Fast gelungene Kriegsprävention: "ELSER - Er hätte die Welt verändert", Filmstart 9. April

Von: Nachtwei amMo, 06 April 2015 22:31:59 +02:00

Genau vor 70 Jahren, am 9. April 1945, wurde Georg Elser im KZ Dachau erschossen. Am 8. November 1939 hatte er versucht, mit einer Bombe im Münchner Bürgerbräukeller Hitler zu töten und seinen Kriegskurs zu stoppen. Der neue ELSER-Film mit Christian Friedel hervorragend in der Hauptrolle könnte und sollte diesem "ganz normalen", guten Handwerker, der ein menschlicher Held wurde, endlich den gebührenden Platz im öffentlichen Bewusstsein schaffen.    



Ein fast gelungener Versuch von Kriegsprävention:

ELSER

ER HÄTTE DIE WELT VERÄNDERT – Filmstart am 9. April

Winfried Nachtwei (4/2015)

Am Ostersamstag erlebte ich den Film in Münster in der Preview und anschließend Hauptdarsteller Christian Friedel im Gespräch. Zufällig war ich eine Woche zuvor in Königsbronn auf der Ostalp bei einer sicherheitspolitischen Tagung auf die dortige, 1998 eröffnete Elser-Gedenkstätte gestoßen. (www.facebook.com/winfried.nachtwei )

Die Geschichte des Hitler-Attentäters Georg Elser vom 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller: Seine Bombe explodierte planmäßig um 21.20 Uhr, verwüstete den Bürgerbräukeller – und verfehlte Hitler, Himmler und viele andere Nazi-Größen um 13 Minuten. Hitler hatte seine Rede unerwartet eher beendet.

Hätte der 36-jährige Schreiner Georg Elser aus dem schwäbischen Königsbronn Erfolg gehabt, wäre der gerade begonnene Krieg sicher anders verlaufen, wären wahrscheinlich nicht zig Millionen Menschen Weltkrieg und Völkermorden zum Opfer gefallen.

Im Film von Oliver Hirschbiegel verkörpert Christian Friedel aus Dresden fulminant den lebensfrohen, grundfriedlichen Handwerker, der von Anfang an den Nazi-Kurs durchschaut , sich widersetzt und nach dem Münchner Abkommen im Alleingang akribisch den Tyrannenmord vorbereitet – um viel größeres Blutvergießen zu verhindern.

Katharina Schüttler spielt seine Geliebte Elsa. Der Chef des Reichskriminalamt Nebe (Burkhart Klaussner) und Gestapo-Chef Müller (Johann von Bülow) verhören Georg Elser und lassen ihn foltern, um seine vermeintlichen Hintermänner zu erfahren.

Nach fünfeinhalb Jahren KZ-Haft wird Georg Elser am 9. April 1945 erschossen.

Nach 1945 wurde Georg Elser viele Jahre totgeschwiegen und bis in die 90er Jahre in der offiziellen deutschen Erinnerungskultur kaum gewürdigt. Auch heute steht der „Einzelgänger“ Georg Elser noch im Schatten des 20. Juli, von Kardinal von Galen und anderen „Prominenten“ des Widerstandes gegen das NS-Regime. Obwohl seine Tat hervorsticht im Hinblick auf ihren frühen Zeitpunkt, ihr gigantisches Präventionspotenzial, ihre Konsequenz und die innere Stärke des im Alleingang handelnden Individuums.

Im Verhör sagte er, er sei ein freier Mensch. Dann müsse man das Richtige tun. Ohne Freiheit sterbe alles ab.

70 Jahre danach bieten Christian Friedel und das Team mit ihrem herausragenden Film die historische Chance, dass Georg Elser und „sein“ 8.November/9. April endlich breit im kollektiven Gedächtnis der Deutschen ankommen.

Zum Film: www.elser-derfilm.de

Startkinos http://www.elser-derfilm.de/ELSER_Startkinos_30.03.2015.pdf

Kinotour mit Hauptdarsteller Christian Friedel (und Team) vom 2. – 22. April an 45 Orten http://www.elser-derfilm.de/Elser_Kinotour.pdf  

Umfassende Informationen beim Georg-Elser-Arbeitskreis Heidenheim http://www.georg-elser-arbeitskreis.de/

Berliner Verhörprotokoll: http://www.georg-elser-arbeitskreis.de/texts/protokoll.htm

Rezensionen zum Film: http://www.georg-elser-arbeitskreis.de/texts/elser-film-2015.htm