Friedensgutachten 2010: Nachtwei erster Politiker als Mitautor

Von: Webmaster amSo, 23 Mai 2010 08:07:02 +01:00

Schwerpunkt des diesjährigen, von den fünf deutschen Instituten für Friedens- und Konfliktforschung herausgegebenen Friedensgutachtens ist der Brennpunkt Afghanistan.

In dem Beitrag "Der ISAF-Einsatz der Bundeswehr - Anmerkungen zu einer überfälligen Bilanzierung" untersucht W. Nachtwei die Gründe für die Krise des internationalen Afghanistanengagements und des Bundeswehreinsatzes dabei. Er diagnostiziert politisches Führungsversagen, Strukturen von Selbsttäuschung, Realitätsverleugnung und Täuschung als Kernprobleme deutscher Afghanistanpolitik.



Nachtwei ist der erste Politiker, der von den Herausgebern für das seit 1987 erscheinende Friedensgutachtens um einen Beitrag gebeten wurde.

Die anderen Beiträge zu Afghanistan behandeln die Themen Versöhnung und Reintegration mit den Taliban Christia/Semple), die neue Afghanistanstrategie der Regierung Obama (Hippler), die pakistanischen Stammesgebiete (Shinwari), Kriegsgewalt und Drogenökonomie (Kursawe) und eine Zwischenbilanz des Gesamteinsatzes (Bell).

Angesichts des konstatierten Scheiterns der bisherigen internationalen Afghanistanpolitik, der Komplexität und Undurchsichtigkeit der gegenwärtigen Lage zeigen die Herausgeber Mut zur Ehrlichkeit, wenn sie statt einer gemeinsamen Empfehlung vier Optionen zur Diskussion stellen.  
Darüberhinaus untersucht das Friedensgutachten in 14 Fallstudien Möglichkeiten zur Überwindung innergesellschaftlicher Kriege sowie in weiteren sieben Beiträgen die Vision einer nuklearwaffenfreien Welt und sicherheitspolitische Folgen der Weltwirtschaftskrise.   Das Friedensgutachten 2010 ist im LIT-Verlag Berlin/Münster erschienen.

Inhalt und Stellungnahme unter http://www.friedensgutachten.de/tl_files/friedensgutachten/pdf/fga2010_inhalt.pdf