Wahlsonntag auch in Afghanistan
Von: Webmaster amFr, 16 September 2005 23:30:48 +02:00Sicher würden die Wahlen noch nicht westeuropäischen Ansprüchen genügen. Auch stünden etliche sehr zweifelhafte Kandidaten zur Wahl. Die erwartete hohe Wahlbeteiligung beweise aber, wie wichtig den Menschen trotz Gewaltdrohungen der Taliban die Parlaments- und Provinzwahlen seien. "Sie können ein großer Fortschritt zu mehr Selbstbestimmung und Freiheit werden", so Siba Shakib.
Die Menschen seien kriegsmüde und wollten den Aufbau. Die stark von Deutschland mitgetragene ISAF-Friedenstruppe schaffe die Voraussetzungen für humanitäre und Entwicklungshilfe, für den Aufbau von funktionierenden Staatsorganen und Wirtschaft sowie einer entstehenden Zivilgesellschaft. Groß war die Freude, als Siba Shakib unter den Anwesenden General a.D. van Heyst sah, der vor zwei Jahren ISAF-Kommandeur in Kabul war.
Einig waren sich alle Anwesenden, dass die Aufbauhilfe für Afghanistan langen Atem braucht und dass sie auf keinen Fall mit den Wahlen abklingen darf. Wer jetzt den Abzug von Bundeswehr und ISAF fordere, zerstöre den Aufbauprozess und überlasse den Kriegsherren, Drogenbaronen und Taliban das Feld, so Siba Shakib. Der bisherige Erfolg von ISAF werde aber auch durch die Forderung der USA und der Union infrage gestellt, ISAF und die Antiterror-Operation Enduring Freedom zusammenzulegen.