kommt einer Kapitulation vor der Gewalt der Nationalisten und ihrer Politik der „ethnischen Säuberungen“ gleich.

Auch nutzt die Union die Gewalteruption im Kosovo dazu, ihre traditionelle Abneigung gegen den Zivilen Friedensdienst (ZFD) zu bekräftigen. Sie wirft der Bundesregierung vor, mit der Unterstützung des ZFD und auch von UN-Aktivitäten Geld zu vergeuden.

Das Gegenteil ist der Fall: Der ZFD hat sich als Maßnahme, gesellschaftliche Verfeindungen abzubauen und Verständigungsprozesse zu fördern, ausgesprochen bewährt.

Das haben uns Besuche bei Projekten vor Ort gezeigt. Zum Beispiel bei Schüler Helfen Leben in Orahovac sowie Forum ZFD in Prizren und ist durch eine unabhängige Evaluation des ZFD belegt. Für den ZFD sind vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse nicht weniger, sondern deutlich mehr Investitionen notwendig.

Zugleich steht eine selbstkritische Überprüfung des internationalen Engagements im Kosovo auf der Tagesordnung: Es braucht viel mehr Kohärenz, Ausdauer und eine größere Verantwortungsübernahme durch die EU. Der Kosovo ist ein Teil Europas und stellt daher Pflichtaufgabe und Bewährungsprobe für die EU und ihre Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik dar.