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Aufregung um Afghanistan-Konferenz ist absurd

Veröffentlicht von: Webmaster am 4. April 2007 15:42:40 +01:00 (64766 Aufrufe)
Zu Kurt Becks Idee einer Afghanistan-Konferenz unter Beteiligung der Taliban erklären Jürgen Trittin, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Winfried Nachtwei, Sprecher für Sicherheits- und Abrüstungspolitik:

Die Aufregung vor allem in der CDU über Kurt Becks Vorschlag einer Friedenskonferenz unter Teilnahme der Taliban ist absurd.

Längst redet die afghanische Regierung mit militanten Kräften und diskutiert Amnestien. Das dies ein schwieriges Unterfangen ist, hat dass Scheitern der Vereinbarung mit den Stammesältesten in der Region "Musa Qala" gezeigt. Bei solchen Versuchen geht es nicht um Appeasement gegen Terroristen, sondern eine gezielte Einbindung militanter Kräfte.

Nicht alle oppositionellen militanten Kräfte sind Taliban. Die "Taliban" sind längst keine homogene Gruppe mehr, Unterstützung kommt von anderen militanten Gruppen und Stammesstrukturen. Es gilt zu differenzieren, um politische Spielräume für Verhandlungen zu nutzen. Denn das militärische Vorgehen allein hat in den letzten Monaten den Zulauf für die Taliban und andere militante Gruppen erhöht.

Dennoch ist der Vorschlag von Kurt Beck nicht gut durchdacht. Eine Konferenz ist kein Wundermittel, um die schwierige Lage in Afghanistan zu beruhigen - schon gar nicht eine Konferenz in Deutschland. Im Gegensatz zum Petersberg-Prozess und den Bonn-Konferenzen sind mittlerweile afghanische Institutionen aufgebaut. Die Verantwortung liegt bei der afghanischen Regierung, die durch die internationale Gemeinschaft unterstützt wird. Eine Friedenskonferenz muss deshalb vor Ort stattfinden und maßgeblich von der afghanischen Regierung gesteuert werden. Eine solche Konferenz, die alle Konfliktgruppen einschließt, könnte dann einen positiven Beitrag leisten. Für rethorische Schnellschüsse und parteipolitische Winkelzüge in Deutschland ist sie nicht geeignet.


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Vortragsangebot zu Riga-Deportationen, Ghetto Riga + Dt. Riga-Komitee

Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.

1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.

Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)

Vorstellung der "Toolbox Krisenmanagement"

Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de

zif
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.

Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.:

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