Gespräch mit Kofi Annan

Von: Webmaster amMo, 21 Februar 2005 19:39:07 +02:00
Bei der Münchner Sicherheitskonferenz traf Winni Nachtwei als Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) zu einem persönlichen Gespräch mit VN-Generalsekretär Kofi Annan zusammen.

Bei dem 15-minütigen Gespräch gemeinsam mit einem weiteren Vorstandsmitglied berichtete Nachtwei Kofi Annan von der in Deutschland seit der Irakkrise noch gewachsenen Unterstützung für die VN. Er dankte ihm ausdrücklich für die beiden wegweisenden VN-Berichte zur kollektiven Sicherheit und zur Umsetzung der Millenniums Entwicklungsziele (vgl. http://www.un.org/secureworld/ sowie http://www.un.org/millenniumgoals/) und versicherte ihm, dass Deutschland bzw. Rotgrün in diesem Entscheidungsjahr für die VN vorbildlich zu ihrer Stärkung und Reform beitragen wolle. (Vgl. den Bericht der Bundesregierung zur Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinten Nationen in den Jahren 2002 und 2003) Das betonte Nachtwei auch im Plenum der Sicherheitskonferenz nach der Rede Kofi Annans und hob dabei besonders den Nachholbedarf an zivilen Fähigkeiten hervor. Nachtwei zum VN-Generalsekretär: „Ich erlebte ihn als freundlich-offenen, bescheidenen Herrn von sanfter Würde ohne jedes Spitzenpolitiker- und Machtgehabe. Was für ein Gegentyp zu dem unmittelbar zuvor erlebten US-Verteidigungsminister Ronald Rumsfeld – persönlich und politisch!“ Die Sicherheitskonferenz stand erstmalig unter dem Motto „Frieden durch Dialog“. Diesem großen Anspruch wurde sie aber nur zum Teil gerecht. Die Reden von Bundespräsident Köhler, Bundeskanzler Schröder, VN-Generalsekretär Kofi Annan und Außenminister Fischer betonten alle die Notwendigkeit einer umfassenden, vorbeugenden und gemeinsamen Sicherheitspolitik in globaler Verantwortung. Gefordert wurden verstärkte Anstrengungen gegen die weltweite Armut und Unterentwicklung. Mit dem ägyptischen Außenminister und iranischen Vize-Außenminister kamen Stimmen zu Wort, die dem westlichen Mainstream deutlich widersprachen. Die Reaktionen auf die – allerdings auch schlecht kommunizierte – Kanzlerrede bewiesen hingegen eine hyperempfindliche NATO-Fixiertheit großer Teile des Publikums und vieler Journalisten. Minister Rumsfeld schließlich gab eine Vorstellung seines krachenden rosaroten Selbstbewusstseins, mit dem er alle Erinnerungen an seine Iraklügen, seine Kriegsopfer und sein Terrorismus-Förderprogramm beiseite räumte. Der kräftige Beifall gerade für ihn war nicht nur eine Reaktion auf seine launische Entertainerqualität, sondern auch ein Zeichen für die Seelenverwandtschaft zwischen ihm und vielen seiner Zuhörer. Vor der Sicherheitskonferenz stellte Winni Nachtwei auf der Friedenskonferenz der Petra-Kelly-Stiftung den „Aktionsplan zivile Krisenprävention“ der Bundesregierung vor. Dieser stieß bei den Anwesenden auf einhellige Zustimmung. (Vgl. http://www.auswaertiges-amt.de/www/en/infoservice/download/pdf/friedenspolitik/AP%20EN.pdf)