Der Schutz der Zivilbevölkerung gehört inzwischen eigentlich zu den Pflichtaufgaben von UN-Truppen. Das wird aber "von oben" immer wieder blockiert. Ein erschütternder, empörender taz-Report ...
„Wenn die Uniform sprechen könnte“ Maryse Grari lässt
UN-Soldaten sprechen, die beim Morden zusehen mussten.
taz-Report über blockierte Schutzverantwortung!
Die Autorin ist Belgotunesierin, Juristin und lebt in der Demokratischen Republik Kongo. Sie ist mit einem Offizier verheiratet und gibt Fortbildungskurse für UN-Soldaten. Ihr haben sich viele UN-Soldaten anvertraut. Anfang Juli 2014 hielt sie bei einer Konferenz des Pole Institut in Goma/Nord-Kivu einen Vortrag, den die taz am 9. August leicht gekürzt veröffentlichte. Der Vortrag schildert, wie Nothilfe, Schutz gegenüber Extremgewalt an Zivilbevölkerung, obwohl möglich + machbar, immer wieder politisch blockiert wurde. Verhinderte Hilfeleistung! Pflichtlektüre für alle, die praktische Friedens- und Sicherheitspolitik, die wirksame UN- und Menschenrechtspolitik wollen. Der Vortrag: http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=hi&dig=2014%2F08%2F09%2Fa0144&cHash=c50bd6700fd18434616dcba666aede1c
Beate Wagner, Generalsekretärin der Dt. Gesellschaft für die Vereinten Nationen, weist in ihrem Leserbrief in der taz vom 12. August aber richtigerweise darauf hin, dass seit 2013 im Fall der UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo MONUSCO die Konsequenz aus der geschilderten Frustration gezogen wurde: Erstmals betonte das MONUSCO-Mandat des Sicherheitsrats vom März 2013, „dass ein Frieden erst geschaffen werden muss, um ihn dann halten bzw. konsolidieren zu können“. Es gehe somit um Friedenserzwingung zum Schutz der Zivilbevölkerung. In das Mandat wurde ein Kampfauftrag integriert und eine Interventionsbrigade zur Verfügung gestellt. Unter MONUSCO-Chef Martin Kobler wurde die „Friedenserzwingung zum Schutz der Zivilbevölkerung“ bisher auch erfolgreich umgesetzt. Vgl. mein Bericht von der DGVN-Veranstaltung mit Kobler im Februar in Berlin unter www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1268
Ende 1941/Anfang 1942 rollten Deportationszüge aus Deutschland und Österreich nach Riga.
1989 stieß ich auf die Spuren der verschleppten jüdischen Frauen, Männer und Kinder.
Mit meinem bebilderten Vortrag "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga" stehe ich gern für Erinnerungsveranstaltungen und Schulen zur Verfügung. (Anlage)
Von der zivilen Krisenprävention bis zum Peacebuilding: Die 53-seitige Broschüre stellt kompakt und klar auf jeweils einer Themenseite Prinzipien, Akteure und Instrumente des Krisenmanagements vor. Bei einem Kolloquium im Bundestag in Berlin wurde die Schrift einem Fachpublikum vorgestellt. Erstellt von AutorInnen des Zentrums Internationale Friedenseinsätze ZIF und der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP ist die "Toolbox" ein wichtiger Beitrag zur friedens- und sicherheitspolitischen Grundbildung auf einem Politikfeld, wo die Analphabetenrate in der Gesellschaft, aber auch in Medien und Politik sehr hoch ist. ... www.zif-berlin.de
Auf dem Foto überreicht W. Nachtwei den AutorInnen seine 2008 erschienene Broschüre zur Zivilen Krisenprävention und Friedensförderung.
Mehr zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure bei der zivilen Konfliktbearbeitung u.a.: